Spätestens in zehn Jahren werden die Kirchensteuereinnahmen einbrechen

29. März 2019 in Deutschland


Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke kritisiert deutsche Kirchensteuer und möchte Freiwilligkeit. Kritik auch an Privilegien deutscher Bischöfe. In Holland bekommen Bischöfe und Priester nur 1000 Euro im Monat


Eichstätt (kath.net)
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeine" eine Debatte über die Zukunft der Kirchenfinanzierung gefordert und die Zukunft der Kirchensteuer in Deutschland und ebenso der staatlichen Finanzzuweisungen infrage gestellt.

"Wir, die deutschen Bischöfe, müssen uns dringend damit befassen, wie es mit der Kirchensteuer weitergehen kann und soll. Diese Diskussion vermisse ich." Hanke mahnt, dass spätestens in zehn Jahren die Kirchensteuereinnahmen einbrechen werde. "Zudem kommen wir wegen der demografischen Entwicklung, dem Bevölkerungsrückgang, an Grenzen. Spätestens in zehn Jahren werden die Kirchensteuereinnahmen einbrechen." Hanke möchte nicht einer "sofortigen Abschaffung der Kirchensteuer" das Wort reden. "Dennoch müssen wir jetzt anfangen, über andere Möglichkeiten der Finanzierung nachzudenken, und müssen dabei kreativer werden."

Hanke plädiert für Freiwilligkeit, dies sei immer ein "guter Weg". "Denn in der Freiwilligkeit sind Überzeugung und persönliches Engagement gebündelt. Das ist übrigens das Modell des Evangeliums."

Der Bischof kritisierte dann auch die Privilegien deutscher Bischöfe und verwies dazu auf Holland, wo Bischöfe, Priester und Kapläne nur 1000 Euro im Monat zur Verfügung bekommen. Das Geld stamme aus Beiträgen, die Gläubige spenden. Dies habe ihm sehr zu denken gegeben. Bei 1000 Euro müsste er seinen Lebensstil stark ändern, als Mönch sei dies aber kein großes Opfer.


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