„Die Freiheit stirbt nicht Übernacht, sondern Schritt für Schritt!“

3. April 2019 in Aktuelles


Islam-Experte Abdel-Samad kritisiert "Islamophobie"-Aussagen von "Experten": "Dann muss Islamismus und Antisemitismus ja in Pakistan, Iran, Marokko… und restlichen 54 islamischen Staaten bald verschwinden, denn dort gibt es keine Islamfeindlichkeit."


Berlin (kath.net)
Der bekannte deutsche Islam-Experte Hamed Abdel-Samad hat am Dienstag auf Facebook die Aussagen von deutschen "Experten" kritisiert, die ernsthaft behauptet haben, dass, Islamismus und Antisemitismus unter Muslimen eine direkte Folge von Islamfeindlichkeit im Westen seien. "Wirklich? Dann muss der Islamismus und der Antisemitismus ja in Pakistan, Iran, Marokko und Indonesien und den restlichen 54 islamischen Staaten bald verschwinden, denn dort gibt es bekanntlich keine Islamfeindlichkeit. Dort gibt es diese Phänomene aber schon lange, bevor muslimische Migranten sich auf den Weg nach Europa machten", so Hamed.

Der bekannte Buchautor kritisierte in dem Zusammenhang eine gefährliche Entwicklung in der Wissenschaft und in vielen Zeitungen und erinnert daran, dass Katar, saudische Milliardäre und die Türkei viele Studien und ganze Forschungszentren im Westen finanziere, um das Thema "Islamophobie" salonfähig zu machen. Das würden sie laut Hamed aber nicht tun, um die Muslime im Westen vor Hass und Ausgrenzung zu schützen, sondern um dubiöse Projekte des politischen Islam ohne Gegenwind zu forcieren. Laut Hamed beteiligen sich auch viele Journalisten an diesem Projekt. "Ich würde da sofort bei dieser Islamophobie-Kampagne mitmachen, wenn tatsächlich am Ende normale Muslime davon profitieren würden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Der Erpressungsmechanismus hinter dem Begriff Islamophobie will Kritik am politischen Islam unterbinden, damit Akteure des politischen Islam ungestört ihre Pläne fortsetzen. Das wird aber Muslime vor Hass nicht schützen, sondern noch mehr Hass gegen sie schüren!"

Hamed macht aber auch noch auf ein anderes Phänomen aufmerksam. So befinden sich in Lehrstühlen und den Redaktionen vieler Zeitungen links sozialisierte Wissenschaftler und Journalisten. Diese sehen den postkolonialen Diskurs, die Multikulti-Ideologie und die Schuld des Westen gegenüber der Dritten Welt als Basis ihrer Arbeit. "Wir merken, dass der Begriff Islamismus in der Wissenschaft langsam verschwindet und mit "religiös motivierter Extremismus" ersetzt wird. Auch bei vielen Redaktionen ist der Begriff mittlerweile unerwünscht.", so der Autor und stellt fest, dass gleichzeitig der Begriff "Islamophobie" immer häufiger auftauche, um als Erklärung für viele Phänomene verwendet werde, mit der er nichts zu tun hat habe.

Islamkritik gäbe es laut Hamed in der Wissenschaft und in vielen Zeitungen dagegen so gut wie nicht mehr, Unis untersagen solche Veranstaltungen, auch bei vielen Schulen sei es nicht anders.

Auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung und den politischen Stiftungen sei laut Hamed Islamkritik ein Tabu. Bei Facebook und Twitter werden islamkritischer Inhalte unglaublich schnell gelöscht und gleichzeitig islamistische Hass-Posts und Propaganda extrem langsam. Bei den sozialen Netzwerken, die früher mehr Meinungsfreiheit versprachen, wird es laut Hamed immer enger. "Die Freiheit stirbt nicht Übernacht, sondern Schritt für Schritt! Wehret den Anfängen! Und erzählt mir später nicht, dass ihr davon nichts gewusst habt!"


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