Heilige Greta und böser Donald?

5. April 2019 in Kommentar


Es wird mit zweierlei Maß gemessen und aktuelles Weltgeschehen aus einer Perspektive wahrgenommen, die mit biblischen Maßstäben nicht mehr viel zu tun hat - BeneDicta am Freitag von Inka Hammond


Linz (kath.net)
Zur Zeit wirbeln zwei Personen ziemlich viel Staub auf: ein 16jähriges Mädchen aus Schweden animiert Hundertausende von Schülern für den Klimaschutz die Schule zu schwänzen. Viele sind begeistert und auch viele Christen unterstützen diese Bewegung.
Dann gibt es den Präsidenten Trump, der sich massiv für den Lebensschutz einsetzt und Israel unterstützt, wie kaum ein Präsident vor ihm.

Aber den Namen Trump darf man – es scheint besonders als Christ – nicht wohlwollend in den Mund nehmen. Es wird der Eindruck erweckt, dass es unchristlich sei Präsident Trump zu unterstützen.
Folgendes nehme ich wahr: es wird momentan als christlich und ethisch korrekt empfunden, wenn Schüler die Schule schwänzen und stattdessen für den Klimaschutz auf die Straße gehen. Es wird in Kauf genommen, dass Greta mit angstmachender Rhetorik arbeitet (‚Unser Haus brennt‘, ‚Ich will, dass ihr Panik habt‘) und schlechtes Gewissen verbreitet (z.B. ‚keine Flugreisen‘). Es geht aber gegen den christlichen Status quo, einen Politiker gut zu finden der ungeborenes Leben verteidigt und sich für Gottes Volk stark macht.

Ich finde es interessant, wie schnell ein Mädchen (das natürlich eine gewaltige PR Maschine im Rücken hat, die Millionen an ihr verdient), Massen mobilisieren kann und gängige, selbstverständliche Regeln (Schulpflicht) außer Kraft setzen kann. Man sollte mal die Familien fragen, die gerne in Deutschland Home Schooling machen würden, wie die das finden. Oder die Eltern, dir ihr Kind nicht in den Genderverseuchten Sexualunterricht schicken wollen.

Da ist die Schulpflicht nämlich ganz schnell wieder ganz wichtig.
Auf der anderen Seite ist es immer wieder erstaunlich, wie leichtfertig und selbstverständlich Trump verteufelt wird, weil er anscheinend alles erfüllt, was nicht in unser westliches Wohlfühlweltbild passt. Der sich aber ausgerechnet für christliche Werte einsetzt, wie kaum ein anderer Politiker unserer Zeit.

Ich empfinde es so, als würde mit zweierlei Maß gemessen und aktuelles Weltgeschehen aus einer Perspektive wahrgenommen wird, die mit biblischen Maßstäben nicht mehr viel zu tun hat. Es wird aus einem Bauchgefühl heraus entschieden, es wird mit der Masse mitgegangen – und das sollte uns zu denken geben.
Ist es also falsch auf die Straße zu gehen und für den Umweltschutz zu demonstrieren? Sicher nicht.

Darf man Trumps Politik kritisieren und kritisch beobachten? Natürlich.
Ich lade dazu ein, kurz einen Schritt zurück zu gehen und sich darauf zu besinnen, worauf es wirklich ankommt. Wir sind schnell dabei uns zu einem bestimmten Lager, einer bestimmten Meinung dazu gehörig zu fühlen und verpassen dann ganz oft das große Ganze, das Gott in unserer Zeit tun möchte. Gott hat schon immer mit Menschen gearbeitet, die unbeliebt waren. Menschen, die nach menschlichen Standards, keine Erfolgsgarantien hatten. Menschen, die große Fehler begangen haben, die, in unseren Augen, unverzeihlich sind. Aber Gott schreibt mit dem Geringen Geschichte. Die Menschheit ist stattdessen immer schlecht gefahren, wenn sie sich gegen Gottes Weisheit aufgelehnt hat und nach begrenztem, menschlichem Verständnis gewählt hat. Wenn also die Welt begeistert applaudiert, dann sollten Christen genau hinschauen. Genauso, wenn die Welt etwas nicht annehmen will.

Mir gehen diese Verse nicht aus dem Kopf: ‚Gott hat das auserwählt, was in den Augen der Welt gering ist, um so diejenigen zu beschämen, die sich selbst für weise halten. Er hat das Schwache erwählt, um das Starke zu erniedrigen. Er hat das erwählt, was von der Welt verachtet und gering geschätzt wird, und es eingesetzt, um das zunichtezumachen, was in der Welt wichtig ist, damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann.‘ (1. Korinther 1, 27 – 29)
Es war nie wichtiger, fest in Jesus verankert zu sein. Es war nie wichtiger, Jesus zu suchen und seine Worte zu hören. Es war nie wichtiger, ein feines Gespür für den Heiligen Geist zu entwickeln, der uns durch diese turbulenten Zeiten führen will. Greta oder Trump – beide werden sich beugen müssen unter dem Namen Jesus, der über alle Namen steht. Wir alle werden Rechenschaft ablegen müssen für unsere Worte und Taten.

Christen können von mir aus mit Greta demonstrieren gehen und Christen können Trump nicht mögen. Aber letztendlich geht es nicht darum. Ich will mit diesem Artikel eingefahrene Denkmuster aufrütteln. Nur weil es in unser Konzept passt und sich richtig anfühlt, muss es noch lange nicht Gottes Wille sein. Und nur weil es nicht in unser Konzept passt und sich schlecht anfühlt, heißt das nicht, dass es nicht Gottes Wille ist. Wir müssen herausfinden, was auf Gottes Herzen ist in einer Zeit wie dieser. Wir müssen das, was weltweit passiert, an biblischen Maßstäben messen. Es geht nicht um unsere persönlichen Präferenzen. Es geht um Gottes Willen. Und anstatt die eine zur Ikone zu erheben und den anderen in die Hölle zu wünschen – sollten wir mit Jesus beten: ‚Dein Reich komme, dein Wille geschehe. Wie im Himmel, so auf Erden.‘

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