Papst sprach mit wegen Missbrauchs entlassenem Bischof aus Chile

16. April 2019 in Weltkirche


Seit der Entsendung eines Sondergesandten zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in dem südamerikanischen Land hat Franziskus den Rücktritt von acht chilenischen Diözesanbischöfen angenommen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Montag einen wegen des Missbrauchsskandals zurückgetretenen chilenischen Bischof empfangen. Einzelheiten des Treffens gab der Vatikan - wie bei solchen Begegnungen üblich - nicht bekannt. Ende Mai des vergangenen Jahres hatte Bischof Horacio del Carmen Valenzuela Abarca (65) wie viele andere Bischöfe in Chile seinen Rücktritt angeboten.

Valenzuela, ehemaliger Bischof von Talca, gehörte zum Kreis um den wegen Missbrauchs verurteilten ehemaligen Priester Fernando Karadima. Zu diesem Kreis gehörte auch Bischof Juan Barros von Osorno, dessen Rücktritt der Papst im Vorjahr ebenfalls annahm. Valenzuela wie Barros wird Schweigen über die von Karadima begangenen Missbrauchstaten sowie Vertuschung vorgeworfen.

Als vorläufigen Nachfolger für Valenzuela in der Diözese Talca ernannte der Papst am 28. Juni 2018 den Weihbischof in Santiago de Chile, Galo Fernandez Villaseca (58), zum Apostolischen Administrator. Dieser leitet die Diözese bis zur Ernennung eines neuen regulären Bischofs.

Papst Franziskus hatte zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Vorjahr einen Sondergesandten nach Chile geschickt und die gesamte Chilenische Bischofskonferenz in den Vatikan gebeten. Seither nahm Franziskus den Rücktritt von acht Diözesanbischöfen an. Außerdem entließ er zwei im Ausland lebende emeritierte chilenische Bischöfe wegen Missbrauchsfällen aus dem Klerikerstand.

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