Kritik an AfD-Post am Ostersonntag

27. April 2019 in Deutschland


Zum Ostersonntag hatte ein AfD-Verband ein Bild mit einer Plastik des auferstandenen Christus veröffentlicht. Der Schriftzug darüber lautet: „Gott will es! AfD stärkste Partei im Osten".


Bonn (kath.net)
Der Facebook-Post eines regionalen AfD-Verbandes stößt deutschlandweit auf Kritik. Dies berichtet "idea". Zum Ostersonntag hatte der AfD-Kreisverband Saalekreis (Merseburg) ein Bild mit einer Plastik des auferstandenen Christus veröffentlicht. Er trägt das Kreuz im Arm und hebt die rechte Hand zum Segenszeichen. Der Schriftzug darüber lautet: „Gott will es! AfD stärkste Partei im Osten“.

Außerdem wird das Johannesevangelium zitiert. Der Kreisverband schrieb dazu: „Keine Amtskirche und keine verstaubten Kleriker, tragen das Wort Gottes nach außen. Nur die Zeichen sind es, welche davon zeugen, was Gott will: AfD stärkste Partei im Osten!“ Der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann (Bonn) äußerte sich auf Anfrage gegenüber idea empört. Die gewählte Darstellung sei „ein geradezu obszöner Missbrauch des Namens und Wortes Gottes“.

So erinnere er „an die ,Deutschen Christen‘ und ihr schändliches Abgleiten in religiös verbrämte nationalistisch-rassistische und menschenfeindliche Ideologie“ zur Zeit des Nationalsozialismus. In historischer Perspektive könne die Formulierung „Gott will es!“ zudem als verkappter Aufruf zum Kreuzzug gegen die Muslime verstanden werden.


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