Methodistische Weltkonferenz bestätigt Nein zur Homosexuellen-Ehe

30. April 2019 in Weltkirche


Rechtshof der Generalkonferenz bleibt bei Vorschriften gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen in Partnerschaft lebende schwule und lesbische Pastoren


Evanston (kath.net/KAP) Die Evangelisch-methodistische Kirche bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Homosexuellen. Ein entsprechender Beschluss der Generalkonferenz von Februar sei in wesentlichen Teilen konform mit der Verfassung der Kirche, erklärte das oberste rechtliche Gremium der Kirche, der Rechtshof ("Judicial Council") der Weltkonferenz, am 26. April in Evanston (Illinois) nach mehrtägigen Beratungen, wie der Evangelische Pressedienst (epd) am Montag berichtet. Die Generalversammlung hatte auf ihrer Tagung in den USA ihre restriktive Haltung vor allem gegenüber gleichgeschlechtlichen Ehen bestätigt. Daraufhin war es zu Spannungen in der Kirche mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern gekommen.

Laut dem Papier hält die Kirche an ihren Vorschriften gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen in Partnerschaft lebende schwule und lesbische Pastoren fest und verlangt verschärfte Kontrollen. Der Beschluss war mit 438 zu 384 Stimmen angenommen worden. Ein Reformkonzept, demzufolge einzelne Gemeinden über diese Fragen entscheiden dürfen, fand nach emotionalen Debatten keine Mehrheit. Der Rechtshof entschied, dass nur einige Detailvorschriften des Beschlusses zum Vollzug der Regeln geändert werden müssten. Dem Rechtshof gehören neun Mitglieder an, Geistliche und Laien. Präsident ist Oswald Tweh, ein Rechtsanwalt aus Liberia.

Die Evangelisch-methodistische Generalkonferenz ist das höchste parlamentarische Gremium auf Weltebene. Sie tagt alle vier Jahre, in der Regel in den USA. Alle Landesverbände - darunter auch Österreich - entsenden entsprechend ihrer Größe Laien und pastorale Mitglieder (zu gleichen Teilen). Die Generalkonferenz beschließt die Verfassung und die Kirchenordnung, zu der auch die Sozialen Grundsätze gehören. Sie verabschiedet Resolutionen zu aktuellen Fragen in Kirche und Gesellschaft und wählt und beauftragt die weltweiten Behörden der Kirche.

Außerhalb der USA bilden die "Jährlichen Konferenzen" einer größeren Region eine sogenannte Zentralkonferenz, zu der mehrere Konferenzen zusammengeschlossen sind. Sie ist ebenfalls zu gleichen Teilen aus gewählten Laien- und pastoralen Delegierten zusammengesetzt und bildet eine administrative Einheit, die die gemeinsame Arbeit und Mission koordiniert, und sie wählt den Bischof oder die Bischöfin.

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