Protest gegen Monsterpfarreien im Bistum Trier

20. Mai 2019 in Deutschland


Gegen den Willen der Synodalen und der Laien im Bistum peitscht Bischof Stefan Ackermann die XXL – Pfarreien brutal durch - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Bekanntlich plant das Bistum Trier die Zerschlagung aller bestehenden 887 Pfarreien und die Errichtung von 35 sogenannten XXL- Pfarreien. Dagegen regt sich zu Recht Widerstand. Niemand wird bestreiten, dass die Bistümer auf die zurückgehenden Priesterzahlen außer mit Berufungsförderung auch organisatorisch reagieren müssen. Keinen Grund gibt es hingegen, bestehende Pfarreien zu zerstören und von jeglicher eigenständigen Zukunft abzuschneiden.

Dagegen regt sich schon seit Bekanntwerden der Planungen Widerstand. Zu Anfang des Jahres ruderte das Bistum schon teilweise zurück und gab bekannt, dass zu Beginn des Jahres 2020 nur 15 der geplanten Großpfarreien errichtet werden solle. Der Rest wird dann nach Ansicht der Bistumsleitung bis 2022 folgen. Die größte Pfarrei Deutschlands wäre dann die zu gründende Pfarrei Saarbrücken mit über 75.000 Katholiken. Zum Vergleich, das Bistum Görlitz hat rund 30.000 Katholiken. Eine solche Monsterpfarrei ist nicht mehr beherrschbar, weil sie in einer Pfarreistruktur nicht überschaubar ist. Der Gläubige in einer solchen Pfarrei hat eine gute Chance, seinen Pfarrer nie zu Gesicht zu bekommen.

Das Beispiel im Bistum Trier zeigt sehr deutlich, wie vor allem Machtperspektiven diese Art Reformen bestimmen. Die Errichtung der Großpfarreien stärkt die Macht der Zentrale erheblich. Man braucht nur noch wenige Pfarrer. Die meisten Priester werden um einen Teil ihres priesterlichen Charismas, nämlich den der Leitung betrogen und bleiben auch nach dem Pfarrexamen Hilfspastöre. Wer sich als Priester künftig nicht stromlinienförmig verhält, kann kein Pfarrer werden. Wer als Pfarrer nicht spurt wird ins Glied zurückgesetzt. Im Bistum Trier hat man Erfahrungen damit gemacht.

Die Synode im Bistum Trier hatte zwar Strukturreformen beschlossen. Von flächendeckender Zerschlagung der Pfarreien war dabei nicht die Rede gewesen. Der Plan aber lag offensichtlich schon vor der Synode fertig in der Schublade. Gegen den Willen der Synodalen und der Laien im Bistum peitscht Bischof Stefan Ackermann die XXL – Pfarreien brutal durch. Wozu eine teure Synode mit viel Getöse, wenn man anschließend doch Par Ordre Du Mufti durchregiert?

In ihrem Protest dagegen kann sich die Initiative „Kirchengemeinde vor Ort“ auf breite Unterstützung berufen. Über 300 Pfarreien, damit mehr als ein Drittel aller Pfarreien im Bistum Trier haben sich der Initiative angeschlossen und streiten für eine Präsenz der Kirche vor Ort. Rückhalt erhielten sie unter anderem von Kardinal Kaspar, der sich in der Pfarrseelsorge für überschaubare Einheiten aussprach. Nach Ablauf der Frist für das Anhörungsverfahren dürfte den Verantwortlichen im Bistum klar geworden sein, dass die erdrückende Mehrheit der Pfarreien gegen eine Auflösung und Errichtung einer XXL – Pfarrei ist. Dann wird man sehen, was dem Bischof von Trier das Votum der Laien in einem gerechtfertigten Anliegen wert ist.


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