Salzburger Erzbischof predigte mit Schlagzeug-Solo

9. Juni 2019 in Österreich


Beim Pfingstgottesdienst im Salzburger Dom ermutigte Erzbischof Lackner tausende zum Pfingstkongress versammelte junge Leute zum Ja zu Gott - Christen sollten "Stimme Gottes" in einer Welt sein, "die aus vielen Fugen nach Gott lechzt"


Salzburg (kath.net/KAP) Ein Schlagzeug-Solo hat am Sonntag die Predigt des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner bei der Pfingstmesse im Salzburg Dom beendet. Um die gewohnte Schlussformel "Amen" im Sinne von "ja, so ist es" besonders zu betonen, ließ sich Lackner vom Schlagzeuger der Musikgruppe des über Pfingsten im Dom stattfinden Jugendfestivals der Loretto-Gemeinschaft lautstark begleiten. Zuvor hatte der Erzbischof den tausenden Jugendlichen, von denen er rund 100 am Sonntag auch die Firmung spendete, Mut zugesprochen, damit sie Ja zum Glauben sagen und ihr Leben an Gott ausrichten.

Er sei "begeistert vom Schlagzeug" und hätte gern selbst zu den Sticks gegriffen, um sein Ja zu Gott zu betonen, bekannte Lackner vor den jungen Leuten. Er habe sogar ein Schlagzeug in seinem Büro stehen, erzählte der 62-jährige Erzbischof - es sei aber noch unbenutzt. "Wenn ich einmal in den Himmel komme und Gott eine Frage stellen darf, werde ich fragen: 'Warum hab ich das Schlagzeugspielen nicht erlernt", meinte er schmunzelnd.

Zum heuer zum 20. Mal stattfindenden viertägigen "Fest der Jugend" sind noch bis Montag mehr als 8.000 junge Menschen aus 25 Ländern versammelt. Das laut Veranstaltern größte katholische Jugendtreffen Mitteleuropas bietet den Teilnehmern unter dem Motto "come as you are" ein Programm mit Gottesdiensten, Musik, Glaubensvorträgen und Workshops. Bei einem "Abend der Barmherzigkeit" spendeten am Samstagabend 130 Priester im Dom bis gegen Mitternacht das Sakrament der Versöhnung, die Beichte.

Zuvor luden am Nachmittag 70 Workshops, die über die gesamte Salzburger Altstadt verteilt waren, die Teilnehmer zur Auseinandersetzung mit Themen wie Jüngerschaft und Verkündigung, Nächstenliebe, Christsein in der Welt, Sexualität oder Berufung ein. Aus den ebenfalls angebotenen Kreativ-Workshops entstanden auch Tanz- und Gesangseinlagen in den Gassen der Altstadt.

Lackner: "Habt Mut!"

Der Pfingstkongress sei "ein mächtiges Glaubenszeugnis" vieler junger Menschen für die Stadt Salzburg sowie die Kirche "in unserm Land und darüber hinaus", sagte Erzbischof Lackner bei der Pfingstmesse am Sonntag und sprach angesichts des mit Tausenden Menschen gefüllten Doms von einem "einzigartigen Anblick". Die veranstaltende Loretto-Gemeinschaft bezeichnete Lackner wörtlich als "Großmolekül des Heils in dieser Welt".

"Habt Mut! Gebt eurem Herzen einen Stoß! Sagt dieses eine Wort: Ja zu Gott! Sagt Ja, dann wird er euch bitten auch seine Stimme in dieser Welt zu sein", forderte Lackner die Jugendlichen im Dom auf. "Das ist die wunderbare Berufung für uns Christen in der Welt von heute, die aus vielen Fugen lechzt nach Gott, nach dem Heiligen Geist."

Am Sonntagabend werden die Festivalteilnehmer auf der Festung Hohensalzburg für Stadt und Land beten, im Anschluss kommen sie zu einem Konzert mit der Band "O'Bros" auf dem Domplatz zusammen. Am Pfingstmontag steht erneut im Dom eine Katechese für die Jugendlichen mit "Fest der Jugend"-Organisator Georg Mayr-Melnhof auf dem Programm. Zum Abschluss des diesjährigen Pfingstkongresses feiern die Teilnehmer um 10.45 Uhr einen Gottesdienst.

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