DBK- und ZdK-Leitungen bekräftigen unisono den synodalen Weg

8. Juli 2019 in Deutschland


Marx und Sternberg zum Papst-Brief an die deutschen Katholiken wegen des synodalen Wegen: „Wir verstehen ihn als Leitlinie, Ermutigung und Auftrag, auf dem Synodalen Weg gemeinsam voranzugehen“ - Papstmahnungen werden nicht aufgegriffen


Bonn (kath.net) Einheit mit der Weltkirche. Das hatte Papst Franziskus in seinem Brief an die katholische Kirche in Deutschland angesichts der jüngsten Entwicklungen angemahnt, kath.net hat berichtet. Knapp eine Woche später äußern der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg anlässlich der Sitzung der Gemeinsamen Konferenz von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des ZdK in Bonn bei einem Pressegespräch bezüglich des Briefes von Papst Franziskus „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“: „Wir verstehen ihn als Leitlinie, Ermutigung und Auftrag, auf dem Synodalen Weg gemeinsam voranzugehen und aufrichtig nach Antworten auf unsere existenziellen Fragen und die konkreten Herausforderungen, gerade aus der Krise durch den sexuellen Missbrauch, zu suchen. Von Herzen laden wir alle Katholikinnen und Katholiken ein, den Synodalen Weg zu unterstützen und mit uns über eine erneuerte Kirche nachzudenken, die ihren Beitrag zu einer humanen Gesellschaft leistet.“ Das berichtet das ZdK in einer Presseaussendung.

Kardinal Marx erinnerte gemäß Presseaussendung an die Ausgangslage, die zur Entscheidung für den Synodalen Weg geführt hat. Die Krise um die Fälle sexuellen Missbrauchs habe die Kirche erschüttert. Jetzt gehe es neben der weiteren Aufarbeitung um konkrete Schritte bei den mit der Missbrauchskrise identifizierten übergreifenden Themen. Neben den drei bereits beschlossenen Themenbereichen zum Umgang mit Macht in der Kirche, der Zukunft der priesterlichen Lebensform und der Weiterentwicklung der kirchlichen Sexualmoral habe der Ständige Rat einem vierten Forum zum Thema „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ zugestimmt, das vom ZdK angeregt worden war, so Kardinal Marx: „Damit wollen wir die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche aufnehmen. Uns geht es im Synodalen Weg darum, die Relevanz von Glaube und Kirche wieder in die gesellschaftliche Debatte einzubringen und gleichzeitig Antworten auf binnenkirchliche Fragen zu finden. Das geht nur in einer Gemeinsamkeit von Frauen und Männern in der Kirche.“

Ebenso betonte auch Sternberg die Entschlossenheit des ZdK, den Synodalen Weg partnerschaftlich mitzugestalten. „Vor dem Hintergrund der epochalen Umbrüche und tiefgreifenden Krisen ist die Kirche als Sinn- und Autoritäts-Instanz infrage gestellt. Denn in Zeiten, in denen Menschen unterschiedlicher Denkart auf Suche nach Sinn und Orientierung sind, ausgerechnet in dieser Krise wird unserer Kirche immer weniger vertraut und immer weniger zugetraut. Darüber müssen wir sprechen und Antworten auf die Herausforderungen finden. Und wir müssen handeln“. In den synodalen Weg wolle man „möglichst viele Menschen einbinden“.


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