Warum der „kirchliche Touch“ beim mutmaßlichen Titelmissbrauch?

4. September 2019 in Kommentar


Staatsanwaltschaft glaubt dem Saarbrücker Vizevorsitzenden der Linken, Andreas Neumann, seinen an der „St. Paul University and Lancaster University“ erworbenen Doktortitel nicht: Die Universität existiert nicht. Kommentar von Petra Lorleberg


Saarbrücken (kath.net/pl) Es ist ein handfester Skandal: Eine Verleihungsurkunde über Studienleistungen und einen Doktortitel, erworben an der „St. Paul University and Lancaster University - St. Paul European Campus“, hatte der stellvertretende Landesvorsitzende der Saar-Linken, Andreas Neumann, vorgelegt. Problem: Die Saarbrücker Staatsanwaltschaft glaubt ihm nicht, denn es existiert keine solche Universität, schreibt die „Saarbrücker Zeitung“. Man ermittelt seitens der Staatanwalt seit Monaten gegen ihn und hat jetzt Strafbefehl wegen Titelmissbrauchs gegen ihn beantragt. Von seinem Amt als Vize-Landesvorsitzender seiner Partei ist Neumann bisher noch nicht zurückgetreten, die Forderungen danach werden aber auch innerhalb seiner Partei lauter.

Doch nun habe ich dazu eine Frage: Was hatte den Linken-Politiker, der aktuell etwas ins Zwielicht gerückt ist, dazu gebracht, offenbar eine Universität ausgerechnet mit dem Namen „St. Paul“ zu erfinden? Bildungseinrichtungen, die unter diesem Namen laufen, gibt es weltweit durchaus, beispielsweise anglikanische, katholische und ökumenische. Nichtchristen kommen wohl nur selten auf die Idee, eine Einrichtung nach dem Völkerapostel Paulus von Tarsus zu benennen. Hatte Neumann die Hoffnung: Es klingt so schön kirchlich, da wird es doch geglaubt werden?

Symbolbild



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