"Mein Herz brach, als ich das Land verließ"

10. September 2019 in Weltkirche


Die verfolgte pakistanische Katholikin Asia Bibi hat sich erstmals über ihre Zeit im Gefängnis geäußert


London (kath.net) Asia Bibi, die pakistanische Katholikin, die nach ihrem Todesurteil nach internationalen Druck von Pakistan freigelassen wurde, hat sich nun erstmals über Zeit im Gefängnis geäußert. Dies berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“. In einem Interview mit der britischen Sonntagszeitung „Sunday Telegraph“ (London) appellierte sie an die Weltgemeinschaft, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In Pakistan werden Betroffenen ohne ausreichende Beweise oder Ermittlungen Gotteslästerung vorgeworfen. Bibi selbst wurde 2010 vorgeworfen, als „Ungläubige“ durch Berührung eines Gefäßes das Wasser für muslimische Feldarbeiterinnen verunreinigt und sich im Streit beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. 2018 wurde das Urteil aufgehoben, im Mai 2019 konnte sie nach Kanada ausreisen.

In dem Interview erzählte sie, dass sie in in der Haft manchmal den Mut verloren habe. "Als meine Töchter mich im Gefängnis besuchten, weinte ich nie vor ihnen, aber nachdem sie gegangen waren, weinte ich allein, voller Schmerz und Trauer. Ich habe immer an sie gedacht, wie sie wohl leben.“

Nach der Freilassung mussten sich Bibi und ihr Ehemann versteckt halten. Als sie schließlich ausreisen konnte, habe sie aus Sicherheitsgründen sich weder von ihrer Heimatstadt noch von ihrem Vater verabschieden können: „Mein Herz brach, als ich das Land verließ, ohne mich mit meiner Familie treffen zu können. Pakistan ist meine Heimat, ich liebe dieses Land.“


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