EWTN: Arroyo verteidigt US-Katholiken gegen Papstkritik

11. September 2019 in Weltkirche


Die meisten lehramtstreuen Katholiken hätten großen Respekt vor dem Amt und der Person des Papstes. Wahre Barmherzigkeit bestehe darin, die unangenehmen Fragen zu stellen, sagte der EWTN-Moderator.


Irondale (kath.net/lifesitenews/jg)
EWTN Moderator Raymond Arroyo hat die an der Überlieferung der Kirche orientierten Katholiken der USA verteidigt, nachdem Papst Franziskus gesagt hatte: „Es ist eine Ehre, wenn die Amerikaner mich angreifen

Papst Franziskus machte diese Bemerkung während eines „informellen“ Gesprächs mit Journalisten auf dem Flug nach Mosambik, nachdem er ein Exemplar des Buches „Comment l’Amérique veut changer de Pape“ (dt. „Wie Amerika den Papst verändern will“) des französischen Vatikan-Korrespondenten Nicolas Senèze erhalten hatte.

In der von ihm moderierten Sendung „The World Over“ kritisierte Arroyo die in dem Buch aufgestellte Behauptung, es gebe eine aus den USA gesteuerte Intrige gegen Papst Franziskus. Dies sei „ermüdend“ und eine „tatsachenfreie Erzählung“, die bisher in erster Linie aus Europa und progressiven Zirkeln in den USA gekommen sei. Arroyo erinnerte an die von Antonio Spadaro aufgestellte Behauptung, es gebe eine Allianz zwischen politisch konservativen Katholiken und Evangelikalen in den USA. Papstbiograph Austen Ivereigh habe in seinem Buch „Wounded Sheperd“ (dt. „Verwundeter Hirte“) die Theorie vertreten, die Reformagenda von Papst Franziskus werde von gut finanzierten konservativen Katholiken bekämpft, sagte Arroyo. Ivereighs Buch soll im November erscheinen.

Diese Behauptungen seien eine „faktische und kulturelle Fehleinschätzung“, sagte Arroyo wörtlich. Die Wahrheit sei viel einfacher. „Amerikanische Katholiken glauben, was die Kirche immer gelehrt hat“, betonte er. Sie seien fromm, für den Lebensschutz und lieben die Kirche und den Papst.

Nach seiner Einschätzung würden die an der Überlieferung der Kirche orientierten Katholiken kritisiert, weil sie unangenehme, aber wichtige Fragen stellen. Die Stimmen, welche die eingeleiteten „radikalen Veränderungen“ und die „brutalen Taktiken“ zu ihrer Durchsetzung zu hinterfragen, sollten zum Schweigen gebracht werden, sagte Arroyo.

Angesichts der sexuellen und finanziellen Korruption, die es in der Kirche gebe, hätten Kleriker und Laien die Pflicht, in Liebe Fragen zu stellen und Antworten zu verlangen. „Das ist echte Barmherzigkeit: Liebevoll genug zu sein, um die unangenehmen Fragen zu stellen“, sagte Arroyo wörtlich.

Die meisten lehramtstreuen Katholiken hätten großen Respekt vor dem Amt und der Person des Papstes. Wie die Heiligen früherer Zeiten wollten sie ihn vor tragischen Fehlern warnen oder vor trügerischen Stimmen, die ihre eigene Agenda hätten.



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