Mexiko: Kirche verurteilt Legalisierung der Abtreibung

29. September 2019 in Prolife


Erzbischof von Oaxaca: Tötung wehrloser Kinder ist "größte denkbare Diskriminierung"


Mexiko-Stadt (kath.net/KAP) Die Legalisierung der Abtreibung im mexikanischen Oaxaca hat zu scharfem Protest der katholischen Kirche geführt. Der Kongress des Bundesstaates im Süden des Landes habe mit seinem am Mittwoch gefassten Beschluss der Straflosigkeit für Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche die Basis für die "größte denkbare Diskriminierung" geschaffen, "da die Opfer von Abtreibung immer wehrlose Personen sind, die nicht für sich selbst sprechen können", wird Erzbischof von Oaxaca, Pedro Vazquez Villalobos, von der Onlineplattform proceso.com (Donnerstag Ortszeit) zitiert.

Die Kirche sei strikt "gegen Gesetze, die klare Zeichen des Todes sind", stellte Vazquez fest. "Wir wollen nicht, dass ein Bruder den anderen tötet, oder die Mutter ihr Kind." Mit der Gesetzgebung gehe ein schwerer moralischer Verfall, eine Zerstörung gesellschaftlicher Werte und des Gewissens einher, "wenn man den Schwachen nicht mehr verteidigt". Die Würde der menschlichen Person sei aufs äußerste gefährdet. Die Kirche werde unbeirrbar darum bemüht sein, "auf den Wert der Familie hinzuweisen - mit allem, was das mit sich bringt". In Oaxaca seien vielmehr Gesetze vonnöten, die die Armut bekämpfen, die ländlichen Gebiete stärken und die Gewalt überwinden.

Ivan Cortes von der Organisation "Frente Nacional por la Familia", die sich im Vorfeld besonders gegen die Legalisierung der Abtreibung stark gemacht hatte, beschuldigte die Regierungspartei Morena, mit dem Gesetz "das organisierte Verbrechen der Ermordung Ungeborener zu erlauben". Dem obersten Ziel des neuen Staatspräsidenten Andres Manuel Lopez Obrador, Mexiko Frieden zu bringen, werde damit entgegengewirkt, denn "ohne Achtung des Lebens aller Menschen, besonders der Schwächsten, kann es keinen Frieden geben".

Im katholisch geprägten Mexiko sind Schwangerschaftsabbrüche bislang verboten, sofern sie nicht nach besonderen Umständen wie etwa Vergewaltigung erfolgt sind, mit zwei Ausnahmen: In der Hauptstadt Mexiko-City wurde bereits 2007 die Straffreiheit beschlossen, mit dem weiter südöstlich gelegenen Oaxaca, das zu den ärmsten Regionen des Landes zählt, folgte nun der zweite Bundesstaat. Die Abstimmung in der Provinzregierung am Mittwoch fiel mit 24 zu 10 Stimmen deutlich aus. Der linksgerichtete Staatspräsident Lopez Obrador, der der Parteichef der auch in Oaxaca regierenden Morena ist, hat bislang Positionierungen in der Abtreibungsfrage vermieden.

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