Eingeladen zur wunderbarsten Freundschaft des Universums!

4. Jänner 2020 in Deutschland


MEHR-Konferenz in Augsburg: Erster Vortrag von Johannes Hartl am Freitagabend. Von Petra Knapp-Biermeier VIDEO


Augsburg (kath.net) Über das Geheimnis der Freundschaft sprach der Theologe Johannes Hartl bei seinem ersten Vortrag am Freitagabend auf der MEHR-Konferenz in Augsburg. Es bewege ihn zutiefst, welchen Wert Gott auf Freundschaft lege, sagte der Gründer des Gebetshauses Augsburg. Drei Impulsfragen gab er den Zuhörern mit. „Hast du Freunde? Wie gehst du mit dir selber um? Weißt du, dass Gott dein Freund ist oder sein möchte?“

Der Theologe und verheiratete Vater von vier Kindern skizzierte mehrere Eigenschaften von echter Freundschaft. Diese haben „etwas Bedingungsloses“; echte Freundschaft zeige sich erst in Krisen, und insofern sei „jede Krise eine optimale Chance, jemandem zu zeigen, was ein echter Freund ist“.

Hartl: „Freundschaften sind gemacht für Krisen.“ Gemeinschaft mit echten Freunden bringe Leichtigkeit ins Spiel und überwinde Mühsames. Schließlich sei eine dritte Eigenschaft von Freundschaft die Möglichkeit zur „offenen Korrektur“, denn: „Wenn die Herzensebene stimmt, kann man auch schwierige Themen ansprechen.“

Der Gebetshaus-Gründer ermutigte die rund 12.000 Teilnehmer, die zum Auftakt der MEHR gekommen waren, zu überprüfen, welche Arten von Freundschaften sie hätten, sowie die „Feinde“ von Freundschaften zu entlarven. Diese Feinde seien Stress sowie das Bedürfnis, nur seine starken Seiten zu zeigen und keine Schwäche zuzulassen; außerdem auch die Verzweckung von Freundschaft unter dem Motto „Was bringt mir das?“

Was für die Freundschaft mit Menschen gelte, könne man auch auf jene mit Gott beziehen, betonte Hartl. Es gehe darum „unverzweckt Zeit miteinander zu verbringen“. Ein Freund gehe liebevoll mit einem um. Das Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ müsse auch im Hinblick auf die Selbstliebe gelesen werden.

„Wie liebst du dich denn selber eigentlich?“ Es gebe Dinge, die würde man einem Freund nie antun, sich selber aber schon, beispielsweise ein hartes, liebloses Urteil über das eigene Handeln. Ein guter Freund verschaffe einem manchmal nur Zeit, wenn es gerade nicht so gut laufe, indem er sage: „Hey, stress dich nicht. Alles vergeht, ich bleibe trotzdem da.“ Ein Freund sehe im Mittelmäßigen trotzdem das Kostbare.

Gott sehne sich nach Freundschaft mit uns. „Kann es sein, dass wir uns Gott viel zu unemotional vorstellen, viel zu weit weg?“ Freundschaft mit Gott sei eine zweckfreie Herz-zu-Herz-Beziehung. Für Gott sei die Freundschaft zu uns wichtiger, als dass wir alles richtig machen, unterstrich der Gebetshaus-Gründer.

Auf zerbrochene Freundschaften, Enttäuschung und Verrat gebe es „keine leichte Antwort“, räumte Johannes Hartl ein. „Keiner von uns liebt vollständig. Freundschaften gibt es nicht ohne Enttäuschung.“ Jesus habe dies jedoch intensiv erlebt. Mehr noch als der Verrat von Judas habe ihn jener von Petrus getroffen, „weil der nämlich wirklich sein Freund war“.

Hartl: „Gott weiß, dass wir schwach sind.“ Aber: „Gott bleibt treu, weil er sich nicht selber verleugnen kann.“ Den Teilnehmern der MEHR-Konferenz gab er die Einladung mit: „Du bist eingeladen zur wunderbarsten Freundschaft des Universums!“

Live-Bericht von Linda Noé vom Freitag Abend




Vortrag in voller Länge




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