Corona-Ausbruch in Frankfurter Baptistengemeinde

26. Mai 2020 in Deutschland


FAZ: Der Corona-Ausbruch dürfte aber weniger in dem Gottesdienst selbst, als in der engen Gemeinschaft an sich zu suchen sein.


Frankfurt (kath.net)

In Deutschland wurde am Wochenende ein neuer Corona-Hotspot einer Frankfurter Baptisten-Vereinigung medial bekannt. Laut den Medienberichten sollen sich dutzende Gläubige bei einem Gottesdienst vor zwei Wochen am 10. Mai angesteckt haben. Allerdings weisen die Gesundheitsbehörden jetzt darauf hin, dass sich die Gläubigen, von denen viele Deutsch-Russen sind, möglicherweise gar nicht im Gottesdienst angesteckt, sondern zuhause infiziert haben.

 

Laut dem Baptisten-Verein wurden im Gottesdienst die Abstandsregeln eingehalten, auch sollen Desinfektionsmittel zur Verfügung gestanden haben. Bei der Versammlung soll aber viel gesungen worden sein, eine Verpflichtung zu den umstrittenen Masken gibt es in Hessen nicht. Laut einem Bericht der FAZ gab es in dem Verein eine enge, fast familiäre Bindung, nach den gemeinsamen Gebeten sollen viele Gläubige dort sonntags auch zusammen Mittag gegessen haben. Der Corona-Ausbruch dürfte laut dem Zeitungsbericht daher  weniger in dem Gottesdienst selbst, als in der engen Gemeinschaft an sich zu suchen sein.  Gesundheitspolitiker Majer bezeichnet die Gruppe als "sehr charismatisch orientierten Gemeinschaft" und von einer "ganz anderen Art von Gottesdienst", in dem Nähe und Körperkontakt eine größere Rolle spielen als sonstwo. Die FAZ schreibt auch, dass es laut Beobachtern unwahrscheinlich sei, dass man sich beim Einhalten der Regeln in einem Gottesdienst infiziert, eher würde man sich beim Einkaufen infizieren.


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