Vatikan holt Finanzexperten als Vermögensverwalter

16. Juni 2020 in Aktuelles


Italiener Fabio Gasperini erster Nicht-Kleriker auf zweithöchstem Managerposten der päpstlichen Vermögensverwaltung Apsa


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Im Vatikan ist erstmals ein Nicht-Kleriker auf den zweithöchsten Managerposten der päpstlichen Vermögensverwaltung berufen worden. Wie das vatikanische Presseamt am Montag mitteilte, löst der 58-jährige italienische Finanzexperte Fabio Gasperini den Priester Mauro Rivella (56) als Sekretär der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (Apsa) ab. Gasperini war bisher bei der Beratungsgesellschaft "Ernst & Young" Leiter für den Bereich Banking und Kapitalmärkte der Financial Services Organisation für die Region Europa, Naher Osten, Indien und Afrika sowie Leiter Advisory in Italien.

 

Das fünfjährige Mandat des Vorgängers Rivella lief Mitte April aus. Der Turiner Priester und Kirchenrechtler war zuvor Untersekretär der Italienischen Bischofskonferenz. Präsident der Apsa ist seit Juni 2018 Kurienbischof Nunzio Galantino.

 

Gasperini studierte an der römischen Universität Sapienza Wirtschaftswissenschaften und war seit 2003 in leitenden Positionen für Ernst & Young tätig. Mit dem Wechsel in den Vatikan ist er an zentraler Stelle für das Management vatikanischer Vermögenswerte verantwortlich. Die Apsa dient als Schatzamt und Zentralbank; ihr unterstehen die Immobilien des Heiligen Stuhls, zu denen auch Liegenschaften außerhalb Italiens gehören.

 

Der Bereich der Vermögensverwaltung im Vatikan ist seit Jahren im Umbau. Nach anderen Zuständigkeiten musste die Apsa im Mai die zentrale Datenverwaltung an das Wirtschaftssekretariat abgeben, das die Steuerung und Aufsicht in wirtschaftlichen Angelegenheiten des Vatikanstaats und des Heiligen Stuhls beansprucht. Der Leiter des Wirtschaftssekretariats, der Jesuit Juan Guerrero, kündigte im Mai an, die Anlagepolitik der Kirchenzentrale vereinheitlichen zu wollen.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


© 2020 www.kath.net