Benedikt XVI. in Bayern!

18. Juni 2020 in Aktuelles


Papa emeritus besucht seinen Bruder Georg. Diesem soll es gesundheitlich sehr schlecht gehen - Vatikansprecher: Benedikt wird „solange wie nötig“ in Regensburg bleiben - Weitere UPDATES!


Regensburg (kath.net)

Benedikt XVI. befindet sich laut kath.net vorliegenden Informationen seit wenigen Stunden in Bayern. Dies hat das Bistum Regensburg gegenüber kath.net bestätigt. Der Besuch ist privat und ein trauriger Anlass: Benedikt XVI. möchte seinen  Bruder Georg Ratzinger, dem es gesundheitlich sehr schlecht geht, noch einmal besuchen.

 

Das Bistum Regensburg hat dazu nachstehende Pressemeldung veröffentlicht:

 

Es ist ein überraschender Besuch am Krankenbett. Papst emeritus Benedikt XVI. flog heute Vormittag von Rom nach Bayern, um an der Seite seines schwer erkrankten 96-jährigen Bruders zu sein. Es ist vielleicht das letzte Mal, dass sich die beiden Brüder, Georg und Josef Ratzinger, in dieser Welt sehen.

 

Das Bistum Regensburg bittet die Öffentlichkeit, diese zutiefst persönliche Begegnung in ihrem privaten Rahmen zu belassen. Sie ist ein Herzenswunsch der beiden hoch betagten Brüder und verträgt weder Fotos, noch öffentliche Auftritte, noch darüber hinausgehende Begegnungen. Bitte haben Sie Verständnis dafür.

 

Alle Menschen, die ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen wollen, sind herzlich eingeladen, ein stilles Gebet für die beiden Brüder zu sprechen. Vergelt‘s Gott.

 

Der 93-jährige Papst emeritus landete am Donnerstag, dem 18. Juni, gegen 11:45 Uhr in München. Dort hieß ihn Bischof Rudolf Voderholzer herzlich willkommen und begleitete ihn auf der Weiterfahrt nach Regensburg. Der Papst emeritus wohnt im Priesterseminar des Bistums Regensburg. Das Datum seiner Rückreise steht noch nicht fest.

 

Benedikt XVI. reist in Begleitung seines Sekretärs, Erzbischof Georg Gänswein, seines Arztes, seines Pflegers und einer Ordensfrau. Der Papst emeritus traf die Entscheidung für die Reise zu seinem Bruder nach Regensburg kurzfristig, nachdem er sich mit Papst Franziskus beraten hatte.  


UPDATE: DBK-Vorsitzender Bischof Georg Bätzing:

"Mit großer Freude und Respekt heiße ich den emeritierten Papst Benedikt XVI. in Deutschland willkommen." Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, gemäß DBK-Presseaussendung. "Wir freuen uns, dass er, der unserer Bischofskonferenz einige Jahre angehört hat, in die Heimat gekommen ist, wenngleich der Anlass ein trauriger ist. Der emeritierte Papst will seinem Bruder, Apostolischer Protonotar Dr. Georg Ratzinger, nahe sein, dessen Gesundheitszustand sich verschlechtert hat.Von Herzen wünsche ich Papst em. Benedikt XVI. einen guten Aufenthalt in Deutschland und die notwendige Ruhe, um sich privat um den Bruder zu kümmern. Meine Gebete werden den Aufenthalt des Papstes und die Wegstrecke seines Bruders Georg begleiten.“

 

UPDATE 19.6. 5 Uhr: Benedikt wird „solange wie nötig“ in Regensburg bleiben

Es sei Benedikt XVI. ein Herzensanliegen gewesen, sich nochmals mit seinem Bruder Georg zu treffen. Das sagte Clemens Neck, Pressesprecher des Bistums Regensburg, nach Darstellung des Focus anhand von Angaben der Deutschen Presseagentur. Die Entscheidung sei kurzfristig gefallen. Benedikt habe gestrahlt, als er nach seinem ersten etwa halbstündigen Besuch aus dem Haus seines Bruder gekommen sei. Die Länge von Benedikts Aufenthalt hänge vom gesundheitlichen Zustand seines Bruders Georg ab. Gegenüber der „Mittelbayrischen Zeitung“ erläuterte Neck, dass es keinen öffentlichen Auftritt von Benedikt XVI. geben werde.

 

Bei der ersten Begegnung der beiden Brüder im Haus von Georg Ratzinger feierte der Emeritus die Hl. Messe mit seinem Bruder.

 

Der Journalist Edward Pentin berichtete auf seinem Twitterauftritt, dass der Emeritus mit einer Maschine der Italienischen Luftwaffe nach München geflogen war. Die Maschine sei direkt wieder nach Rom zurückgekehrt. „Dies bedeutet, dass Benedikt eine Weile hier bleiben möchte“, folgerte der bekannte Vatikanist. „Der Vatikan sagt, er werde ‚solange bleiben, wie es nötig ist‘“.

 

Vatikansprecher Matteo Bruni war es gewesen, der erklärt hatte, dass Benedikt „solange wie nötig“ in Regensburg bleiben werde.

 

Im Internet zugängliches Bildmaterial zeigt das Haus des Papstbruders mit Polizeibewachung, bei der Ankunft des emeritierten Papstes kam es zu erheblichen Sicherheitsvorkehrungen. Die Fahrt Benedikts durch Regensburg in einem rollstuhlgeeigneten Fahrzeug der bayrischen Malteser wurde von einer Polizeiexkorte begleitet. Presseangaben zufolge wird auch das Regensburger Priesterseminar, in welchem Benedikt XVI. auf unbestimmte Zeit wohnen wird, von Sicherheitskräften geschützt. Ausserdem zeigt das Bildmaterial Zuschauer sowie Presse.

 

UPDATE 5.45 Uhr: „Vaticannews.de entschuldigt sich für …“

„@vaticannews_de entschuldigt sich für die irrtümliche Veröffentlichung eines Fotos mit dem emeritierten Papst, das durch unseren Account nicht hätte veröffentlicht werden dürfen. In diesen Stunden beten wir zum Herrn um Seinen Segen für die Ratzinger-Brüder.“ Das twitterte der deutschsprachige Auftritt von Radio Vatikan am Donnerstagabend. Zuvor hatte Radio Vatikan Fotomaterial von der Ankunft des emeritierten Papstes in Deutschland gezeigt. Als das Bistum Regensburg in einer allgemeinen Presseaussendung darum bat, „diese zutiefst persönliche Begegnung in ihrem privaten Rahmen zu belassen. Sie ist ein Herzenswunsch der beiden hoch betagten Brüder und verträgt weder Fotos, noch öffentliche Auftritte, noch darüber hinausgehende Begegnungen“, reagierte Vaticannews sofort. Auch andere Medien schlossen sich teilweise dem Wunsch an und zogen offenbar bereits veröffentlichtes, aber zu detailliertes Bildmaterial wieder zurück.

 

Update 10 Uhr

Das Bistum Regenburg informierte auf Twitter: „Am gestrigen Nachmittag haben die Brüder Joseph und Georg Ratzinger gemeinsam Eucharistie gefeiert, bevor sich der emeritierte Papst, erschöpft von der Reise, ins Priesterseminar zurückzog. Am Abend besuchte er erneut seinen Bruder. Für den ersten Morgen in der alten Heimat erwartete den emeritierten Papst ein echt bayerisches Frühstück. Es gab Brezen, über die sich auch Erzbischof Georg Gänswein freute, der ihn begleitet.“

 

Foto: (c) Bistum Regensburg


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