Nuntius überbrachte Papstbotschaft bei Srebrenica-Gedenken

14. Juli 2020 in Chronik


Hass, der vor 25 Jahren zum Völkermord führte, "nach wie vor in vielen Teilen der Welt gegenwärtig"


Sarajevo (kath.net/KAP) Beim Gedenken zum 25. Jahrestag des Völkermords von Srebrenica hat der Apostolische Nuntius in Bosnien und Herzegowina, Erzbischof Luigi Pezzuto, auch eine Botschaft von Papst Franziskus überbracht. Das berichtet das Portal "nedjela.ba". Der Papst sei "im Geiste bei den Menschen in Srebrenica, insbesondere bei denen, die die Narben dieser schrecklichen Tragödie tragen", sagte Pezzuto in seiner Rede bei der Gedenkveranstaltung am vergangenen Wochenende. Der Papst bete für die Opfer des Genozids und hoffe, dass Bosnien und Herzegowina weiterhin die Erinnerung an sie bewahren werde, so der Nuntius.

 

"Leider ist der Hass, der zu diesem Blutvergießen beigetragen hat, nach wie vor in vielen Teilen der Welt gegenwärtig. Wir hoffen alle, dass er durch den Einsatz derer besiegt wird, die sich um eine bessere Zukunft bemühen: um eine Welt des Friedens für die kommenden Generationen", führte der Vatikandiplomat aus. Der Weg dazu führe nur über den verständnisvollen und respektvollen Dialog für andere.

 

Auch der katholische Erzbischof von Sarajewo, Kardinal Vinko Puljic, nahm am Gedenken zum 25. Jahrestag des Völkermords in Srebrenica teil. In einem Interview erklärte der Vorsitzende der bosnisch-herzegowinischen Bischofskonferenz, dass er durch seine Anwesenheit seinen tiefen Respekt für die Opfer des Massakers zum Ausdruck bringen und zum Vertrauen unter den Völkern Bosnien-Herzegowinas beitragen wolle.

 

Der Völkermord von Srebrenica vor 25 Jahren gilt als das größte Verbrechen gegen die Menschheit in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Bei der von serbischen Einheiten unter Ratko Mladic durchgeführten Militäraktion während des Bosnienkriegs wurden vom 13. bis 17. Juli 1995 mehr als 8.100 bosnische Muslime ermordet.

 

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