Priesteramt in den USA attraktiver als in Deutschland

27. Juli 2020 in Deutschland


Michael Maas, Priester und Direktor des Zentrums für Berufungspastoral in der Erzdiözese Freiburg, erklärt, warum es in den USA fünf- bis sechsmal mehr Priesterkandidaten als in Deutschland gibt.


Linz (kath.net/mk)
Das Priesteramt in USA ist attraktiver als in Deutschland. Dort gebe es fünf- bis sechsmal mehr Priesterkandidaten als in Deutschland. Dies berichtet Michael Maas, Priester und Direktor des Zentrums für Berufungspastoral in der Erzdiözese Freiburg, wie der Zeitschrift "miteinander" der österreichischen Berufungspastoral zu entnehmen ist. Begründet sieht Maas dies in einer stärkeren Betonung der persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, während hierzulande im kirchlichen Leben der Fokus auf Gemeinschaft liege. Bei einer Reise in die USA habe er auch einen größeren Mut zu klar umrissenen Standpunkten erlebt, was Maas im Schlagwort „Identität“ (eucharistisch, marianisch, katholisch) zusammenfasst. Das „Erfahren der eigenen Wirksamkeit in missionarischer Tätigkeit“ sei dort ebenfalls wichtig. Gerade in der amerikanischen Jugendarbeit hätten die eucharistische Anbetung, das Gebet und die Beichte hohe Bedeutung.

 

Maas vermutet, dass in Deutschland durch die Betonung der Gemeinschaft statt der Gottesbeziehung viel mehr Menschen in der Folge der Missbrauchsskandale der Kirche den Rücken gekehrt hätten als in den USA: Hier wie dort hätten Verantwortliche massiv versagt, aber wer sich an Christus festmache statt an den Amtsträgern oder in deren Gemeinschaft, könne mit diesem Versagen anders umgehen.


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