Italienischer Bischof verzichtet probehalber auf Tauf- und Firmpaten

19. Juli 2020 in Weltkirche


Katholischer Bischof von Sulmona: Zweck des Patenamts zur Begleitung auf dem Glaubensweg durch eigenes Vorbild, spiele oft weder bei Auswahl noch im Bewusstsein der Paten eine Rolle


Rom (kath.net/KAP) Aus Zweifel an der Eignung von Tauf- und Firmpaten hat der katholische Bischof von Sulmona, Michele Fusco, dieses Amt in seiner Diözese ausgesetzt. Der eigentliche Zweck, nämlich die Begleitung auf dem Glaubensweg durch eigenes Vorbild, spiele oft weder bei der Auswahl noch im Bewusstsein der Paten eine Rolle. Viele lebten zudem in "komplexen familiären Situationen", begründete der 56-jährige Leiter der süditalienischen Diözese seine Entscheidung.

 

Vom 1. August an sei zunächst probehalber für drei Jahre das Patenamt ausgesetzt, teilte Fusco per Dekret mit. Der Beschluss sei vorab mit Laienmitarbeitern in den Pfarren diskutiert worden und werde vom diözesanen Priesterrat mitgetragen.

 

Der Bischof betonte, auch das Kirchenrecht stelle Anforderungen an die Lebensführung von Paten und sehe dieses Amt nicht zwingend vor. Weiter verwies er auf eine Erklärung der Italienischen Bischofskonferenz von 2003; demnach müssten die Betreffenden reife Personen im Glauben sein und das Patenkind durch ihr tätiges Beispiel unterstützen.

 

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