Exorzisten-Kurs in Rom findet trotz Corona-Krise statt

11. September 2020 in Weltkirche


Exorzismus-Seminar an der Universität Regina Apostolorum über akademische Forschung zu Befreiungsgebet


Vatikanstadt  (kath.net/KAP) Trotz Corona-Krise findet im Herbst zum 15. Mal an einer Päpstlichen Hochschule in Rom ein Kurs für die rituelle Vertreibung böser Mächte und Geister aus Personen, Lebewesen oder Gegenständen statt. Das einzigartige Exorzismus-Seminar an der Universität Regina Apostolorum vom 26. bis 31. Oktober richtet sich an interessierte Priester und Laien verschiedener Konfessionen.

Laut einer Mitteilung werden die Ergebnisse einer "sorgfältigen und multidisziplinären akademischen Forschung zu Exorzismus und Befreiungsgebet" präsentiert. An der Arbeit seien unter anderem die Universität von Bologna und mehrere internationale Experten beteiligt gewesen.

Exorzismus-Praktiken gibt es in allen Kulturen. Sie sollen der ganzheitlichen Reinigung und Heilung dienen. Das Wort stammt ab vom griechischen Begriff "exorkizein" und bedeutet "wegbeschwören".

Die katholische Kirche versteht unter dem Begriff eine Bitte an Gott, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Der Exorzismus kann auch einen im Namen Jesu Christi an den Teufel gerichteten Befehl umfassen, den Betroffenen zu verlassen. Die Vollmacht zum Vollzug des Exorzismus leitet die Kirche aus dem Neuen Testament ab. Vorbild sind die Dämonenaustreibungen Jesu.

Der Exorzismus besteht aus Gebeten sowie Segens- und Beschwörungsformeln. In einfacher Form wird er bei der Taufe vollzogen. Der sogenannte feierliche oder "Große Exorzismus" darf laut dem Kirchenrecht von 1983 nur nach Genehmigung des zuständigen Bischofs von einem geeigneten Priester vorgenommen werden.


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