CoV: Papst mahnt Forscher zur Einhaltung ethischer Prinzipien

8. Oktober 2020 in Chronik


Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften beraten seit Mittwoch bei ihrer Jahreskonferenz unter anderem über die Corona-Pandemie


Vatikanstadt  (kath.netKAP) Der Papst hat Forscher in aller Welt angesichts der Corona-Pandemie zur Einhaltung ethischer Prinzipien aufgefordert. So groß die Verantwortung der Politik sein möge, "sie befreit Wissenschaftler nicht von ihrer eigenen ethischen Verantwortung", schrieb Franziskus in einer am Mittwoch vom Vatikan veröffentlichten Botschaft. Er wandte sich damit an die Teilnehmer einer Sitzung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.

Die gegenwärtige Krise treffe vor allem die ohnehin schon Benachteiligten der Gesellschaft, so der Papst. Die Wissenschaft könne ihren Teil dazu beitragen, ihnen zu helfen. Die globale Gesundheitsversorgung etwa müsse inklusiver gestaltet werden, um sie auch für Betroffene in armen Ländern zugänglich zu machen. "Wenn irgendjemand bevorzugt werden sollte, dann die Bedürftigsten und Schwächsten", betonte Franziskus. Dies gelte insbesondere bei der Verteilung eines Corona-Impfstoffs.

Die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften beraten seit Mittwoch im Rahmen ihrer heuer als Videokonferenz gehaltenen Jahresversammlung unter dem Motto "Wissenschaft und Überleben". Leitgedanke ist dabei laut Veranstaltungsprogramm die Überzeugung, dass "die Rolle der Wissenschaft entscheidend für das Überleben der Menschheit ist". Gerade angesichts der Covid-19-Krise gelte das wohl mehr denn je, heißt es in der schriftlichen Agenda des Treffens.

In die Beratungen einbezogen wird laut dem Onlineportal "Vatican News" auch das Papier "Der Pandemie begegnen - Lehren für zukünftiges Handeln und veränderte Prioritäten", das die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften im März 2020 veröffentlicht haben.

Die zuerst 1603 gegründete Päpstliche Akademie der Wissenschaften soll nach eigener Darstellung Fortschritte in Mathematik, Physik und Naturwissenschaften sowie das Studium der damit verbundenen erkenntnistheoretischen Probleme fördern. Derzeitiger Präsident ist der deutsche Agrarwissenschaftler Joachim von Braun.

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