Alexander Kissler: „Im Kernbereich christlicher Verkündigung ist die Hasenpfötigkeit Programm“

12. Oktober 2020 in Aktuelles


Kissler in NZZ: „Die Leidenschaft, für politische Vorhaben zu kämpfen, steht in merkwürdigem Kontrast zur Betroffenheitsroutine, mit der die Kirchen den Abbruch der religiösen Praxis... und den Exodus der Gläubigen zur Kenntnis nehmen"


Zürich-Berlin (kath.net/pl) „Wie der Teufel das Weihwasser meiden die Kirchen alle theologische Widerborstigkeit und jedes spirituelle Wächteramt. Statt geistiger Wegzehrung gibt es politische Lektionen.“ So pointiert formuliert Alexander Kissler in seinem Kommentar in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ). „Für viele Amtskollegen“ habe der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode“ vertreten, dass sich „ein «belehrendes oder gar autoritäres Reden und Verkünden von Gott» verbiete“ Doch gebe es „in politischen Fragen“ „keine kirchliche Obergrenze für Belehrungen jedweder Art. Jeder Christ müsse ein Klimaschützer sein, verkündete der Bamberger Bischof Ludwig Schick; es müssten «endlich die notwendigen Massnahmen ergriffen werden, dass der Klimawandel auf ein verantwortbares Mass begrenzt bleibt», echauffierte sich Bedford-Strohm“.

Kissler zitiert Beispiele, wo es etwa „beim Thema Flucht und Migration“ „keinen Dissens“ gebe. Denn „der Kirche gelingt auch da der Schulterschluss mit linker Politik. Aus christlich tatsächlich gebotener Hilfe für die Schwächsten der Nächsten wird eine politische «Offenheit für alle» (Papst Franziskus).

Der bekannte Journalist beschreibt weiter: „Die Leidenschaft, für politische Vorhaben zu kämpfen, steht in merkwürdigem Kontrast zur Betroffenheitsroutine, mit der die Kirchen den Abbruch der religiösen Praxis, den Kollaps der christlichen Bildung und den Exodus der Gläubigen zur Kenntnis nehmen. Kirchensteuereinnahmen in Milliardenhöhe haben die geistige Auszehrung eher beschleunigt denn verlangsamt.“

Link zum Kommentar in der NZZ: Alexander Kissler - Die Politisierung der Kirchen schadet diesen selbst am meisten

 


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