US-Höchstrichter warnt vor Einschränkungen der Religionsfreiheit

20. November 2020 in Chronik


Die Einschränkungen im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie und Forderungen der LGBT-Bewegung seien die beiden größten Bedrohungen für die Religionsfreiheit, sagte Samuel Alito.


Washington D.C. (kath.net/jg)

Samuel Alito (70), Richter am Obersten Gerichtshof der USA, befürchtet, dass die Religionsfreiheit zu einem „Recht zweiter Klasse“ werden könnte. Bedrohungen für eine Einschränkung der Religionsfreiheit in den USA sieht er vor allem in bestimmten Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie und in Forderungen der LGBT-Bewegung, berichtet die christliche Plattform CBN News.

 

Die Bekämpfung der Pandemie habe zu „bisher unvorstellbaren Einschränkungen der individuellen Freiheit“ geführt, sagte Alito in einer virtuellen Ansprache vor der „Federalist Society“. „Wir haben noch nie zuvor Einschränkungen gesehen, die so hart, umfangreich und lange anhaltend waren wie diejenigen die wir 2020 erlebt haben“, sagte er wörtlich.

 

Alito warnte davor, den Behörden derart weitreichende Befugnisse zu geben, da diese missbraucht werden könnten. Die Religionsfreiheit sei dann besonders in Gefahr, warnte er. Das habe sich bei einigen Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie bereits gezeigt.

 

Was immer man von den Einschränkungen halte, sie sollten keine wiederkehrenden Einrichtungen sein, sobald die Pandemie vorbei sei, betonte Alito.

 

Er sprach weiters das Urteil „Obergefell v. Hodges“ an, mit welchem der Oberste Gerichtshof im Jahr 2015 die Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare in allen Bundesstaaten der USA legalisiert hatte. Wer die Ehe wie in der Bibel als Verbindung eines Mannes mit einer Frau verstehe, werde als borniert bezeichnet und von Behörden, Arbeitgebern und Schulen entsprechend behandelt.

 


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