Am 18. Todestag des hl. Johannes Paul II.: Kundgebungen mit hunderttausenden Polen!

3. April 2023 in Weltkirche


Man wollte „zeigen, dass der polnische Papst für viele von uns eine wichtige Persönlichkeit ist. Wir sind ihm dankbar dafür, wie viel er für die Kirche in Krakau und für die Weltkirche, für Polen und die Welt sowie für jeden von uns getan hat“.


Warschau (kath.net/Polnische Bischofskonferenz/pl) kath.net dokumentiert die Pressemeldung der Polnischen Bischofskonferenz in voller Länge in eigener Übersetzung – Für die Übersetzung © kath.net/Lorleberg

Nach Schätzungen der Organisatoren versammelten sich Hunderttausende Menschen zu den Papstkundgebungen, die in Polen und im Ausland anlässlich des 18. Todestages des hl. Johannes Paul II. abgehalten wurden. Die größte Veranstaltung fand in Warschau statt, mit zehntausenden Teilnehmern im Zentrum der Hauptstadt. Die Organisatoren der Papstkundgebungen betonen, dass diese Veranstaltungen ein Zeugnis der Verbundenheit und des Stolzes auf das Leben des hl. Johannes Paul II. sind. Gleichzeitig sollen sie den Versuchen entgegenwirken, die Heiligkeit und Verdienste des polnischen Papstes zu untergraben.

„Lassen Sie uns durch die Teilnahme an der Kundgebung Johannes Paul II., dem großen Polen, für das Vermächtnis der Liebe und des Glaubens danken, das er künftigen Generationen hinterlassen hat“, schrieben die Organisatoren der Papstkundgebung in Białystok/Ostpolen. Diese Nationalen Papstkundgebungen wurden in Warschau, Stettin und Krakau organisiert; dieser letzten Stadt war der spätere Papst jahrzehntelang zunächst als Student, dann als Priester und Bischof verbunden.

Małgorzata Żaryn, die die Papstkundgebung in Warschau organisierte, betonte, dass die Kundgebung als ein Ausdruck der Einheit und nicht als ein Mittel zur Polarisierung gedacht sei. „Wir wollen die Person und die Lehre des polnischen Papstes bei uns wieder vorstellen und unsere Gemeinschaft dank seiner Person für uns wiederherstellen“, betonte Żaryn.

„Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um zu zeigen, dass der polnische Papst für viele von uns eine wichtige Persönlichkeit ist. Wir sind ihm dankbar dafür, wie viel er für die Kirche in Krakau und für die Weltkirche, für Polen und die Welt sowie für jeden von uns getan hat“, betont die Erzdiözese Krakau auf ihrer Website. Der Marsch in Krakau wird als „Weißer Marsch“ bezeichnet.

„Ich schätze Johannes Paul II., seine Lehre, sein Charisma und seine Einflusskraft sehr. All dies bedeutete, dass ich nicht zweimal überlegen musste. Hierher zu kommen war eine Herzensentscheidung zur Verteidigung einer moralischen Autorität“, sagte der Schauspieler Marcin Kwaśny über seine Teilnahme am Marsch.

Die Teilnehmer hielten Kreuze, National- und Papstflaggen sowie zahlreiche Porträts des Hl. Johannes Paul II. in den Händen. Am Ende vieler Märsche wurden heilige Messen gefeiert.

Darüber hinaus werden an vielen Orten Abendandachten zu Ehren des am 2. April 2005 um 21.37 Uhr verstorbenen Papstes abgehalten. In Wadowice, der Heimatstadt des Papstes, war eine besondere Veranstaltung geplant. Eine Aufführung mit dem Titel „No One Else Can Stand In Your Place“ wird an die wichtigsten Ereignisse, Texte und Predigten des Hl. Johannes Paul II. erinnern.

„Papst Johannes Paul II. hat gesagt, dass jeder seine eigene Westerplatte hat, das heißt seinen letzten Außenposten, seine letzte Verteidigungslinie, vor der man sich nicht zurückziehen kann. Ich habe den Eindruck, dass heute sowohl meine Westerplatte als auch die vieler Polen angegriffen wurde. Wir dürfen diese Verteidigungslinie nicht verlassen. Wir müssen hier bis zum Ende stehen und durchhalten“, sagte ein Fernsehjournalist Rafał Patyra, der sich gegen die jüngsten Veröffentlichungen über Johannes Paul II. aussprach. [Anm.d.R.: Die „Westerplatte“ wurde durch den durch den Beschuss des dortigen polnischen Munitionslagers am 1.9.1939 bekannt, der als Beginn des Zweiten Weltkrieges gilt.]

Viele Teilnehmer der Märsche widersprachen auch den Vorwürfen, Kardinal Wojtyła habe in seiner Zeit als Erzbischof Metropolit von Krakau nicht angemessen auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen reagiert. Diese Vorwürfe wurden von zahlreichen Historikern und Publizisten in Frage gestellt, die darauf hinwiesen, dass sich ihre Autoren unkritisch auf unzuverlässige oder sogar gefälschte Akten der kommunistischen Sicherheitsdienste stützten. Die kirchenfeindlichen kommunistischen Behörden in der Volksrepublik Polen benutzten diese Denunziationen nie, um Karol Wojtyła anzugreifen, einen beliebten Kirchenführer – obwohl er für das kommunistische System in Polen unbequem war.

Fotos (c) Polnische Bischofskonferenz


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