Eine Injektion Osterfreude gegen das Karfreitags-Virus

8. April 2023 in Kommentar


Wer von Ostern nichts weiß, ist arm dran - Ein kath.net-Kommentar von Peter Hahne


Berlin (kath.net) Was fällt Ihnen zu Ostern ein? Irgendwas mit Eiern und Hasen, so die Antwort unlängst bei einer TV-Straßenumfrage. Weihnachten: Irgendetwas mit Geschenken. Nach Karfreitag, Pfingsten oder Himmelfahrt muß man gar nicht erst fragen. Geistliches Analphabetentum auf der ganzen Linie. Doch was erwartet man, wenn Oberklerikale beider Konfessionen das Kreuz beim Besuch des Jerusalemer Tempelberges verleugneten und „Probleme“ mit der leibhaftigen Auferstehung von Jesus haben. Osterleugner! Religionsunterricht und Predigten gleichen weithin links-grüner NGO-Propaganda. Feiertage verblassen zu Urlaubsbrücken, weil das breite Volk deren Sinn nicht mehr kennt. Der geistliche Grundwasserspiegel sinkt gegen Null. Und das ist die Alleinschuld der Kirchen. Daran gibt es nichts zu deuteln.

Die „Osterbotschaften“ aus Bischofsmund, die in diesen Stunden im deutschsprachigen Raum durch die Medien geistern, sind fast ausschließlich politisches Geschwätz. Peinliche Kopien von Grünen-Parteitagen. Ein Anschlag auf die Menschlichkeit. Denn wer von Ostern nichts weiß, ist arm dran. Das ist die Verantwortung von uns Christen, dass wir von Jesus als dem Retter und Erlöser, dem Garanten für ewiges Leben reden. Und nicht von dem, was andere auch können: Klima, Corona, Krieg.

Evangelisation war noch nie so nötig wie heute. Das dröhnende Schweigen von Ostern hat Konsequenzen. Deshalb laufen auch so viele „Karfreitags-Menschen“ durch die Lande: miesepetrig, verbissen, verbohrt, ohne jeden Humor. Man schalte bei den üblichen TV-Talks über Corona, Klima und dem woken Gender-Gaga einfach mal den Ton ab. Allein an den Gesichtern erkennt man, wer welche Position vertritt. Allüberall Weltuntergangsstimmung mit Betroffenheits-Tremolo. Leider auch bei Christen. Man schaue sich nur diese freudlos-fanatische Truppe des „suizidalen Irrwegs“ an. Ewiger Karfreitag. Osterleugner verdunkeln das Evangelium. Dabei müßten gerade Christen Osterfreude ausstrahlen. Ewigkeitshoffnung aus allen Knopflöchern. Freude in allem Leide, wie man doch vollmundig im alten Choral singt. „Wenn der Bauer Christ ist, müssen das die Kühe im Stall merken,“ hörte ich einmal einen begnadeten Prediger in ein Missionszelt rufen. Heute sieht man „Ostern“ nur in den Auslagen der Geschäfte.

Inzwischen fast ganzjährig. Ostern ist Faktum: die Auferstehung von Jesus Christus ist die historisch bestbezeugte Tatsache der Antike. Die ersten Aufzeichnungen gab es bereits 20 Jahre nach dem Ereignis (1. Korinther 15). Also für jeden überprüfbar. Das leere Grab hält jedem Faktencheck stand. Diese elende Schwurbelei von „Jesus lebt in seinem Wort und Werk weiter“ ist reine Verschwörungstheorie. Nein, er IST auferstanden! Er lebt! Unvergessen, wie der damalige deutsche Sozialminister Norbert Blüm, ein engagierter Katholik, den Demonstranten der Solidarnoc im August 1989 auf der Danziger Werft zurief: „Karl Marx ist tot, aber Jesus lebt!“

Einer Kirche, die diese Gewißheit wieder verkündigt und als ihren Markenkern die Oster-Hoffnung predigt würde niemand mehr davonlaufen. Voll sind die Gottesdienste, in denen keine verhinderten Politiker die Regie führen, sondern glaubensgewisse Zeugen der Auferstehungsbotschaft. Gerade heute, in einer gespaltenen Gesellschaft bis in Familien und Gemeinden hinein, täten Osterlachen und Osterfreude so gut! Gegen das Dreijahres-Virus von Desinformation und Denunziation, von Selbstüberheblichkeit und Rechthaberei, von verordneter Einsamkeit und trostlosem Sterben hilft nur eine Injizierung von Osterhoffnung. Diese Impfung hätte keine Nebenwirkungen. Höchstens das „Risiko“, auf Dauer-Freude programmiert zu sein. Was kann es besseres geben in diesen trostlosen Zeiten! Schon Martin Luther sagte: „Die Freude ist der Doktorhut des Glaubens.“ Kath net ist zu danken, dass neben der berechtigten Auflistung all des kirchlichen Irrsinns immer wieder diese Hoffnung und Freude aufstrahlt. Durch glaubensstarke Bischöfe und unzählige Laien, die diese Botschaft im Alltag (er)leben. Von Herzen allen frohe und gesegnete Ostern! Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.

Peter Hahne (Berlin), TV-Moderator und Bestseller-Autor mit 9-Millionen-Auflage. Über Jahrzehnte das Nachrichtengesicht des ZDF . Heute gefragter Talkgast, Redner und Publizist mit höchsten Einschaltquoten. 2022 bekam er für sein Lebenswerk die theologische Ehrendoktorwürde der STH Basel.


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