Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz

20. September 2023 in Aktuelles


Altersbedingter Rücktritt des Vaduzer Erzbischofs Haas angenommen - Feldkircher Bischof Elbs zum Apostolischen Administrator der liechtensteinischen Erzdiözese bestellt


Rom/Vaduz/Feldkirch (kath.net/KAP) Der Vorarlberger Bischof Benno Elbs (62) ist von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Vaduz bestellt worden. Wie der Vatikan und die Liechtensteiner Erzdiözese Mittwochmittag mitteilten, hat der Papst das mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren im August eingereichte Rücktrittsgesuch des Vaduzer Erzbischofs Wolfgang Haas mit 20. September angenommen.

Zugleich wurde Benno Elbs als Interimsleiter für den vakanten Bischofssitz bis zur Ernennung eines Nachfolgers für Haas bestellt, zusätzlich zu seinen Aufgaben als Diözesanbischof von Feldkirch. Bekanntgegeben wurde die Personalie am Mittwoch auch im Rahmen eines Pressegesprächs in Vaduz mit Bischof Elbs und dem Apostolischen Nuntius für die Schweiz und Liechtenstein, Erzbischof Martin Krebs.

Elbs betonte in einem zu Mittag schriftlich verbreiteten Statement, er entspreche dem Wunsch des Papstes gerne, wolle den "Übergang" in der mit Feldkirch freundschaftlich verbundenen Nachbardiözese begleiten und diesen Weg "gemeinsam mit den Priestern der Diözese und den Menschen von Liechtenstein gehen". Dabei zähle er auf gegenseitige Rücksicht und Verständnis und bitte um das Vertrauen. Die Erzdiözese Vaduz umfasst das gesamte Staatsgebiet des Fürstentums Liechtenstein und zählt mit knapp 30.000 Katholiken zu den kleinsten Erzdiözesen der katholischen Kirche.

Sie wurde als solche erst 1997 von Papst Johannes Paul (1978-2005) neu errichtet, mit Wolfgang Haas als erstem Erzbischof. Haas war zuvor von 1990 bis 1997 Bischof von Chur in der Schweiz, wo er aufgrund von Personalentscheidungen und wegen eines konservativen Kurses heftiger Kritik ausgesetzt war.

"Übergang gestalten"

Zeiten der Sedisvakanz - also eines unbesetzten Bischofssitzes - seien oft mit Verunsicherungen und Unsicherheiten verbunden, erklärte Bischof Elbs. Sein Ziel sei es, die Erzdiözese Vaduz auf dem nächsten "Stück des Weges" seelsorglich zu begleiten und "den Übergang zu gestalten, durchaus auch Impulse zu setzen, aber doch immer so, dass ein kommender Erzbischof frei seinen Weg gehen kann", erklärte er.

In der Erzdiözese Liechtenstein ist Elbs ab sofort Apostolischer Administrator "sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis" (bei vakantem Bischofssitz und bis auf Widerruf durch den Heiligen Stuhl), so die vollständige offizielle Amtsbezeichnung. Elbs kündigte an, dass er bereits in den nächsten Wochen die Priester der Erzdiözese Vaduz treffen wolle, um eine "Basis für einen gemeinsamen Übergang in die Zukunft" zu schaffen. Mit dem nunmehr emeritierten Erzbischof Haas und dem Kanzler der Kurie, Roland Casutt, habe er in den vergangenen Tagen mehrmals Kontakt gehabt.

Haas werde auch als Emeritus in Liechtenstein bleiben, jedoch ins Kloster am Schellenberg in Vaduz übersiedeln. Der bisherige Generalvikar Markus Walser bleibe Pfarrer in Ruggell.

Elbs ist seit 2013 Bischof von Feldkirch. Er wurde am 16. Oktober 1960 in Bregenz geboren, studierte Theologie in Innsbruck und Paris bis zum Doktorat und machte auch eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. 1986 zum Priester geweiht, leitete er nach Jahren als Seelsorger und Religionslehrer das Bischöfliche Studieninternat Marianum in Bregenz sowie ab 1994 das diözesane Pastoralamt von Feldkirch.

Ab 2005 war er Generalvikar der Diözese Feldkirch. Nach der Emeritierung des damaligen Vorarlberger Bischofs Elmar Fischer (1936-2022) im Jahr 2011 leitete Elbs die Diözese Feldkirch zunächst übergangsweise als Administrator. Die Ernennung zum Bischof von Feldkirch folgte am 8. Mai 2013. Elbs war damals der erste im neuen Pontifikat von Papst Franziskus ernannte deutschsprachige Bischof. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Elbs u.a. zuständiger Referatsbischof für die Caritas und Leiter der Finanzkommission. 2015 entsandten ihn seine Amtskollegen auch als Mitglied der Familiensynode in Rom.

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