Kita des Erzbistums Köln – Kritik an ‚geschütztem Raum’ für Masturbation

19. Jänner 2024 in Jugend


Ein entsprechendes Konzept wurde vor einigen Wochen von der Internetseite der Kita genommen. Es werde derzeit vom Träger überarbeitet, berichtet eine Zeitung.


Kerpen/Köln/Düsseldorf (kath.net/jg)
In einer Kindertagesstätte des Erzbistums Köln soll Kindern angeboten worden sein, sich selbst zu befriedigen. Dies berichtet IDEA unter Berufung auf mehrere Medien. Ein entsprechendes Konzept soll bis vor einigen Wochen auf der Internetseite des Familienzentrums St. Rochus in Kerpen zu finden gewesen sein.

In dem Text wird behauptet, Kinder seien „von Geburt an sexuelle Wesen“. Kleinkinder wüssten nichts von „gesellschaftlichen Tabus“, wenn sie sich an ihren Geschlechtsteilen „mit sichtlichem Genuss“ berühren. Das Erforschen der eigenen Genitalien, aber auch jener von Bezugspersonen (Vater, Mutter, Geschwister) entspreche dem „kindlichen Neugierverhalten“ und sollte nicht verhindert werden, steht in dem Konzept.

In einem nächsten Schritt entdeckten die Kinder, „dass sie sich selbst lustvolle Gefühle“ erzeugen können. Laut dem Text würden Kinder bereits mit 18 Monaten eine „sexuelle Identität“ entwickeln und sich ab dem sechsten Lebensjahr „häufig einer sexualisierten Sprache“ bedienen.

Wer den Kindern vermittle, dass es sich „da unten“ nicht berühren dürfe, könne großen Schaden anrichten. Jedes Kind solle selbst bestimmen, „ob und mit wem es ‚Doktor’ spielen“ wolle. Die Altersunterschiede zwischen den beteiligten Kindern dürften allerdings nicht zu groß sein. Erwachsene und ältere Kinder dürften sich nicht beteiligen, heißt es in dem Text.

Das Erzbistum Köln teilte dem Sender RTL mit, Kinder würden sich „früh für ihren eigenen Körper und die der anderen Kinder“ interessieren. „Kindliche Sexualität ist aber nicht mit erwachsener Sexualität vergleichbar“.

Auch das Familienministerium von Nordrhein-Westfalen befürwortet entsprechende Handlungsanweisungen. Diese würden den Mitarbeitern in den Kindergärten Sicherheit im Umgang mit Kindern geben, wenn diese sich selbst entdecken wollen.

Im November 2023 haben mehrere Jugendämter, die Leitung der Kita und das Erzbistum Köln als Träger Vertreter in die Kita entsandt, um die Vorwürfe zu überprüfen, die etwa von der Aktion für Ehe und Familie „Demo Für Alle“ gegen das Konzept erhoben worden waren. Laut Kölner Stadt-Anzeiger habe die Stadtverwaltung bereits eine Stellungnahme abgegeben: „Weder die Örtlichkeit der Kita noch der gewonnene Eindruck haben einen fragwürdigen oder abzulehnenden Eindruck hinterlassen.“

Das Konzept könne jedoch „missverständlich interpretiert“ werden. Es sei deshalb im November 2023 aus dem Internet entfernt worden und werde seither vom Träger überarbeitet. Laut dem Elternrat des Kindergartens gebe es keinen eigenen Raum für die Selbstbefriedigung. Was mit dem im Konzept genannten „geschützten Raum“ konkret gemeint sei, bleibe jedoch offen, zitiert IDEA aus der Zeitung.

 


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