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Die Konzilskirche, unsere „neue Kirche“?

26. Februar 2020 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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„Sicher, in letzter Zeit begegnet uns immer öfter ein Liebäugeln mit dem Zeitgeist. Das aber das der ‚Geist des Konzils‘ sein soll, das habe ich in keinem der Konzilstexte auch nur andeutungsweise gefunden.“ Kommentar von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Im Internet wird die Aussage eines deutschen, in Lateinamerika wirkenden, Bischofs Reinhold Nann wiedergegeben mit: «In der „Kirche der Kulturkampf-Zeit“ schotte sich „ein vermeintlicher heiliger Rest“ „mit hohen Mauern gegen die böse Welt und ihren ‚Zeitgeist‘ ab. Dagegen steht die Konzilskirche, die Brücken baut zu dieser Welt, nicht um sie wieder beherrschen zu wollen sondern um in ihr ‚Samenkörner‘ des Lichtes zu entdecken und die frohe Botschaft von Jesus Christus im Dialog zur Sprache zu bringen.“»

Ich bin in dieser «Kirche der Kulturkampf-Zeit» groß geworden. Aber weder damals noch heute habe ich bisher etwas davon gespürt, dass diese sich gegen den Zeitgeist abgeschottet hätte. Im Gegenteil. Sie stellte und stellt sich ihm immer mehr oder weniger erfolgreich entgegen im Bewusstsein: «Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.» (Röm 12,2) Sicher, in letzter Zeit begegnet uns immer öfter ein Liebäugeln mit diesem Zeitgeist. Das aber das der «Geist des Konzils» sein soll, das habe ich in keinem der Konzilstexte auch nur andeutungsweise gefunden.

Der Vorwurf, dass diese Kirche die Welt hätte beherrschen wollen ist genauso unverständlich. Natürlich gab und gibt es immer Menschen und Gruppen, die solches versuchen. Doch auf die Lehre der Kirche können solche sich nicht berufen. Im Gegenteil. Besonders aus der Verkündigung meiner Jugendzeit ist mir das Wort des Herrn sozusagen als Markenzeichen des Christentums eingeprägt geblieben. «Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.» (Mk 9,35) Das ist zwar ein hohes Ideal. Aber im Allgemeinen, pro Saldo um einen buchhalterischen Ausdruck zu benützen, habe ich in unserer Kirche und bei meisten ihrer Diener ein ehrliches Bemühen gespürt, diesem Anspruch gerecht zu werden, heute zwar eher etwas weniger als früher.


Auf der anderen Seite ist dieser Vorwurf natürlich bis zu einem gewissen Grad verständlich. Für die Erfüllung des Auftrags unseres Herrn: «Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.» (Mt 28,19-20) genügt es nicht, den Menschen lieb und unverbindlich zu sagen: «Seid nett zueinander». Einerseits bringt das normalerweise sehr wenig bis gar nichts. Und andererseits seht da auch ganz klar im Raum: «Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es». (Joh 13,13) Wir sind also Diener, Diener des Herrn. In seinem Auftrag dienen wir den Menschen, manchmal eben nicht ganz so wie es die Menschen wollen, sondern wie Gott es will. (vgl. Mt 16,23 / Mk 8,33) Und das tun wir «nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird». (1.Kor 1,17) Hat nicht unser Heiliger Vater uns unmissverständlich gesagt: «Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn.»

Wenn dieser Bischof nun davon spricht, dass wir Brücken zu dieser Welt bauen sollen, «um in ihr ‚Samenkörner‘ des Lichtes zu entdecken und die frohe Botschaft von Jesus Christus im Dialog zur Sprache zu bringen» so fragt sich schon, wie das mit dem klaren Auftrag des Herrn an seine Jünger vereinbar ist. Auf alle Fälle hat Paulus das ganz anders verstanden, wenn er uns mahnt: «Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung» (2.Tim 4,2) Zudem scheint mir diese Aussage doch eher der Lehre der «Kirche des moralistisch-therapeutischen Deismus» zu entsprechen, jener modernen Pseudoreligion, welche aus den Staaten immer mehr auch zu uns hinüber schwappt. Wenn aber das jene «neue Kirche» sein soll, von welcher zum Beispiel auch im synodalen Weg die Rede ist, dann dürfte eine neue Kirchenspaltung kaum noch zu verhindern sein.

kath.net Buchtipp
Gottesbeziehung heute
Gedanken und Erfahrungen
Von Stefan Fleischer
Paperback, 184 Seiten
2015 Books on Demand
ISBN 978-3-7392-0045-3
Preis 15.50 EUR

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Foto Stefan Fleischer



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Lesermeinungen

 Rolando 27. Februar 2020 
 

Ja die Nettigkeit

Hauptsache nett, oder der, die ist sehr nett, was er oder sie vertritt hinterfragt Niemand. Die Wahrheit wird der Nettigkeit geopfert. Der Teufel ist zur Zeit besonders nett.


2
 
 Winrod 26. Februar 2020 
 

Es gibt den "heiligen Rest", Herr Bischof,

und er ist nicht nur vermeintlich.
Und als ob die Kirche je habe die Welt beherrschen wollen. Es ist tief irritierend, wenn ein Bischof auf diese alten Klischees zurückgreifen muss.
Im Moment sieht es eher so aus dass die Welt die Kirche beherrschen will als umgekehrt.
Außerdem möchte ich Fulton Sheen zitieren, der einmal gesagt hat, die Welt würde uns mehr beeinflussen als wir sie beeinflussen.


4
 
 gloria.olivae 26. Februar 2020 

@Chris2

Ja und Nein!

Die Texte des Konzils sind weder formale Dogmen noch sind sie bloße pastorale Handreichungen. Beides trifft nicht den Punkt.

Zwischen den beiden "Extremen" (Dogma und Handreichung) liegt eine große Bandbreite an Möglichkeiten kirchlicher Verlautbarungen; Glaube und Lehre der Kirche sind viel mehr als die Summe einiger weniger formaler Dogmen. Darum gilt es modernistischen wie integralistisch-traditionalistischen Deutungen zu wehren.

Die Titel der einzelnen Konzilsdokumente geben Hinweise auf die Bedeutung der Verlautbarungen: Da gibt es vier dogmatische Konstitutionen, da gibt es Dekrete und schließlich Erklärungen usw.

Entscheidend aber ist: Alle Texte stehen nicht isoliert nebeneinander sondern sind als Ganzes zu lesen und als Teil der Traditionsgeschichte der Kirche auf der Grundlage der Hl. Schrift zu verstehen.


4
 
 NicoA 26. Februar 2020 
 

Unterscheidung

Selbstverständlich muss man unterscheiden, was das Konzil gewollt hat und was es bewirkt hat. Es nutzt nur eines nichts: Wenn dies am Ende derart weit auseinanderfällt, dann stimmt damit etwas nicht.
Einer meiner Privatlehrer pflegte früher zu sagen, dass das Konzil, das Herunterneigen der Kirche zu den von zwei Weltkriegen und furchtbaren Ideologien entsetzlich verwundeten Seelen, nötig war. Dass dann die gebeugte Kirche in denselben Schmutz gezogen ward, steht auf einem anderen Blatt. Kirche leidet wirklich mit.
Vielleicht macht das Bild auch klar, was so allmählich zu tun ist.


5
 
 Chris2 26. Februar 2020 
 

@gloria.olivae

Sehr richtig. Dennoch sollte man bedenken, dass das jüngste Konzil nur eines unter unzähligen weiteren ist, das keine verbindlichen Lehren aufheben kann. Und dass es ganz bewusst ein "pastorales" sein wollte, also Handreichungen geben anstatt neue Dogmen zu verkünden. Besonders deutlich wird das bei den Texten zu den Texten zu den "sozialen Kommunikationsmitteln", deren Lob und hohe Erwartungen heute nur noch den damaligen Zeitgeist widerspiegeln. Nichtsdestotrotz sind viele "fort-schrittliche" Katholiken heute Lichtjahre von den Lehren Christi, seiner Kirche und auch dieses Zweiten Vatikanischen Konzils entfernt. Manche sind noch nicht einmal mehr Christen, da sie die Gottessohnschaft Christi ablehnen.


6
 
 gloria.olivae 26. Februar 2020 

Klare Begriffe!

Entscheidend ist nicht der sog. Geist des Konzils, oder besser gesagt: der Ungeist des Konzils. Entscheidend ist, was in den Texen des Konzils STEHT.

Die Inhalte der Dokumente werden oft nicht gekannt: oft nicht von den Vertretern des "Konzilgeistes", oft auch nicht von den Konzilskritikern


8
 

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