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Eine große Intimität – und das Wort ist Fleisch geworden

3. Jänner 2021 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus: Καὶ ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο καὶ ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν, καὶ ἐθεασάμεθα τὴν δόξαν αὐτοῦ, δόξαν ὡς μονογενοῦς παρὰ πατρός, πλήρης χάριτος καὶ ἀληθείας. Nach dem Angelus zu sozialen "Problemen" und Mahnungen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Dieses Jahr feierte Papst Franziskus aus gesundheitlichen Gründen weder das „Te Deum“ zum Jahresabschluss 2020 noch die Messe zum Jahresanfang 2021. Er beschränkt sich darauf, aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast das traditionelle Angelusgebet zu beten. Aus der Wohnung: um Ansammlungen auf dem Petersplatz zu vermeiden (in dieser Zeit geschlossenen: Italien ist in diesen Tagen bis zum 6. Januar „Rote Zone“) und damit den Anordnungen der italienischen Behörden zu folgen.

In seiner Katechese zum Angelus am zweiten Sonntag nach Weihnachten unterstrich der Papst, dass das Wort Gottes uns nicht eine Episode aus dem Leben Jesu gebe, sondern uns von ihm erzähle, bevor er geboren worden sei. Es führe uns zurück, um etwas über Jesus zu offenbaren, bevor er unter uns gekommen sei. Es tue dies besonders im Prolog des Johannesevangeliums, der anhebe: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1: Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος).

„Im Anfang“: das seien die ersten Worte der Bibel, dieselben Worte, mit denen der Schöpfungsbericht beginne: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde“ (Gen 1,1). Heute sage das Evangelium, dass derjenige, den wir an seinem Geburtsfest betrachteten, Jesus, schon vorher existiert habe: vor dem Anfang der Dinge, vor dem Universum. Er sei vor Raum und Zeit. „In ihm war das Leben“ (Joh 1,4: ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν), bevor das Leben erschienen sei.


Der heilige Johannes nenne ihn den "logos", das Wort. Das Wort werde benutzt, um zu kommunizieren: man spreche nicht allein, man spreche zu jemandem. Nun, „die Tatsache, dass Jesus von Anfang an das Wort ist, bedeutet, dass Gott von Anfang an mit uns kommunizieren will, er will zu uns sprechen“. Der eingeborene Sohn des Vaters wolle uns sagen, wie schön es sei, Kinder Gottes zu sein. Er „ist das wahre Licht“ (V. 9: Ἦν τὸ φῶς τὸ ἀληθινόν) und wolle uns von der Finsternis des Bösen distanzieren“. Er „ist das Leben“ (V. 4: καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς τῶν ἀνθρώπων), das unser Leben kenne und uns sagen wolle, dass er es immer geliebt habe. Das sei die wunderbare Botschaft von heute: „Jesus ist das ewige Wort Gottes, das schon immer an uns gedacht hat und mit uns kommunizieren will“.

Um dies zu tun, sei er über Worte hinausgegangen. In der Tat werde uns im Herzen des heutigen Evangeliums gesagt, dass das Wort »Fleisch wurde und unter uns wohnte«. „Er wurde Fleisch: Warum verwendet der heilige Johannes diesen Ausdruck ‚Fleisch’? Hätte er nicht eleganter sagen können, dass er Mensch wurde?“, fragte der Papst. Nein, er benutze das Wort „Fleisch“, weil es unseren menschlichen Zustand in all seiner Schwäche, in all seiner Gebrechlichkeit bezeichne. Es sage uns, dass Gott gebrechlich geworden sei, um unsere Gebrechlichkeit hautnah zu berühren. Da der Herr Fleisch geworden sei, sei ist ihm also nichts in unserem Leben fremd. Es gibt nichts, was er verschmähe. Wir können alles mit Ihm teilen: „Lieber Bruder, liebe Schwester, Gott ist Fleisch geworden, um euch zu sagen, dass er euch genau dort liebt, in euren Schwächen. Genau dort, wo ihr euch am meisten schämt“.

Er sei Fleisch geworden und nicht umgekehrt. Er habe unser Menschsein nicht wie ein Kleidungsstück genommen, das man an- und ausziehe. Er habe sich nie wieder von unserem Fleisch gelöst. Und er werde niemals von ihm getrennt sein: „jetzt und für immer ist er im Himmel mit seinem Leib aus menschlichem Fleisch. Er hat sich für immer mit unserem Menschsein verbunden. Wir könnten sagen, dass er es ‚geheiratet’ hat“.

In der Tat sage das Evangelium: er „kam, um unter uns zu wohnen“. Er sei nicht gekommen, um uns zu besuchen, er sei gekommen, um bei uns zu wohnen, um mit uns zu sein. „Was wünscht er sich dann von uns?“, fragte sich Franziskus. Eine große Intimität. Er möchte, dass wir Freud und Leid, Wünsche und Ängste, Hoffnungen und Traurigkeit, Menschen und Situationen mit Ihm teilten. Täten wir das, öffneten wir ihm unser Herz und sagten ihm alles: „Lasst uns in der Stille vor der Krippe innehalten, um die Zärtlichkeit des nahen, fleischgewordenen Gottes zu genießen. Und ohne Angst laden wir ihn in unser Haus ein, in unsere Familie, in unsere Schwächen. Er wird kommen und das Leben wird sich verändern“.

„Möge die heilige Mutter Gottes“, so der Papst abschließend, „in der das Wort Fleisch geworden ist, uns helfen, Jesus aufzunehmen, der an die Tür unseres Herzens klopft, um mit uns zu wohnen“.

Nach dem Angelus brachte der Papst einige Besorgnisse zum Ausdruck, die ein bereits heißes Klime der Diskriminierung weiter anheizen könnten:

"Ich erneuere euch  allen meine besten Wünsche für das gerade begonnene Jahr. Als Christen meiden wir die fatalistische oder magische Mentalität: wir wissen, dass die Dinge in dem Maße besser werden, in dem wir mit Gottes Hilfe für das Gemeinwohl zusammenarbeiten und die Schwächsten und Benachteiligten in den Mittelpunkt stellen. Wir wissen nicht, was das Jahr 2021 bringen wird, aber was jeder von uns und wir alle zusammen tun können, ist, uns ein wenig mehr für die Sorge füreinander und für die Schöpfung, unser gemeinsames Haus, einzusetzen.

Es stimmt, es gibt die Versuchung, sich nur um die eigenen Interessen zu kümmern, z.B. weiter Krieg zu führen, sich nur auf das wirtschaftliche Profil zu konzentrieren, hedonistisch zu leben, d.h. nur zu versuchen, das eigene Vergnügen zu befriedigen... Es gibt sie, diese Versuchung. Ich habe in den Zeitungen etwas gelesen, das mich sehr traurig gemacht hat: in einem Land, ich weiß nicht mehr, welches, sind an jenem Nachmittag mehr als 40 Flugzeuge ausgeflogen, um dem Lockdown zu entkommen und einen schönen Urlaub zu haben. Aber diese Leute, die gute Leute sind, haben sie nicht an die gedacht, die zu Hause geblieben sind, an die wirtschaftlichen Probleme so vieler Menschen, die der Lockdown niedergeschlagen hat, an die Kranken? Sie nehmen einfach Urlaub und machen ihr eigenes Ding. Das hat mich sehr betrübt".

Durch derartige Worte werden soziale Konflikte nicht geringer.

 


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Lesermeinungen

 Montfort 4. Jänner 2021 

Die liebende Kommunikation IN Gott geht der Schöpfung voraus!

"Nun, „die Tatsache, dass Jesus von Anfang an das Wort ist, bedeutet, dass Gott von Anfang an mit uns kommunizieren will, er will zu uns sprechen“. Der eingeborene Sohn des Vaters wolle uns sagen, wie schön es sei, Kinder Gottes zu sein."

Der Papst verabsäumt es, mitdem Johannesprolog darauf hinzuweisen, dass „die Tatsache, dass Jesus von Anfang an das Wort ist, bedeutet...", dass Gott schon IN SICH "von Anfang an" liebende KOMMUNIKATION - von Vater, Sohn und Heiligem Geist - IST.

Durch das Wort des Vaters wird dann die Schöpfung und als ihre Krone der Mensch geschaffen, mit dem Gott "kommunizieren will".


2
 
 leodorn 3. Jänner 2021 
 

Theologie ohne Begriffe und daher ohne adäquate Worte. Ein Trauerspiel.

G r o ß e I n t i m i t ä t ist (wieder einmal) völlig daneben gegriffen.
LD


4
 
 laudeturJC 3. Jänner 2021 

Wenn Christus unser „Menschsein geheiratet“ hat

können wir nur hoffen, dass nicht irgendwo eine Fussnote zum Vorschein kommt...


5
 
 Stefan Fleischer 3. Jänner 2021 

Die grosse Frage aber ist:

Wozu ist Gott Mensch geworden? Die Schrift ist m.E. deutlich: "Um sein Volk aus seinen Sünden zu erlösen." Es gibt kein wahres Heil, weder ein ewiges noch ein irdisches, ohne diese Erlösung. Schon für Paulus war dies klar: "Lasst euch mit Gott versöhnen" mahnte er. Und auch unser Heiliger Vater war in seiner ersten Predigt nach seiner Wahl an die Kardinäle unmissverständlich: «Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn.» Warum vergessen wir das so oft? Warum wollen wir uns nicht in diesem Sinn zu Jünger des Herrn machen lassen? Warum wird das so wenig gepredigt?


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