Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  6. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  7. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  8. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  9. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Theologe: Nein zur Segnung homosexueller Paare ist biblisch begründet

24. März 2021 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Alttestamentler Schwienhorst-Schönberger: "Für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Analogie zur Ehe oder gar in Gleichsetzung mit der Ehe gibt es innerhalb der Bibel keinerlei Anhaltspunkte"


Wien (kath.net/KAP) Die theologischen Wellen rund um das Nein der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Paare gehen weiterhin hoch. Die überwiegende Zahl an Theologinnen und Theologen, die sich bislang zu Wort gemeldet haben, sehen den Entscheid kritisch, orten eine unzeitgemäße Theologie und ein fatales Signal für den kirchlichen Umgang mit homosexuellen Menschen. Dessen ungeachtet zieht die Aussage der Glaubenskongregation aber auch eine theologische Fachdiskussion nach sich: Was sagt eigentlich die Bibel zu dieser Frage? Gibt es eine konsistente Haltung "der Bibel" zum Thema Homosexualität, auf die man sich auch in aktuellen Debatten berufen könnte?

Der Wiener Alttestamentler Prof. Ludger Schwienhorst-Schönberger macht eine solche, wenngleich ausdifferenzierte, biblische Position beim Thema Homosexualität aus. Und er kommt in einer entsprechenden Stellungnahme gegenüber Kathpress zu dem Ergebnis: "Für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Analogie zur Ehe oder gar in Gleichsetzung mit der Ehe gibt es innerhalb der Bibel keinerlei Anhaltspunkte." Insofern stehe auch die jüngste Publikation der Glaubenskongregation und deren Nein zur Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen "auf einer soliden biblischen Grundlage". Eine Einschätzung, zu der laut Schwienhorst-Schönberger im übrigen auch die Päpstliche Bibelkommission in ihrer jüngsten Schrift zu dem Thema gekommen ist und der immerhin rund dreißig Bibelwissenschaftler aus allen Kontinenten angehören.


Biblisch begründet sieht Schwienhorst-Schönberger dies im Buch Genesis. Der göttliche Segen, von dem Gen 1,28 spricht, gelte Mann und Frau hinsichtlich ihrer auf Zweigeschlechtlichkeit beruhenden Fruchtbarkeit. Der Segen bedeute die Beauftragung zur Zeugung von Nachkommenschaft. Komplementär zu lesen sei dazu eine weitere Stelle aus dem Buch Genesis, in der es um den Aspekt der Beziehung zwischen Mann und Frau gehe. "Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch" (Gen 2,24). Sowohl die jüdische als auch die christliche Tradition erkennen laut Schwienhorst-Schönberger in der Verbindung beider Texte "die biblische Grundlage für jene Institution, die sich im Laufe der Geschichte als monogame Ehe herausgebildet hat" - und die daher einen auch theologisch unterfütterten Unterschied zu jeglicher Form homosexueller Beziehung darstellt.

Diese grundsätzliche theologische Adelung der Ehe zwischen Mann und Frau bedeute aber nicht zwingend eine biblische Abwertung der Freundschaften zwischen Männern und zwischen Frauen, führte der Theologe weiter aus. Bei David und Jonathan oder bei Noomi und Ruth etwa schildere die Bibel eine "Beziehungsqualität", die "weiter über das hinausgeht, was in einer gewöhnlichen Ehe möglich ist". Dennoch dürften diese nicht als "homoerotische Beziehungen" missverstanden werden, die auch den Vollzug sexueller Akte bedeuten. "Im Horizont biblischer Anthropologie ist es möglich, im Zusammenhang einer gleichgeschlechtlichen Freundschaft von Liebe zu sprechen. Doch diese Konstellation wird nicht mit jener Beziehung auf eine Ebene gestellt, die in einer heterosexuellen Konstellation als Ehe verstanden wird."

Damit widerspricht Schwienhorst-Schönberger u. a. auch Aussagen der Grazer Alttestamentlerin Prof. Irmtraud Fischer, die im Podcast "Diesseits von Eden" der theologischen Fakultäten Österreichs festgehalten hatte, dass "keine der großen Gesetzessammlungen, wie etwa das Bundesbuch oder das deuteronomische Gesetz (...) ein solches Verbot" kenne und daher "von einem geschlossenen biblischen Befund (...) keine Rede sein" könne.

Fischer berief sich dabei ebenfalls auf die Erzählungen von David und Jonathan sowie von Ruth und Noomi. "Das Kind, das Ruth von Boas empfängt, gebiert sie nicht für ihn, sondern gebiert sie für Noomi, und die Nachbarinnen bekennen, dass die Schwiegertochter sie liebt. Wer die Texte vorurteilslos liest, findet viele Anhaltspunkte in der Bibel, dass man gleichgeschlechtliche Beziehungen sehr wohl akzeptierte." Schwienhorst-Schönberger betont dagegen, dass die Beziehung zwischen Ruth und Noomi zwar eine sehr enge sei, jedoch nur aus der Verbindung Ruths mit ihrem Ehemann Boas ein Kind hervorgehe, "das in einer Geschlechterfolge steht, die zur Geburt des Messias führt."

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten

Foto: Symbolbild

Pfr. Roger Ibounigg - 24. März 2021 - Die Wahrheit hat uns. Wir haben Christus und sind verpflichtet, IHN auszustrahlen, IHN der Welt zu zeigen, egal, was es kostet."


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 pagelul 10. Mai 2021 
 

Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Mit Sicherheit kann man jeden Menschen segnen, aber in dem man ein gleichgeschlechtliches Paar segnet, segnet man auch die sexuelle Ausrichtung und relativiert damit die Heiligkeit der Ehe von Mann und Frau. „Die Ehe für alle“ hält damit Einzug in der Kirche! Wir leben heute in einer Zeit der Scheidung der Geister. Ich kann nur an die schweigende Masse der Katholiken appellieren, sich von manchen Bischöfen und Priestern, in deren Haut ich nicht stecken möchte, nicht verwirren zu lassen, die sich mehr auf wissenschaftliche Aussagen von Menschen berufen, als auf das Wort Gottes in der Bibel. Die Propheten unserer Zeit, kürzlich heiliggesprochene Gestalten und die Muttergottes in Fatima und Garabandal kündigten diese Entwicklung der Vergöttlichung der Sexualität und des schleichenden Glaubensabfalls in der Kirche und in unserer Gesellschaft aber seit über hundert Jahren an und flehen die Menschen an, umzukehren, bevor es zu spät ist. „Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren“, so


0
 
 SalvatoreMio 26. März 2021 
 

Einer der Jünger lag an der Seite Jesu ...

@Wiederkunft: man sucht in der Bibel herum, um irgendetwas Passendes zu finden, das uns aufzeigt: "Seht, Jesus war auch für homosexuelles Leben". In einer Kirchenzeitung war einst ein Kommentar eines Herrn: "Johannes lag doch beim Abendmahl an der Brust Jesu ..." Ich versuchte klarzumachen, dass das damals so Sitte war, wie auch bei den Römern. Man "saß" nicht, wie bei uns, sondern man "lag zu Tisch". Und der Platz des Johannes war neben Jesus, und Johannes stellte die Frage, wer denn den Herrn verraten würde. Da musste er sich ihm ja zuwenden. (Johannes 13, 25) Na, jedenfalls hatte diese Leserbrief-Aktion dann wenigstens ein Ende.


1
 
 Wiederkunft 25. März 2021 
 

Liebe

Über Johannes steht auch geschrieben: Der Jünger den Jesus liebte. Kein vernunftbegabter Mensch käme auf die Idee, dass als Homosexualität zu verstehen!!


1
 
 cssml 24. März 2021 

Guter Artikel

Klar und wahr formuliert. Dass Freundschaften auch gesegnet werden können, ist sogar kirchliche Praxis. Allerdings kann nicht die Sünde, also der homosexuelle Akt, gesegnet werden, weil segnen bedeutet "Leben schenken". Dieser Aspekt wird bei dem Mitgefühl gegenüber homosexuell empfindenden Menschen zu gerne verdrängt.


4
 
 Chris2 24. März 2021 
 

Das ist doch unstrittig, oder?

Und wer etwas anderes behauptet, hat entweder keine Ahnung, wovon er spricht oder er lügt. Die eigentliche Frage ist, ob die Bibel noch etwas zählt bzw. was davon. Bzw. was höher zu bewerteten ist: Die Bibel oder der Zeitgeist. Denn ein "Homo-Gen" hat noch keiner gefunden. Und ausgerechnet das zweite Sex-Dogma unserer Zeit, die Gender-Ideologie, besagt ja gerade, dass es so etwas nicht gibt. Ein Kutscher, der gleichzeitig "hü" und "hott" ruft, kommt nicht weit...


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz