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„Shitstorm gegen den Papst – aber es gibt doch nichts Wichtigeres als unsere Kinder“

7. Jänner 2022 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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„Das gibt wieder mächtig Ärger: Papst Franziskus, geistliches Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken auf dem Planeten Erde, hat in einer Generalaudienz in Rom Paare kritisiert, die bewusst keine Kinder bekommen wollen.“ Gastbeitrag von Klaus Kelle


Bonn (kath.net/The Germanz) Das gibt wieder mächtig Ärger: Papst Franziskus, geistliches Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken auf dem Planeten Erde, hat in einer Generalaudienz in Rom Paare kritisiert, die bewusst keine Kinder bekommen wollen. Also nicht die, bei denen es nicht klappt, sondern die, die nicht wollen.

Der weltweite Shitstorm in den sozialen Netzwerken ist erwartungsgemäß angelaufen. Was für eine Unverschämtheit, schimpfen all diejenigen, die sich frei gegen Kinder entscheiden. Und das sind eine Menge. Die Feminismus-Industrie jault auf, denn ihre Bäuche gehören ja ihnen, wie sie sagen. Und überhaupt, was erlaubt sich der alte Mann da, der sich ja selbst – genau wie Hunderttausende Priester und Ordensleute zur Ehe- und Kinderlosigkeit verpflichtet hat? Was will der uns denn erzählen? Die sollen erstmal vor der eigenen Tür kehren und ihre Kinderschänder konsequent rausschmeißen. Und zumindest in diesem Punkt ist unsere und meine Erwartungshaltung an die Kirche unverändert hoch.


Sie wissen, dass ich – selbst Katholik – gerade mit diesem Papst meine Probleme habe. Er ist das Oberhaupt meiner Kirche, und er ist sicher auch kein Grund, mich von dieser Kirche abzuwenden, wenngleich ich mich unter seinen Amtsvorgängern Johannes Paul und Benedikt deutlich wohler mit meiner Kirche fühlte. Und dennoch habe ich Respekt vor dem Amt und seiner Lehre.

«So viele Paare haben keine Kinder, weil sie keine wollen, oder sie haben nur eins, weil sie nicht mehr wollen, aber sie haben zwei Hunde, zwei Katzen», sagte der 85-Jährige gestern in der vatikanischen Audienzhalle vor zahlreichen Gläubigen. «Hunde und Katzen nehmen den Platz der Kinder ein. Ja, ich verstehe, das bringt einen zum Lachen, aber das ist die Realität», sagte das katholische Kirchenoberhaupt weiter. Und damit hat der Mann leider absolut recht.

Die Zivilisation werde immer älter und es fehle ihr an Menschlichkeit, weil man den Reichtum von Elternschaft verliere, warnte der Argentinier auf dem Stuhle Petri. Ein Land ohne Kinder leide. «Wer in der Welt lebt und heiratet, muss daran denken, Kinder zu haben», betonte der Pontifex. Kinder auf natürlichem Wege oder durch Adoption zu bekommen, sei zwar ein Risiko, aber keine zu haben, sei noch riskanter.

In den Wohlstandsnationen sinkt die Zahl der Geburten seit vielen Jahren – Ausnahmen git es natürlich immer. In Deutschland ist es besonders die Wirtschaft, die händeringend nach ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen jungen Leuten sucht. Vom demografischen Faktor und der Sicherung unserer Altersversorgung will ich hier gar nicht anfangen…

So ein Papst kann Paare nicht zum Zeugen und Frauen nicht zum Gebären zwingen. Und ich bin 100 Prozent sicher, dass das auch nicht die Botschaft des Pontifex sein soll. Das entscheiden die Menschen ganz allein, und das ist richtig und gut so. Aber – und es wäre die Aufgabe aller Anführer der verschiedenen christlichen Kirchen darauf hinzuweisen – was für ein wunderbares Geschenk Kinder sind.

Einer unserer Söhne kam genau zu diesem Thema vor ein paar Tagen ins Gespräch mit mir und erklärte, er wisse noch gar nicht, ob er später eine Familie gründen wolle. Und natürlich ist es sein Recht, darüber nachzudenken. Und das bestätigte ich ihm auch, sagte dann aber, dass es für eine Mutter und einen Vater nichts Wichtigeres gebe, als die eigenen Kinder ins Leben zu begleiten liebevoll aufzuziehen und ihnen zuzusehen, wie sie Erwachsene werden. Und natürlich weiß ich auch, dass es ungewollte Schwangerschaften und prekäre Familienverhältnisse und familiäre Gewalt gibt. Dagegen müssen wir alle etwas tun, persönlich, unser Staat und die Kirchen.

Aber klar ist auch: Niemand liegt am Ende des Lebens auf dem Sterbebett und denkt, wie gern hätte ich noch den neuen A8 gefahren, oder einen Tausender mehr auf dem Girokonto gehabt oder nochmal Urlaub auf Norderney gemacht. Aber viele denken in den letzten Stunden: Warum habe ich nicht mehr Zeit mit meinen Kindern verbracht? Wenn ich mal die Augen für immer schließe, da bin ich 100 Prozent sicher, werde ich nicht an die Tausenden Artikel und Sendungen in meinem Leben, an Urlaub und Kontostände denken. Sondern nur an das Wichtigste und Beste, was wir in unserem Leben geschaffen haben. Und das sind ohne Zweifel unsere Kinder.


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Lesermeinungen

 Mehlwurm 8. Jänner 2022 

@Winthir

@Woodstock hat ja schon so schön geantwortet.
Zum Thema Haustier:
Wie wäre es mit einer Nacktkatze, die würde Ihre Frau doch vertragen? Mit Tieren kommt auch etwas Schönes ins Leben.
Wir lachen soviel über unsere Tiere. Auf unserem Hof laufen lauter kleine Psychopathen rum, über die auch unsere Nachbarn lachen müssen. Und das ist schön, wenn die Menschen mal nicht nur das Schwere sehen.


1
 
 Woodstock 8. Jänner 2022 
 

@winthir

Ich würde sagen, der Papst hat das mit einem Lächeln, also einem Schuss Humor gesagt, wie es oft seine Art ist. Es ist ein deutlicher Denkanstoß eben. Das hat natürlich nicht den Charakter eines Gebots. Eher den Charakter der Bergpredigt würde ich sagen. Da stellt Jesus Ideale auf, die für manchen, wenn nicht für die meisten schwer zu erfüllen sind. Trotzdem tut er es! Und natürlich ist keiner verstoßen, weil er sich gegen Kinder entscheidet. Aber prüfen sollte sich jeder schon: Was möchte ich wirklich und aus welchen Gründen? Und welchen Weg möchte Gott mit mir gehen?

Ich denke, in dieser Frage hat jeder Mensch/jedes Paar seine Freiheit. Dennoch sollte diese stets im Gebet und Hören auf Gottes Willen ausgeübt werden. Einen Shitstorm deswegen finde ich unterste Schublade. Überhaupt zeugt es ein weiteres Mal von der Verrohung der Debatten"kultur", dass Äußerungen, die einem nicht passen, gleich mit verbaler Gewalt belegt werden.


0
 
 winthir 7. Jänner 2022 

meine persönliche Ansicht dazu.

1) wir haben keine Kinder.

2) wir halten keine Hunde.

3) wir haben keine Katzen. (gewünscht hätte ich mir das schon sehr, doch meine Frau hat eine "Katzenhaar-Allergie).

Frage:

Verstößt uns Gott, oder vielleicht sogar unser Papst, weil wir keine Kinder haben?


1
 
 Rolando 7. Jänner 2022 
 

Ein kleiner Vergleich

Wenn der Bäcker für neue Autos wirbt, hört man ihm zu, macht was er empfiehlt.
Wenn der Bäcker zeigt wie eine Torte gebacken wird, geht ein Shitstorm gegen ihn los.
Wer es erfassen kann erfasse es. Amen


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 physicus 7. Jänner 2022 
 

Kinder als Geschenk

Zustimmung zu Papst Franziskus und zum Beitrag von Herrn Kelle. Die Gefahr besteht (gerade bei der "Ampel" in D), dass Kinder immer mehr als Produkt oder als störend empfunden werden und nicht mehr als (auch herausforderndes) Geschenk Gottes.

@SalvatoreMio: Der Papst hat sich auch dazu geäußert, z.B. "„Und wenn Ihr keine Kinder bekommen könnt, denkt über eine Adoption nach! ..."

Aus der modernen Popkultur fällt mir der computeranimierte Film "The Boss Baby" ein, bei dem es als Motivation darum geht, herauszufinden, warum die Leute Welpen mehr lieb haben als Babies.


3
 
 ottokar 7. Jänner 2022 
 

Anjali: "Wachset und vermehret euch" lautet der Auftrag des Schöpfers

Insofern ist es nicht allein eine persönliche Sache, sondern ein Auftrag , auch der Natur (= Schöpfer Geist). Der päpstliche Vergleich mit "Karnikeln" seinerzeit im Flugzeug war unüberlegt und unklug.


6
 
 anjali 7. Jänner 2022 
 

Vor einigen Jahren sagte er dass katholiken sich nicht vermehren sollten wie "Karnickel", und jetzt sollen sie das doch wieder machen?In China war das auch so,erstmal 1-Kind Politik und jetzt müssen die doch wieder mehr kinder bekommen.Ich finde das eine persönliche Sache und auch ob man Haustiere hat.


4
 
 ottokar 7. Jänner 2022 
 

Natürlich hat der Papst in diesem Punkt völig recht

Bei jährlich weltweit über 42 Millionen abgetriebenen Kindern, der Aufforderung von vielen grünen Aktivisten zur Vermeidung des CO2-Ausstosses möglichst keine Kinder mehr in die Welt zu setzen oder der Botschaft eines dekadenten, jetzt in den USA lebenden englischen Prinzenpaares zum Erhalt der Natur kein weiteres Kind mehr zeugen zu wollen, ist die Botschaft des Papstes überfällig. Nicht nur in Europa, auch in China mangelt es an Nachwuchs.Die in Europa oft gehörte Meinung, die Welt sei überbevölkert und man könne diese übervölkerte Erde bald nicht mehr ernähren, entspringt einem Egoismus, der Angst davor hat den üppigen Wohlstand nicht mehr aufrecht erhalten zu können.Erst kürzlich hat einer der erfolgreichsten und gescheitesten Unternehmer der Gegenwart Elon Musk auch in diesem Forum vorgerechnet, dass das Geschwätz von Überbevölkerung unserer Erde unsinnig sei.Der Herrgott hat für alle Menschen genug Platz und Nahrung zur Verfügung. Beides sollte nur gerechter verteilt werden.


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 Mehlwurm 7. Jänner 2022 

Ist das derselbe Papst,

der vor nicht allzu langer Zeit gesagt hat, Katholiken sollten sich nicht wie Kaninchen vermehren?

So, wie die Lage gerade ist, sind wir gerade alle froh, nur Erwachsene in der Familie zu haben.
Wenn es in Gesellschaft, Politik, Schule, Kirche usw. so bleibt wie es ist, wird unsere Linie aussterben. Da sind sich unsere Kinder und wir potentiellen Großeltern einig. Wir sehen keine Chance, "gerade, klare Menschen" heranwachsen zu sehen. Der Staat mischt sich zu sehr ein. Er verbiegt die kleinen Wesen spätestens in der Grundschule. Wir haben damals schon vieles nicht mitgemacht und die Lehrer zumindest zum Seufzen und Augenverdrehen gebracht.
Aber heute? Wie soll das denn gehen, wenn die armen Kleinen in der heutigen Situation in die Schule müssen? Lauter unkritische Ja-Sager kommen aus dem System raus.


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 SalvatoreMio 7. Jänner 2022 
 

Keine Kinder - aber Hunde und Katzen ...

Allüberall sieht man das: junge Leute mit 2 oder 3 Hunden - Kinder nein! Insofern spricht der Papst ein wahres Problem an. Es war notwendig! Allerdings war Ärger zu erwarten, denn die harten Worte haben jene außer Acht gelassen, die sich sehnlichst Kinder wünschen, doch der Wunsch bleibt versagt. - Anschuldigen müsste man aber auch Regierungen, die sich immer stärker in die Elternrechte einmischen, und zwar auf so skandalöse Weise, dass manch einer wohl auch deshalb Angst hat, Kinder in die Welt zu setzen.


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 Chris2 7. Jänner 2022 
 

Gut gesagt.

Und damit meine ich sowohl Papst Franziskus, als auch den Beitrag von Klaus Kelle. Dieser Papst überrascht uns Katholiken immer wieder, manchmal eben auch positiv.


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