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Nach Priestermorden massive Kritik der Kirche an Mexikos Präsident

26. Juni 2022 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kardinal Robles: Taktik der "Umarmung" von Lopez Obrador gegen das organisierte Verbrechen vermittelt eine "Botschaft der Straflosigkeit"


Mexiko-Stadt (kath.net/KAP) Massiver Kritik aus der Kirche ist der mexikanische Präsident nach den jüngsten Morden an zwei Ordenspriestern ausgesetzt. Andres Manuel Lopez Obrador vertrete gegenüber den Mitgliedern der Drogenkartelle eine Politik der "Umarmungen statt Kugeln" (Spanisch: "abrazos, no balazos"), "doch kennen diese Leute keine Umarmungen, egal wie viel die Regierung ihnen anbietet und verspricht. Sie kennen nur Kugeln", betonte Kardinal Jose Francisco Robles Ortega laut Portal "ACI Prensa".am Mittwoch bei einem Seelsorgertreffen seiner Erzdiözese Guadalajara.

Mit dem Umarmungs-Slogan hatte sich Lopez Obrador seit seinem erfolgreichen Wahlkampf 2018 von dem von seinen Vorgängern im Präsidentenamt seit 2006 ausgerufenen "Krieg" gegen den Drogenhandel zu distanzieren versucht. Der Slogan sei deshalb falsch, da er eine "Botschaft der Straflosigkeit" vermittle, befand Kardinal Robles. Die Regierung solle aber den Mitgliedern der Drogenkriminalität das genau entgegengesetzte Signal geben, nämlich: "Wir müssen sie einfach vor Gericht stellen für die Morde und für alle Aktivitäten, die sie gegen das Gesetz begehen."

Anlass für die Kritik ist die Ermordung der Jesuitenpatres Javier Campos Morales und Joaquin Cesar Mora Salazar im Bundesstaat Chihuahua am Montag. Die 79 und 81 Jahre alten Ordensleute waren von Unbekannten erschossen worden, nachdem sie einem Mann, der vor Bewaffneten in die Pfarrkirche geflohen waren, dort Zuflucht gewährt hatten. Auch der Mann wurde erschossen. Die beiden Priester hätten "nur ihren Dienst erledigt und dabei nichts Subversives getan, nicht zu Gewalt gegen die Regierung aufgerufen", unterstrich der Kardinal. Sie seien "nur deshalb hingerichtet worden, da sie einer Person Gutes taten, die sie um Hilfe bat".

Die Bluttat reihe sich ein in eine bereits lange Liste von 50 Priestermorden in den vergangenen drei Präsidentschaften, machte Robles die Tragik des Geschehens bewusst. Sie versinnbildliche "die ganze Schwere der Gewalt, die wir in unserem Land erleben". Mexiko durchlebe eine "sehr ernste Situation", so der Erzbischof von Guadalajara. Robles ist als Erzbischof Nachfolger von Kardinal Juan Jesus Posadas Ocampo, der 1993 auf dem Flughafen seiner Bischofsstadt ermordet wurde. Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt. Das in Zentralmexiko gelegene Guadalajara zählt als Heimat des sogenannten "Jalisco-Kartells Neue Generation" weiterhin zu den kriminellen Hotspots des Landes.


In der bisher erst dreieinhalbjährigen Amtszeit von Präsident Lopez Obrador wurden in Mexiko bereits mehr als 121.000 Tötungsdelikte registriert, davon alleine in der Zeit von Jahresbeginn bis zum 21. Juni 12.481 laut offiziellen Angaben. Absehbar ist, dass die mehr als 156.000 Morde in den sechs Jahren der Regierung des Amtsvorgängers Enrique Pena Nieto deutlich übertroffen werden könnten. Unter dessen Vorgänger Felipe Calderon gab es in sechs Jahren 120.000 Tötungsdelikte.
Fund der Leichen und Beileid des Präsidenten

Nachdem der Doppel-Priestermord in Mexiko für viel Aufsehen gesorgt und sich auch Papst Franziskus erschüttert über die Priestermorde zeigte, hatte Staatspräsident Lopez Obrador am Mittwoch Stellung genommen. "Ich möchte der Gesellschaft Jesu, den Jesuiten Mexikos und der ganzen Welt für diese bedauerlichen Ereignisse im Tarahumara-Gebirge in Chihuahua, in der Gemeinde Urique, mein Beileid aussprechen", sagte er laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) während seiner täglichen Pressekonferenz.

Die Leichen der beiden ermordeten Jesuiten waren von den Tätern mitgenommen worden und ihr Aufenthaltsort galt zunächst als unbekannt, bis am Mittwochnachmittag die Gouverneurin des Bundesstaates Chihuahua, Maria Eugenia Campos Galvan, ihre Auffindung bekanntgab. Die Staatsanwaltschaft setzte eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 240.000 Euro für Hinweise aus, die zum Ergreifen der Täter führen. Laut Behördenangaben ist dies die höchste Belohnung in der Geschichte des Bundesstaates Chihuahua. Die Behörden würden alles daran setzen, die Verantwortlichen zu fassen, versprach Campos Galvan.

Hinsichtlich der Identität der Täter gibt es derzeit nur Spekulationen. Ein Tatverdächtiger - er soll zu einer Gruppe von Auftragsmördern gehören, die für das Sinaloa-Drogenkartell arbeitet - werde seit 2018 mit Haftbefehl gesucht, berichtete das Portal "Milenio" (Mittwoch). Die Behörden hätten alle Grenzübergänge und Grenzpatrouillen informiert, dass der mutmaßliche Todesschütze Jose Noriel Portillo Gil alias "El Chueco" gesucht werde. So solle seine Flucht ins Ausland verhindert werden. Ansonsten sind die Hintergründe, vor allem aber das Motiv der Morde, unklar.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

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