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Prag: Erzbischof Jan Graubner ins Amt eingeführt

4. Juli 2022 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Neuer Prager Erzbischof: "bei allem Realismus sich nicht zu scheuen, den Blick auf die Schönheit der Kirche zu richten, damit wir Geschmack und Mut zur Errichtung der Gestalt jener Kirche finden, die der Herr aufzeigt" - Von Wolfgang Bahr/Kathpress


Prag (kath.net/KAP) Jan Graubner (73), der bisherige Erzbischof von Olmütz, ist am Samstag in sein neues Amt als Erzbischof von Prag eingeführt worden (Archivfoto). Neben dem bisherigen Amtsinhaber Kardinal Dominik Duka und anderen Bischöfen aus der Tschechischen Republik konzelebrierten bei dem Festgottesdienst im Prager Veitsdom Bischöfe aus Deutschland, der Slowakei, Rumänien und Polen. Als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz hatte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl an dem Gottesdienst zur Amtseinführung teilgenommen.

Höchstrangiger geistlicher Würdenträger war der emeritierte Erzbischof von Krakau und langjährige Sekretär des heiligen Papstes Johannes Paul II. Kardinal Stanislaw Dziwisz, der Graubner eine Reliquie der heiligen Hedwig von Schlesien überreichte. Erzbischof Jude Thaddeus Okolo, der am Vortag in Prag eingetroffene neue Nuntius in der Tschechischen Republik, legte dem neuen Metropoliten und Primas von Böhmen das ihm vom Papst verliehene Pallium um den Nacken.

In seiner Predigt rief der neue Prager Erzbischof und Metropolit auf, "bei allem Realismus sich nicht zu scheuen, den Blick auf die Schönheit der Kirche zu richten, damit wir Geschmack und Mut zur Errichtung der Gestalt jener Kirche finden, die der Herr aufzeigt". Was seine Kirchenvision anbelangt, so möchte Graubner "zusammen mit den Mitarbeitern und allen, die bereit sind, sich anzuschließen, den Blick immer auf die Schönheit der Stadt Gottes fokussieren und realistisch den derzeitigen Stand des Kirchenbaus auf dem Bauplatz der Diözese zu bewerten". Die Kirche sei nach den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils "wie ein Sakrament, das den Menschen hilft, sich tiefer mit Gott und wechselseitig untereinander zu verbinden".

Er könne nicht die "gelichteten Reihen der Priester" übersehen, doch Pessimismus sei nicht angebracht. Es gebe "kirchliche Schulen, karitative Organisationen, erneuerte Gemeinschaften unterschiedlicher Spiritualitäten, auch neue Seelsorgezentren und Kirchen". An der Ukraine sei zu erkennen, was alles das Wüten des Kriegs vernichten kann. Zugleich bewundere man den Mut jener, die ihr Land verteidigen. "Wenn wir den Mut finden, Gott den Vorrang vor allem anderen einzuräumen", müsse man auch vor großen Aufgaben keine Angst haben. Gewiss werde auch die Jungfrau Maria uns helfen, die uns rät: "Tut, was Jesus euch sagt."


Gegenüber Journalisten erklärte Erzbischof Graubner, der Präfekt der Bischofskongregation habe ihm bedeutet, dass er über die kurze Zeitspanne seines Wirkens in Prag im Klaren sei und er mit drei, vier Jahren zu rechnen habe. Er nehme das "mit großer Freiheit auf sich" und denke nicht, "hier irgendein großes Lebenswerk zu hinterlassen". Er betrachte sich nicht als Konservativen, wenngleich er die "Verantwortung für die Treue zur Lehre und eine richtige Praxis" verspüre. Er habe alle hohen Funktionäre in der Prager Erzdiözese auf ihren Posten belassen und beabsichtige nicht, Mitarbeiter aus Olmütz mitzubringen.

Prominente amtierende Vertreter der Politik bei der Amtseinführung waren Ministerpräsident Petr Fiala, der Vorsitzende des Senats Milos Vystrcil und die drei Stellvertretenden Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses. An der Spitze der emeritierten Politiker standen der frühere Staats- und Ministerpräsident Vaclav Klaus, weiters der ehemalige Ministerpräsident Mirek Topolanek sowie der ehemalige Außenminister Karel Schwarzenberg. Aufmerksam registriert wurde das Kommen zweier aussichtsreicher Kandidaten bei der Wahl des Staatspräsidenten im Jänner 2023, des in Generalsuniform erschienenen pensionierten NATO-Generals Petr Pavel und des Gewerkschafters Josef Stredula. Nicht erschienen war der ebenfalls kandidierende ehemalige Ministerpräsident Andrej Babis; der amtierende Präsident Milos Zeman hatte einen Vertreter der Präsidentschaftskanzlei entsandt.

Ministerpräsident Petr Fiala erklärte in seiner kurzen Ansprache am Ende des Gottesdienstes, Kardinal Duka habe sein Amt mit "großem Sinn für Ordnung und Tradition, mit Achtung vor Institutionen und vor dem Menschen ausgeübt". Er schätze sein Zeugnis, als er nicht in seinem Fach arbeiten durfte, und seinen Mut gegen den Strom zu schwimmen. Zum neuen Erzbischof sagte Fiala zu Journalisten, "bei der Führung der Prager Erzdiözese in diesen komplizierten Zeiten" werde es vor allem "um die Anwendung von Klugheit, einen menschlichen Zugang, um Zusammenarbeit und die Suche nach einem Konsens" gehen. Graubner bringe in sein Amt "Erfahrung, Überblick und Verständnis mit", er sei "bereit zuzuhören und zu verbinden".

Gesten der Versöhnung

Schon der liturgische Einzug des neuen Oberhirten vom Erzbischöflichen Palais in den Dom war von Gesten der Versöhnung gekennzeichnet: Mit den Volkstrachten aus Jan Graubners südmährischer Heimatgemeinde Straznice kontrastierte die moderne liturgische Gewandung, die Samuel Lauras, der Abt der jungen Trappistenabtei Novy Dvur, entworfen hatte. Unter dem Klang der größten Domglocke Sigismund gelangte die Prozession zur Kathedrale, wo den neuen Amtsinhaber das von Weihbischof Vaclav Maly angeführte Domkapitel empfing. Den Schlüssel zur Wenzelskapelle, in der die böhmischen Kroninsignien aufbewahrt werden, hatte Kardinal Duka seinem Nachfolger bereits am Freitag übergeben.

Die zehn Fürbitten, die mit Ausnahme der letzten an Landesheilige gerichtet waren, enthielten auch aktuelle Bezüge. So wurde die Fürsprache des heiligen Papstes Johannes Paul II. speziell für Papst Franziskus, den neuen Nuntius Jude Taddheus Okolo und für alle erbeten, "die einen Einfluss auf die Wahl neuer Bischöfe für die tschechischen und mährischen Diözesen haben".

Die zweite, an den heiligen Adalbert gerichtete Fürbitte galt dem neuen Bischof, dessen Vorgänger Kardinal Duka und den beiden Weihbischöfen Vaclav Maly und Zdenek Wasserbauer, "auf dass sie in wechselseitiger Zusammenarbeit und Freundschaft im Dienst am ihnen anvertrauten Volk den anspruchsvollen Herausforderungen der nahen Zukunft gewachsen seien".

Die dritte, an den heiligen Wenzel vorgebrachte Bitte, drückte den Wunsch aus, "es möge in den schweren Zeiten einer Sicherheits-, Energie- und Wirtschaftskrise die politischen Repräsentanten gelingen, von ihren wechselseitigen Vorurteilen abzusehen, weise zu regieren und rational zu entscheiden".

Von der heiligen Ludmilla wurde erbittet, sie möge "gemeinsam mit uns auch das Volk der Ukraine und Russlands nachdrücklich einbeziehen, damit der sinnlose Krieg ende; es mögen die beiden Völker den ersehnten Frieden und Wohlstand erreichen und dass wir unsere vor dem Krieg fliehenden slawischen Brüder mit Verständnis und Gastfreundschaft aufnehmen".

Der neue Prager Erzbischof ist in der tschechischen Öffentlichkeit angesehen. Graubner war schon von 2000 bis 2010 über ein Jahrzehnt Vorsitzender der tschechischen Bischöfe und ist seit vielen Jahren "Caritas-Bischof" des Landes.

Das Amt des Erzbischofs von Prag war in den vergangenen Jahrzehnten traditionell auch mit der Verleihung der Kardinalswürde durch den Papst verbunden. Das Diözesangebiet umfasst den Zentralraum um die tschechische Hauptstadt, wo nach Angaben der Erzdiözese unter rund 2,3 Millionen Menschen etwa 550.000 Katholikinnen und Katholiken leben.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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