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Papst Franziskus bekräftigt Nein zum Frauenpriestertum

29. November 2022 in Aktuelles, 28 Lesermeinungen
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Papst in Interview mit US-Jesuitenmagazin: "Wir amputieren das Wesen der Kirche, wenn wir nur auf die Weiheämter schauen" - Zu Kritik an Äußerungen über Krieg in der Ukraine: "Alle wissen, wie meine Haltung ist, auch ohne Putin zu nennen"


Vatikanstadt/New York (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat sich erneut gegen ein Frauenpriestertum in der katholischen Kirche ausgesprochen. Im Interview mit dem "America Magazine" der US-Jesuiten erklärte er, dass dies ein theologisches Problem sei. "Wir amputieren das Wesen der Kirche, wenn wir nur auf die Weiheämter schauen", so das Kirchenoberhaupt. Der Weg sei nicht nur das geweihte Amt. Das Nein zur Frauenweihe sei aber keine Benachteiligung. "Dass Frauen nicht in das Ämterleben eintreten dürfen, nimmt ihnen nichts weg, nein", äußerte sich der Papst. Vielmehr spiegele sich die Würde der Frau direkt in der Kirche, die ebenfalls weiblich ist, wider.

Leider habe die Kirche bislang "zu oft versagt", dieses Prinzip in der Katechese zu erklären. In der Kirche gebe es sowohl das petrinische als auch das marianische Prinzip, so Franziskus; die Weiheämter hingen mit dem petrinischen Prinzip zusammen, Frauen hingegen seien dem marianischen Prinzip zugeordnet, das "noch wichtiger" sei. "Die Kirche ist Frau. Die Kirche ist Braut. Darum muss die Würde der Frau auf dieser Linie widergespiegelt werden."

Weiter betonte Franziskus etwa die Bedeutung von Frauen in administrativen Positionen. "In dieser Hinsicht glaube ich, dass wir den Frauen mehr Raum geben müssen. Hier im Vatikan funktionieren die Stellen, an denen wir Frauen eingesetzt haben, besser", so der Papst. So habe er etwa im vatikanischen Wirtschaftsrat fünf der sechs Stellen für Laien mit Frauen besetzt. "Das war eine Revolution", sagte Franziskus.

Zudem sei die stellvertretende Gouverneurin des Vatikan weiblich. "Wenn eine Frau in die Politik geht oder etwas leitet, dann macht sie es im Allgemeinen besser. Viele Wirtschaftsexperten sind Frauen, und sie erneuern die Wirtschaft auf konstruktive Weise", lobte Franziskus. Rassismus eine "Sünde gegen Gott" In dem Gespräch, das laut "America Magazine" am 22. November in spanischer Sprache stattfand, äußerte sich der Papst auch zu einer Reihe weiterer Themen.

So verurteilt er in dem Interview etwa Rassismus als eine "unerträgliche Sünde gegen Gott", spricht sich gegen eine "soziopolitische Reduktion der Botschaft des Evangeliums" aus und betont, die Kirche sei im Umgang mit Missbrauchsfällen zur Transparenz verpflichtet - das gelte nicht nur bei Priestern, sondern auch bei Bischöfen. Deutlich warnt er laut "Vatican News" vor einer Polarisierung innerhalb der Kirche: "Polarisierung ist nicht katholisch. Ein Katholik denkt nicht in der Kategorie Entweder-oder; die Essenz des Katholischen ist das Sowohl-als auch."


 Ausführlich spricht der Papst auch erneut über den Ukraine-Krieg und verurteilt den russischen Einmarsch. "Ich habe nie den Eindruck erweckt, dass ich die Aggression vertuschen wollte", betonte Franziskus zur vielfach geäußerte Kritik, er vermeide eine direkte Verurteilung Russlands für den Krieg. "Natürlich, der russische Staat ist derjenige, der einmarschiert; das ist ganz klar." Manchmal versuche er aber, nicht zu spezifisch zu sein, um nicht zu beleidigen. Er verurteile dann eher allgemein, "obwohl klar ist, wen ich verurteile". Es sei nicht nötig, "dass ich einen Namen und Nachnamen nenne", zeigte sich der Papst überzeugt. Wer ihm vorwerfe, "nicht von Putin zu reden", kralle sich "an ein Detail".

"Alle wissen, wie meine Haltung ist, mit oder ohne Putin, auch ohne ihn zu nennen." Wenn er über die Ukraine spreche, dann spreche er auch über Grausamkeit: "Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht jene, die zu Russland gehören, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter", erklärte das Kirchenoberhaupt.

Erneut betonte er die Bereitschaft des Vatikan zu vermitteln - und schildert gleichzeitig, wie er gleich zu Beginn des Krieges mit seinem Bemühen um Friedensdiplomatie in Moskau auf taube Ohren stieß. So erzählt der Papst im "America"-Interview noch einmal von seinem Besuch in der russischen Vatikan-Botschaft in Rom unmittelbar nach Beginn des Kriegs im Februar. Damals habe er Kreml-Chef Wladimir Putin ausrichten lassen, dass er, Franziskus, zu einer Reise bereit sei. Die Bedingung des Papstes sei "ein winziges Zeitfenster für Verhandlungen" gewesen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow habe ihm dann "in einem sehr netten Brief" geantwortet, "dem ich entnahm, dass dies vorläufig nicht nötig sei", berichtete Franziskus. Er habe sich entschieden: "Wenn ich reise, fahre ich nach Moskau und nach Kiew, an beide Orte, nicht nur an einen."

Für Dialog mit Peking In einer weiteren Passage des Interviews verteidigte der Papst auch seine Chinapolitik gegen den Vorwurf, er zahle für sein Zugehen auf die Pekinger Regierung einen hohen Preis, weil er zum Thema Menschenrechte zum Schweigen verurteilt sei. "Das Problem ist nicht sprechen oder schweigen", so Franziskus, "das ist nicht die Realität. Die Realität heißt: in einen Dialog eintreten oder nicht." Er habe sich, was China angehe, "für den Weg des Dialogs entschieden". "Er ist langsam, er hat seine Momente des Scheiterns und des Erfolgs, aber einen anderen Weg sehe ich nicht."

In seiner Ostpolitik orientiere er sich am früheren vatikanischen Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli (1914-1998), dem historischen Architekten vatikanischer Ostpolitik unter den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. "Abtreibung gehört nicht in Parteienstreit"

Auffallend vorsichtig nahm der Papst gegenüber dem "America Magazine" Stellung zum Thema Abtreibung, das in den USA die Gesellschaft und auch die Kirche in Lager spaltet. Es sei nicht "gerecht, ein menschliches Leben zu eliminieren, um ein Problem zu lösen"; schwierig werde es allerdings, "wenn sich diese Realität, dass da ein menschliches Leben getötet wird, in ein politisches Problem verwandelt, oder wenn ein Hirte der Kirche in ein politisches Kategorisieren eintritt", sagte Franziskus.

Der Papst wörtlich: "Jedes Mal, wenn ein Thema die pastorale Dimension (der Papst spricht von "pastoralidad", Anm.) einbüßt, wird es zu einem politischen Problem, wird es mehr politisch als pastoral. Wir sollten nicht zulassen, dass jemand sich dieses universellen Themas bemächtigt - es gehört nicht der einen oder anderen Partei, es ist universell."

Auf die Frage, ob die US-Bischofskonferenz recht daran tue, den Kampf gegen Abtreibung als Priorität Nummer eins zu bezeichnen, antwortete der Papst, das sei "ein Problem der Bischofskonferenz", das sie "intern lösen" müsse. "Was mich interessiert, ist die Beziehung des Bischofs zum Volk - das ist das Sakramentale. Das andere ist organisatorisch, und Bischofskonferenzen irren manchmal auch."

Diese Unterscheidung führt Franziskus an anderer Stelle des Interviews aus. Bischofskonferenzen seien oft Schauplatz für den "Kampf von Tendenzen, rechts gegen links", trügen aber nicht "eine Verantwortung aus Fleisch und Blut", wie der Bischof sie als "Hirte seines Volkes" trage. "Jesus hat keine Bischofskonferenz geschaffen. Jesus hat Bischöfe geschaffen, und jeder Bischof ist Seelsorger seines Volkes." Eine Bischofskonferenz beschrieb Franziskus als Organisation, die helfen und vereinen soll; sie sei ein Symbol der Einheit. "Aber die Gnade Jesu Christi liegt in der Beziehung zwischen dem Bischof und seinem Volk, seiner Diözese", so der Papst weiter.

"Alle 15 Tage zur Beichte"

Er sei immer fröhlich, wenn er mit Menschen zusammen komme, berichtete Franziskus, der am 17. Dezember sein 86. Lebensjahr vollendet und bald seit zehn Jahren Papst ist, außerdem im Gespräch mit dem "America Magazine". Dabei räumte er aber auch Schwierigkeiten in der Vereinbarkeit mit dem Papstamt ein. "Was ich als Papst mit am schwierigsten finde, ist, dass ich nicht einfach mit Menschen durch die Straße gehen kann", so das Kirchenoberhaupt. Es sei unmöglich, rauszugehen. Glücklich sei er aber trotzdem, "weil Gott mich glücklich macht". Er hätte nichts, was er dem Herrn vorwerfen könnte. "Er ist immer an meiner Seite. Man hat seine Fehler, auch seine Sünden; ich gehe alle 15 Tage zur Beichte - ich weiß es nicht, so bin ich eben", so der Papst. 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Alecos 2. Dezember 2022 
 

@Norbert Sch?necker

"Vielleicht meint das der Papst.

Wir sind als katholische Lebensschützer nicht für die Republikaner. Wir sind für die ungeborenen Menschen und für die Hoheit Gottes über das menschliche Leben.
Die Gefahr, in Parteikämpfe gezogen und instrumentalisiert zu werden, ist in den USA diesbez. groß und real."

Es tut mir leid, was Sie da schreiben ergibt
keinen Sinn. Wie können katholische Lebensschützer gegen die Republikaner, aber für die anti-christlichen und Pro-Abtreibung-Demokraten, die Lebensschützer bekämpfen, sein? Die Demokraten setzen sich massiv für Spätabtreibung, LGBTQ und
Entchristlichung ein. 

Der Vatikan hat sich doch von China, der Pharmaindustrie und Melinda Gates Stiftung allzu gerne instrumentalisieren lassen.  


0
 
 Alecos 2. Dezember 2022 
 

@Honsel

Leute, nach 9 Jahren Franziskus sollte man doch über seine verwirrenden Worte, Entscheidungen und Taten sich nicht mehr wundern. Das zieht sich wie ein roter Faden durch sein Pontifikat.

Jedenfalls ist der Papst KEIN Mann der klaren Worte. Daher wird seine Theologie von
vielen, darunter auch Kardinäle und Bischöfe für polarisierend und verwirrend befunden.

Außerdem der Vatikan kam ganz nah zum Ja zur
Abtreibung. Die kath. Kirche, einst das einzige Bollwerk gegen die Todeskultur, ist das heute nicht mehr.


0
 
 ottokar 30. November 2022 
 

Wenn unser Papst doch nicht so viel herumschwafeln würde

Bei so vielen Ansprachen, Stellungnahmen, Interviews, Kurzantworten, auch auf sehr wichtige Fragen ,dazwischen Gebete für irgendwo in der Welt grade Verunglückte usw müssen einem 86 Jährigen zwangsläufig Dinge herausrutschen, die ,wohl überlegt , anders beantwortet werden würden. Unser Problem ist das , herauszufinden was nun gilt. Liest man die euphorischen Stellungnahmen der belgischen oder deutschen Bischöfe bezüglich ihres Rombesuches und hört das , zu was der Papst sie angeblich ermuntert hat, dann muss man Schlimmes für unsere Kirche befürchten. Da scheint Homosexualität für unseren Papst ein besonders wichtiges Entscheidungsthema zu sein. Schwäche zeigt er auch immer wieder beim Abtreibungsthema. Das eindeutige Ja Ja oder Nein, Nein , das wir so dringend bräuchten, das fehlt.


1
 
 lesa 29. November 2022 

Anfang der Weisheit ist die Gottesfurcht (Jes. Sir)

Liebe@salvatoreMio: Vielen Dank für Ihre Replik! Sehr relevant ist dieser Zusammenhang, den sie da zur Sprache bringen. für diese Zeit (die eine Zeit der Entscheidung ist)! "Die Gnade setzt die Natur voraus". Gott will uns Geschöpfe als Mitarbeiter! gleichzeitig ist es fatal, wenn wir vergessen, was uns das Evangelium vom 1.Adventsonntag aagte, und was geisterfüllte Homilie darlegte: "Von zweien, die dasselbe tun, wird der eine mitgenommen und der andere nicht." Auf das "Mehr", wie Sie sagen, auf Gott kommt es an, auf den Glauben und die Ausrichtung auf IHN. Innerweltliche Betriebsamkeit tut`s nicht, und, wie Frau Hanna Gerl-Falkovitz im Zusammenhang mit der Nichtordination von Frauen sagte: "Manche Fragen lassen sich nur im Glauben lösen. Wir haben allen Grund, ihm zu vertrauen, weil er mehr weiß, als wir. es kommt nichts gutes heraus, wenn wir klüger sein wollen als ER.


2
 
 SalvatoreMio 29. November 2022 
 

Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein besuch DAS HERZ der Kinder Dein!

@Liebe lesa! Ihre Gedanken enthalten so viel Wertvolles! Da fällt mir + Frau Dr. Dr. (theol./phil.) Dr. Barbara Albrecht ein. Sie sagte öfter: "Die Gnade setzt die Natur voraus". Hier könnte es heißen: "Wenn wir dem Hl. Geist nicht Raum geben, nicht nach dem "Mehr" als dem Irdischen suchen, ist kein Platz für ihn".


2
 
 lesa 29. November 2022 

Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein besuch DAS HERZ der Kinder Dein!

Gut, dass Papst Franziskus immerhin klar sagt, dass Frauenordination auch in Zukunft nicht zur Debatte steht in der Katholischen Kirche. (Im Schreiben Querida Amazonia ist das übrigens m.E. sehr gut vermittelt.)
Es gab lehramtliche Dokumente der letzten Päpste, die das sehr schön begründeten. Es ist in den letzten Jahrzehnten durch den Funktionalismus, von dem viele Menschen unserer Zeit geprägt sind, zunehmend schwieriger geworden. Die Menschen früherer Zeiten hatten einen gewissermaßen selbstverständlichen instinktiven Zugang zur Vorgabe des Schöpfers und Erlösers (und damit auch zu sich selbst). Daher war auch die damit verbundene Ordnung weniger Gegenstand von Diskussionen. Je technisierter die Zeiten, desto mehr Verflachung und Reduktion des Denkens und Fühlens auf FUNKTIONALITÄT und Gleichschaltung. Die Schöpfungswirklichkeit bleibt aber, was sie ist: Von Gott geschenkt und als Gabe zu empfangen gemäß Seinem geoffenbarten Willen.
Und beten wir für den Papst um die rechten Worte!


2
 
 Zeitzeuge 29. November 2022 
 

Die Verlinkung des Original-Interviews ist nicht gelungen,

daher noch ein Versuch; sollte es nicht funktionieren, können Interessenten wie folgt googeln:

americamagazine Exclusive: Pope Francis

www.americamagazine.org/faith/2022/11/28/pope-francis-interview-america-244225


0
 
 Zeitzeuge 29. November 2022 
 

Im Link das Original-Interview; zu beachten ist u.a. der Abschnitt

".....The Holy Spirit........", "Der Heilige Geist
reduziert nicht alles nur auf einen Wert, vielmehr
harmonisiert er gegensätzliche Unterschiede.
Das ist der katholische Geist." Zitat Ende.

Erinnert das nicht an Hegels "Gleichklang der
Gegensätze" und sein "These+Antithese= Synthese"??

Irrtum und Wahrheit können aber niemals eine
symbiotische Beziehung eingehen, denn das ginge
nicht ohne eine Verfälschung der Wahrheit.

Allgemein ist bekannt, daß gerade die Jesuiten
nach dem Konzil fleissig Hegel rezipiert haben
(z.B. Rahner, Henrici und viele andere)!

www-americamagazine-org.translate.goog/faith/2022/11/28/pope-francis-interview-america-244225?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc


2
 
 masihiun 29. November 2022 
 

Mir platzt da wirklich die Hutschnur! Wie kann man sich in der Abtreibungsfrage - in der es nur ein klares Ja und Nein gibt - derart verklausuliert äußern?! Seit Beginn des Pontifikats führt dieser Papst die Gottesgabe der Sprache ab absurdum, indem er sich in entscheidenen Fragen undeutlicher äußert als das sibyllinische Orakel!


0
 
 Derfromme 29. November 2022 
 

Sowohl-als-auch

@SalvatoreMio ich danke Ihnen für den Hinweis und teile Ihre Aussage zu Schrift und Tradition. Volle Zustimmung. Der Papst spricht aber hier direkt von der Polarisierung innerhalb der Kirche. Da kann man das "Sowohl-als-auch", ohne böswillig zu sein, auch anders lesen. Wenn selbst Geistliche wie @Norbert Sch?necker Sätze wie:"Vielleicht meint das der Papst." verwenden besteht wohl doch die Notwendigkeit einer klareren Kommunikation.


2
 
 Chris2 29. November 2022 
 

Gibt es etwa für Franziskus keine (göttlichen) Wahrheiten mehr?

Denn selbstverständlich kann es nicht in allen Fragen ein "sowohl als auch" geben. Und wenn er das so sehen würde: Wer garantiert uns, dass er sein "nein" nicht bei der Weltsynode zurückzieht, spätestens, wenn der inszenierte Druck steigt? Immerhin hat er regelrechte Rwvoluzzer an Schlüsselstellen positioniert und auch das erste Arbeitsdokument lässt das Schlimmste erwarten.
Ceterum censeo müssen die Knabenschändernetzwerke endlich zerschlagen werden


1
 
 Zeitzeuge 29. November 2022 
 

Liebe SalvatoreMio, die hl. kath. Kirche besteht aus Heiligen und Sündern,

die zur Bekehrung aufgerufen sind.

In der Theologie kann es nur innerhalb der einen
Wahrheit Pluralismus geben, Glaube und Häresie

ist das "Entweder oder"!

Mehr zum Thema "Polyphonie in der Theologie" im

katholischen Verständnis im Link!

Gerne wünsche ich einen gesegneten und

besinnlichen Tag!

www.kath-info.de/theologie.html


1
 
 SalvatoreMio 29. November 2022 
 

Essenz des Katholischen ist das "Sowohl als auch"

@Derfromme:diese Aussage ist durch und durch katholisch! Sie bedeutet aber nicht etwa: "Es ist Platz für alles", sondern: "Katholisch ist die Fülle". Die Protestanten sagen: "Sola scrittura". Die kath. Kirche sagt: "Schrift UND Tradition". Das sogenannte "Katholische UND" ist ganz wesentlich. Der liebe @Zeitzeuge kann vielleicht mit einer besseren, tieferen Begründung aufwarten?


1
 
 Zeitzeuge 29. November 2022 
 

Die "Stehgreif-Antworten" des Papstes lösen öfter Fragen aus;

zum o.a. Artikel nur einige Gedanken:

Die hl. kath. Kirche ist der Leib Christi und
wird auch Braut Christi genannt weil der HERR
sie liebt wie eine Braut.

Das petrinische Prinzip und die sakramentalen
Ämter sind konstitutive Elemente der Kirche
und göttlichen Rechts!

Mehr über die beiden Prinzipien vom unvergessenen
großen Dogmatiker Kardinal Scheffczyk im Link.

Ich halte es für mehr als fragwürdig, Frauen
per se als die grundsätzlich besseren Politiker
zu betrachten, die jüngere Geschichte und
Gegenwart sprechen da eine andere Sprache, aller-
dings sind die Männer aus katholischer Sicht
auch nicht besser, aber z.B. die deutschen
"Spitzenpolitikerinnen" der Gegenwart wollen
anscheinend die Männer im linksliberalen Denken
noch überbieten.

Wer seit Jahren in der kath. Kirche polarisiert,
weiss jeder gläubige Katholik, der auf die
Kontinuität der kath. Glaubens- und Sittenlehre
achtet...... .

katholischebewegungen.de/Archiv/A/Scheffczyk-Das_petrinische_und_das_marianische_Prinzip_in_der_Kirche.pdf


2
 
 Tin Martin 29. November 2022 
 

Wer

die Glaubenspraxis des Judentums zur Zeit unseres Heilandes ein wenig näher kennt, kann nur über die theol. Äußerungen schmunzeln. Anstatt den Herrn zu repräsentieren und seine Kirche zu schützen, wird jesutisch nichts Ganzes nichts Halbes ausgesagt.


1
 
 SalvatoreMio 29. November 2022 
 

"Problem" Frauenweihe

@modernchrist: genau! Unter "Problem" verstehen wir bei uns eher "Schwierigkeit", aber es bedeutet hier: "Thema, Frage", und so ist es: "Frauenweihe" ist ein theologisches Thema, und das ist geklärt.


2
 
 Norbert Sch?necker 28. November 2022 

Versuch einer Interpretation

Zum Thema "Abtreibung als politisches Problem":
In den USA ist es zur Zeit schwierig, pro life zu sein, ohne dabei klar für die Republikaner und gegen die Demokraten Stellung zu beziehen.

Vielleicht meint das der Papst.

Wir sind als katholische Lebensschützer nicht für die Republikaner. Wir sind für die ungeborenen Menschen und für die Hoheit Gottes über das menschliche Leben.
Die Gefahr, in Parteikämpfe gezogen und instrumentalisiert zu werden, ist in den USA diesbez. groß und real.

Ich hoffe, ich habe den Papst richtig interpretiert; garantieren kann ich es natürlich nicht.


0
 
 Derfromme 28. November 2022 
 

Nur mal ein Beispiel wie mißverständlich der Papst sich ausdrückt

und was daraus entsteht. Er sagt in dem Interview:

"Polarisierung ist nicht katholisch. Ein Katholik denkt nicht in der Kategorie Entweder-oder; die Essenz des Katholischen ist das Sowohl-als auch."

Ein liberaler Kommentator den ich schon länger auf einer anderen Seite verfolge macht daraus: „Praktisch heißt das doch, sowohl Kardinal Ladaria als auch Bischof Bätzing haben Platz im weiten katholischen Zelt.“
Leute wie der Essener Bischof Overbeck hauen verbal in die gleiche Kerbe:

„Grundsätzlich gebe es in vielen Dikasterien bereits gute Gesprächskultur, so der Essener Bischof. Daneben aber gibt es, zugegeben, schon noch ein eher altmodisches Auftreten mancher Spitzenvertreter der Kurie, die nicht sonderlich am Austausch interessiert sind“
Die Subbotschaft ist: Kardinal Ladaria und Quellet sind eben solch altmodische Kurienvertreter. Leute von gestern. Hier fehlt die ausdrückliche Rückendeckung des Papstes. Er nährt die Zweifel.


3
 
 proelio 28. November 2022 
 

Die Kirche hat zu oft versagt?

Wie bitte? Und das aus dem Mund eines Papstes? Die Kirche kann nicht versagen, sie ist der mystische Leib Jesu Christi! Oder wollen wir etwa unserem Herrn Jesus Christus Versagen vorwerfen? Das Versagen liegt leider bei den Vertretern der Kirche. Hier wäre es vielleicht mal sinnvoll, wenn die katholische Glaubens- und Sittenlehre unverkürzt verkündet und nicht jeden Tag in irgendwelchen Interviews rumgeeiert würde.


2
 
 modernchrist 28. November 2022 
 

Manches an Aussagen von Papst Franziskus, das für uns .

schwammig scheint, ist vielleicht der Übersetzung geschuldet. Freuen wir uns über seine Ablehnung der Frauenweihe. Sie ist kein "Problem" sondern eine katholische Tatsache seit Jesu Zeiten. Er wählte nur Männer - und hätte bei seiner Extravaganz ganz sicher auch Frauen dazu genommen, hätte er das gewollt. Also: Wir folgen Jesu Vorbild! Jesus hätte niemals gewollt, dass Kinder ihre Mutter hergeben müssen, würden sie Jesus bedingungslos - auch bis ins Martyrium - folgen. Auch sind die Worte Jesu beim Abendmahl " Das ist mein Leib" und "das ist mein Blut für euch" nur von einem Mann als auch im Zeichen des menschlichen Mannes stimmiger Repräsentant Christi gut verstehbar. Würde eine Frau diese Worte sprechen, käme es unweigerlich immer wieder auch bei Gutwilligen zu Irritationen: Leib hat bei einer Frau auch die Konnotation von Mutterleib, Unterleib, Mutterbrust usw. ebenso Blut.... Christus aber wies auf die blutenden Wunden hin, auf seinen gemarterten Leib am Kreuz, nichts anderes.


2
 
 Honsel 28. November 2022 
 

Bischofskonferenzen können also irren...

Und was ist mit dem Papst? Ausserdem meint PF damit nicht die DBK, sondern die Amerikaner!

Es ist so entlarvend wie erschreckend, wie PF, der gerade kürzlich noch die Berufung der Abreibungsbefürworterin (!) Mazzucato in die PAL verteidigte, hier die mutige amerikanische Bischofskonferenz angreift und in beiden Fällen (die von ihm gescholtene) Politik betreibt! Es ist der grosse Irrglaube, nein es ist geradezu die Lüge, dass Katholiken, dass der Katholizismus nicht politisch wirken und auf die Welt Einfluss nehmen soll - aber so, dass Christus König ist.

Die Forderung, dass das Leben geschützt werden soll, ist immer auch eine politische Forderung, die zu gelten hat und beachtet werden muss.

Den (Ab)Grund, woher dieses Denken stammt, hat der von mir schon oft erwähnte David Wemhoff aufgezeigt. Wer ob solcher Interviews, solcher Ernennungen und Arbeitspapiere meint, das Problem sei auf die DBK begrenzt, verkennt die wahre Lage.

www.kath.net/news/79862


2
 
 ottokar 28. November 2022 
 

Wachsweiche Argumentation:

Bei aller Hochachtung vor unserem Papst, aber seine Formulierungen erlauben verschiedene Interpretationen. Seine Aussagen seien Ja oder Nein, nicht Jein! Orientierungslos verlassen wir seine Statesments. Steckt da Absicht dahinter?


2
 
 Stefan Fleischer 28. November 2022 

Es ist manchmal recht schwer,

unseren Heiligen Vater richtig zu verstehen. Nach meinem Empfinden liegt das Problem darin, dass es äusserst schwierig ist, die gottzentrierte Erlösungstheologie unseres Glaubens mit der menschzentrierten Befreiungstheologie auf einen Nenner zu bringen. Hier muss die Priorität auf das ewigen Heil des Menschen gelegt, und all das korrigiert werden, wo die Sorge für das irdische Heil und Wohlbefinden den Vorrang einzunehmen versucht. Wir müssen uns wieder bewusst werden, dass das irdische Heil, das eigene wie das des Nächsten, unser Auftrag als Diener des Allerhöchsten hier auf Erden ist, aber nicht das letztendliche Ziel. Wir müssen wieder mit dem Kreuz gehen, Christus mit dem Kreuz wahrnehmen und mit ihm zu den Menschen gehen. Die Frage, die wir uns immer stellen sollten, heisst: «Was nützt es dem Menschen, …» im Sinn und Geist von Mt 16,26, wobei für uns das ewige Leben das wahre Leben, der Weg dahin der wahre Weg unseres Lebens sein muss.


7
 
 Taubenbohl 28. November 2022 
 

.....gibt sich Essens Bischof Franz-Josef Overbeck gelassen. Versuche, den Synodalen Weg auszubremsen, seien zum Scheitern verurteilt, sagt Overbeck im Interview. Er äußert sich auch zur Zukunft von Kardinal Rainer Woelki in Köln....

Kölner Stadt Anzieger 28.11.22

Übrigens hat er seinen Alien zurück auf sein Palast.....Kirchensteuer ist doch ein Füllhorn (noch).


Wörter können meine Traurigkeit über diese Herren nicht ausdrücken.


2
 
 kleingläubiger 28. November 2022 
 

Halleluja !

Endlich ein klares Wort von Papst Franziskus! Bin gespannt, wie die Synodenbande das schönschreiben wird.


2
 
 Chris2 28. November 2022 
 

Und die von Gott selbst berufenen Apostel

waren ausschließlich Männer. Dewegen hat die Kirche bei den in einer ununterbrochenen Weihetradition stehenden Priestern und Bischöfen auch immer davon aus, dass sie gar keine Vollmacht hat, Frauen zu weihen, selbst, wenn sie es wollen würde...
Christus locutus, causa finita
Im Übrigen enthält das Interview wie leider fast immer bei Franziskus neben sehr guten auch zumindest irritierende Aussagen (auch @Derfromme)


1
 
 Lemaitre 28. November 2022 
 

...

Selbst häretisch.de bringt es in dieser Deutlichkeit, auch die Tatsache, dass Jesus Bischöfe eingesetzt hat, nicht Bischofskonferenzen, wird dort betont... Ich bin gespannt, was Herr Bätzing und seine synodalen Freunde daraus machen werden...


5
 
 Derfromme 28. November 2022 
 

Ich glaub ich hör nicht richtig

die Prioisierung des Kampfs gegen die Abtreibung der US-Bischöfe ist eine "organisatorische" Frage ? und "Bischofskonferenzen irren manchmal auch" ?
Das Frauenpriestertum sei ein "theologisches Problem"? Ich dachte da gäbe es auch so etwas wie "apostolische Nachfolge". Ist die vielleicht das "theologische Problem" ?


6
 

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