Franz Jägerstätter war ein 'Held des Gewissens'

in Österreich


Kardinal Schönborn betont bei Katechese im Wiener Stephansdom Bedeutung des gebildeten Gewissens


Wien (kath.net/KAP)
Für die Wiederentdeckung des "gebildetenGewissens" plädierte Kardinal Christoph Schönborn am Sonntagabend inseiner Katechese im Wiener Stephansdom. Märtyrer wie Thomas Morusoder Franz Jägerstätter seien "Helden des Gewissens" gewesen. DasGewissen sei der "Kompass des sittlichen Lebens", betonte der WienerErzbischof. Dem Gewissen sei Folge zu leisten, aber man müssemitbedenken, dass das Gewissen "irren oder fehlgeleitet sein kann".Die drei Grundprinzipien der Unterscheidung seien in diesemZusammenhang die "goldene Regel" (was du nicht willst, dass man dirtu, das füg auch keinem anderen zu), die Tatsache, dass der Zwecknicht die Mittel heiligt und die Überzeugung, dass eineGewissensentscheidung niemals gegen die Grundregeln derMenschlichkeit verstoßen darf, indem sie etwa andere Menschen in denTod reißt. Daher könnten auch die Taten der Attentäter vom 11.September niemals gerechtfertigt werden.

Das Gewissen sei etwas "Persönliches", aber nichts "Individuelles",unterstrich Kardinal Schönborn. Das gebildete Gewissen rufe dieMenschen aus ihrer Verschlossenheit heraus, stoße "eine Tür zu denanderen und zur Wirklichkeit" auf. In jedem Menschen gebe es dieseStimme. Das Gewissen sei eine "feine Antenne", um die Wirklichkeitwahr zu nehmen. Es sei aber notwendig, das Gewissen ständig zuschulen und zu verfeinern, damit es diese Funktion wahrnehmen kann.Für den Christen sei die "Schule des Gewissens" die "Schule Jesu",insbesondere die Gleichnisse seien eine Gewissensschule, die "Augeund Ohr öffnet".


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