Italienische Freimaurerloge nahm katholischen Priester auf

8. August 2005 in Aktuelles


Freimaurer-Prinzipien seien "unvereinbar mit der Lehre der Kirche", der Beitritt bleibe verboten, stellte die Glaubenskongregation 1983 fest.


Rom (www.kath.net / ACI) Eine italienische Freimaurerloge hat einen katholischen Priester aufgenommen, meldete die Agentur Aciprensa. Der Name des Priesters wird geheim gehalten. Großmeister Fabio Venzi erklärte auf einer Konferenz, diese Aufnahme sei als „Geste der Öffnung“ zu verstehen.

Es habe noch nie eine Freimaurerloge gegeben, die etwas Ähnliches gegenüber der katholischen Kirche getan hätte, und sich damit von anderen Freimaurerlogen distanziert, „die mit ihrem Antiklerikalismus weltweit das Image des Freimaurertums sehr beschädigt haben“.

Bezüglich der Inkompatibilität zwischen Freimaurertum und katholischer Kirche gebe es zahlreiche Irrtümer, meinte Venzi. Alle offiziellen vatikanischen Dokumente seien auf ein Freimaurertum bezogen, das er als „irregulär“ betrachte und „nicht repräsentativ für die wahre Freimaurertradition“ sei.

Das „alte“ Kirchenrecht (Codex Iuris Canonici von 1917) enthielt in can. 2335 eine Bestimmung, wonach der Beitritt zur Freimaurerei bei Strafe der Exkommunikation verboten war. Im neuen CIC von 1983 wird das Freimaurertum nicht mehr ausdrücklich erwähnt. Angesichts der Unklarheit veröffentlichte Kardinal Joseph Ratzinger am 26. November 1983 eine offizielle Erklärung der Glaubenskongregation, in der es heißt: „Das negative Urteil der Kirche über die freimaurerischen Vereinigungen bleibt also unverändert, weil ihre Prinzipien immer als unvereinbar mit der Lehre der Kirche betrachtet wurden und deshalb der Beitritt zu ihnen verboten bleibt.“


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