Alternative zu Bürokratie: Soziales Engagement aus dem Glauben

in Weltkirche


Was die Heilsarmee wirklich antreibt, ist der Glaube an Gott.


New York (www.kath.net)
Wie der Chefredakteur des "World Magazine", MarvinOlasky, erst kürzlich in einem Artikel unterstrich, gibt es einen großen Unterschiedzwischen der Effektivität von sozialen Organisationen mit und ohne christlichem Hintergrund. Er bezogsich in einem Beispiel auf die tragischen Ereignisse des 11. September in New York und denEinsatz des Roten Kreuzes auf der einen sowie der Heilsarmee auf der anderen Seite.

Beide Organisationen haben einen großartigen und unverzichtbaren Dienstgeleistet. Jedoch geriet das Rote Kreuz in letzter Zeit immer mehr in ein Kreuzfeuer derKritik. Mit großer medialer Unterstützung sammelte man für seinen Einsatz in den ganzen USA über 543Millionen US-Dollar. Danach sollte von der Organisation nur ein Teil dieses Geldes wirklich andie Opfer der Tragödieweitergeleitet werden. 49 Millionen US-Dollar wären in der Verwaltung derOrganisation hängen geblieben. Weitere 200 Millionen US-Dollar sollten in einen Reservefonds fürzukünftige Katastrophen eingebracht werden. Dieser eigentlich verständliche Gedankewiderspricht allerdings der Mentalität der USA, die in einer derartigen Situation mitallen Mitteln zupackt und keine Reserven anlegt. Für jede zukünftige Katastrophe ist das Volk bereit,sofort wieder Geld zu spenden.

Nach langen Diskussionen, die letztendlich doch zur Investition des gesamtenBetrages in die Hilfsmaßnahmen mündeten - USD 49 Millionen blieben jedoch in der Verwaltunghängen - trat der Vorsitzende des Roten Kreuzes, Bernadine Healy, zurück. Als Nebeninformationinteressant erscheint, dass er für seine Aufgabe ein Jahresgehalt von USD 450.010,- (ca.öS 6,750 Millionen) erhalten hatte.

Im Gegensatz dazu verfügt die Heilsarmee über keine große medialeUnterstützung: Es gab keine Fernsehsender, die für sie Geld gesammelt hätten, sie verfügt übereinen minimalen Verwaltungsapparat und nicht einmal über eine eigeneMarketingabteilung. Ihr Vorsitzender, John Busby, erhält ein Jahresgehaltvon USD 13.000,- (ca. öS 195.000,-) zusätzlich Kostenersatz und Spesen, sowie eine freie Wohnung.Der berühmte Marketingfachmann und BetriebswirtschaftlerPeter Drucker nannte die Heilsarmee einmal "die effizienteste Organisationin den USA. Niemand kommt auch nur annähernd an sie heran, was die Klarheit ihres Auftrags, dieFähigkeit, messbare Ergebnisse hervorzubringen, die Hingabe anihre Aufgabe und die maximale Effizienz der eingesetzten Mittel,betrifft."

Das hat sie am 11. September wieder bewiesen. Ohne irgendeinezugrundeliegende Organisation begaben sich hunderte Mitarbeiter nach New York und richteten21 Essensausgabestellen ein, in denen alleine in den 72 Stunden nach demAttentat über 300.000 Menschen verpflegt wurden. Wie Medien berichteten, war man sogar soweitsichtig, hunderte Teddybären für die verängstigten Kinder der Opfer mitzubringen, um ihneneinen ersten Trost zukommen zu lassen und die psychischen Folgen etwas zu mildern.

Was ist das Geheimnis einer derartigen Organisation? Wie John Busby sagt,arbeiten die Mitarbeiter der Heilsarmee oft unendliche viele Stunden gegen geringstesEntgelt und vor allem aufgrund ihrer Überzeugung. "Ich vermisse nichts, was man mit Geld kaufenkönnte. Ich tue, was Gott von mir will, und es gibt nichts, was wichtiger sein könnte." Inden Statuten zeigt sich der eigentliche Auftrag sehr klar: Die Heilsarmee ist eine internationaleBewegung und ein evangelikaler Bestandteil der universalen, christlichen Kirche...ihr Zielist es, die Lehre Jesus Christi zu verkünden und die Not der Menschen in seinem Namen zu lindern,ohne irgend jemanden zu diskriminieren. Die Mitarbeiter der Heilsarmee gebenbeispielsweise bei ihren Verpflegungsstationen Bibeln aus.

Derzeit ist überall in den USA eine neue Bewegung hin zu religiösenInitiativen zu erkennen. Diese sozialen Organisationen, die allerdings als ihr Fundament den WillenGottes erkennen, stellen eine unglaublich befruchtende Alternative zu bürokratischen Gruppendar, die vor allem am Überleben ihrer eigenen Strukturen interessiert sind. Natürlich brauchensoziale Organisationen wie die Heilsarmee ein gutes Management - aber was siewirklich antreibt, ist ihr Glauben an Gott.

Foto: (c) Salvation Army


© 0000 www.kath.net