'Grund für Ausstieg sind die schweren Vorwürfe des ZdK-Präsidenten'

17. Februar 2006 in Deutschland


Regensburger Generalvikar Michael Fuchs zur Streichung der Gelder für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken - Jährlich 2 Millionen Euro Kirchensteuergelder für das ZdK


Regensburg (www.kath.net)
Der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs hat im Freitag gegenüber "Radio Vatikan" zur Streichung der Gelder für das ZDK Stellung genommen und den derzeitigen Ausstieg bestätigt. "Es ist richtig, dass wir im November des vorigen Jahres diesen Beitrag des VDD für das ZdK gekürzt haben, allerdings möchte ich hinzufügen, dass wir längst auch in Gesprächen sind, in intensiven Gesprächen, also die Diözesanleitung Regensburg mit dem Zentralkomitee, mit den zuständigen Personen, und dass wir auf einem guten Weg zueinander sind."

Fuchs betont auch, dass der Grund für den Ausstieg die Auseinandersetzungen um die Rätereform und die verbalen Attacken von ZdK-Präsident Meyer sind. "Der Grund für diesen Zunächst-Ausstieg sind schwere Vorwürfe des ZdK durch den Präsidenten, aber auch durch die Vollversammlung, dass die Rätereform in der Diözese Regensburg, die durchgeführt wurde, dem Kirchenrecht widersprechen würde. Das hat die Kleruskongregation und auch verschiedene andere namhafte Stellen mehrfach abgelehnt und widerlegt, so dass wir kirchenrechtlich auf einem guten Weg sind und, wie ich meine, auch pastoral auf einem guten Weg sind."

Der Generalvikar dementierte aber, dass die Streichung der Gelder eine Trotzreaktion sei. "Es ist sicher keine Trotzreaktion, sondern die Folge von langen Überlegungen, die im Zeitraum des vorigen Jahres angestellt wurden. Der Vorwurf des Rechtsbruches kam ja auch nicht aus einer spontanen Überreaktion, einer emotionalen Überreaktion, die man vielleicht nachvollziehen könnte, aus einem gewissen Sturm heraus, sondern ist ja wiederholt und auch detailliert und auch von den verschiedenen Organen des ZdKs gefasst worden, so dass wir uns überlegen mussten, wie wir reagieren und ob wir das auch finanziell unterstützen wollen. Aber ich möchte auch betonen, dass wir hier bereits weiter sind. Wir sind nicht mehr im November, wir sind jetzt im Februar - und ich bin zuversichtlich, dass wir den Weg, den wir im Moment beschreiten, zueinander zu gehen, schon sehr weit fortgeschritten sind, und dass wir das auch gut weitergehen können."

Über mögliche Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Zahlungen wollte Fuchs allerdings nichts sagen. Das ZdK erhält jedes Jahr rund zwei Millionen Euro aus Kirchensteuergeldern.

Am Freitag hat der "Zusammenschluß papsttreuer Vereinigungen e.V." die Entwicklungen im Bistum Regensburg als "richtige Antwort auf dauernde Polemik und Attacke" bezeichnet. Wörtlich heißt es in einer Aussendung: "Es ist gut, dass Bischof Müller aus den verbalen Entgleisungen des Vorsitzenden des ZdK Meyer diese richtigen Konsequenzen zieht - hoffentlich auch unbeeindruckt von der zu erwartenden Schelte der bischöflichen Mitbrüder, vorneweg des Vorsitzenden der DBK wie weiland bei der Neuordnung der Laienräte im Bistum Regensburg. Um auch die kirchliche Ausrichtung der übrigen bisher kirchlich anerkannten Vereine wiederherzustellen, wäre es notwendig, daß die Bistümer aus ihrer angespannten Finanzsituation endlich die richtigen Konsequenzen ziehen und prüfen, welche Vereine sie noch mit Kirchensteuermitteln fördern dürfen."

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