Cantalamessa: innere Umkehr - einziger "heiliger Krieg" des Christen

in Spirituelles


Prediger des Papstes bei Homilie zum Weltfasttag


Vatikan (kath.net/ Zenit.org
Die innere Bekehrung zu Gott und nicht die Aggression darf der einzige "heilige Krieg" des Christen sein. Das sagte am Freitag der Kapuzinerpater und päpstliche Hofprediger Raniero Cantalamessa in seiner Homilie während des Wortgottesdienstes zum Weltfasttag vor dem Heiligen Vater.

Jeden Freitag im Advent hält er vor dem Papst und seinen Mitarbeitern der Römischen Kurie eine Meditation in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

Diese Woche fiel die allwöchentliche Meditation auf den Weltfasttag zur Beendigung des Terrorismus und der Kriege auf der Welt. Daher wollte der Heilige Vater in den frühen Morgenstunden einen besonderen Wortgottesdienst in der Kapelle Redemptoris Mater innerhalb der päpstlichen Gemächer feiern. Höhepunkt war die Predigt von Pater Cantalamessa.

Leitmotiv seiner zweiten Adventspredigt waren die Worte des Propheten Joel: "Kehr um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Wehklagen".

Fasten und Umkehr

Er unterstrich, dass auch Gläubige anderer Konfessionen und sogar Nichtgläubige an dieser Fastenaktion des Papstes aus humanitären Gründen teilgenommen hätten.

"Das ist schon einmal sehr positiv. Es ist die Reaktion auf den Ruf der Kirche, den sie immer weiter über ihre Grenzen hinaus zu den Menschen guten Willens trägt".

Für die Gläubigen hat das Fasten natürlich einen ganz anderen Stellenwert. Es ist ein Ruf zur Umkehr, zum inneren Kampf gegen sich selbst, um zu Gott zurückzukehren. Das ist der einzige "heilige Krieg", der mit dem Geist des Evangeliums kompatibel ist".

Neue Formen des Fastens

Nach Cantalamessa muss das Fasten in unserer Zeit vor allem die Dimension von Genügsamkeit annehmen. "Heute sollte man zu neuen Formen des Fastens finden. Nicht nur Verzicht auf Speisen, sondern auch ein Fasten der Worte, Fasten der Gedanken und Fasten der Vorstellungen muss es geben".

Außerdem sollte dem Fasten eine permanente asketische und prophetische Dimension eigen sein, die sich in Solidarität mit den Millionen von Menschen äußern sollte, für die Brot und Wasser ein Festmahl wäre".

Fasten und Solidarität

"Das Fasten ist vor allem ein Zeichen menschlicher und christlicher Solidarität, denn es bringt den Menschen dazu, freiwillig das zu erleben, was Millionen von Menschen aus ihrem Elend heraus zu leben gezwungen sind", unterstrich der päpstliche Hofprediger.

Mit dem Evangelium in Händen mahnte Cantalamessa schließlich, angesichts augenscheinlich nicht erhörter Gebete den Mut nicht sinken zu lassen. "Eines Tages werden wir entdecken, dass kein Gebet, das in Glauben und Demut gesprochen wurde, umsonst war. Man braucht sich nicht darum zu sorgen, ob es erhört wurde, das obliegt allein Gott".

"Umso weniger wird das heutige Gebet unerhört bleiben, welches die gesamte Kirche um des Friedens willen fastend zu Gott erhebt. Es hat seine Gültigkeit vor allem wegen des dämonischen Krieges und Terrorismus. Diese Art von Dämonen können nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden, wie Jesus einmal sagte, als er einen Besessenen befreite", sagte Cantalamessa abschließend.

Foto: (c) SIR

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