US-Kardinal: Bin Laden ist 'charismatische Persönlichkeit'

27. Dezember 2001 in Weltkirche


Als "charismatische Persönlichkeit" hat Washingtons Kardinal Theodore McCarrick den Terroristenführer Osama bin Laden bezeichnet.


Washington (kath.net/Kipa)
Bin Laden hätte "ein grosser Führer sein können", sagte der Kardinal im US-Fernsehsender NBC. Er habe seine Talente jedoch weggeworfen und sei "von Hass, Vergeltung und dem Wunsch nach Zerstörung erfüllt".

Dennoch müsse man auch diesem Mann verzeihen, unterstrich der Kardinal. Bin Laden wird für die Terroranschläge vom 11. September verantwortlich gemacht, bei denen über 3.000 Menschen ums Leben kamen.

Gott respektiert freien Willen

Auf die Frage, wie Gott derartiges Leid zulassen könne, sagte McCarrick: "Gott hat uns Menschen einen freien Willen gegeben, und Gott respektiert dies und greift daher niemals ein." Deshalb gebe es in der Welt Heilige, wie etwa Mutter Teresa, und Übeltäter. "Gott zeigt seinen Respekt für die Menschen darin, dass er uns weder zwingt, Heilige zu werden, noch uns zwingt, keine Heiligen zu sein", fügte er hinzu. Weiter wies er daraufhin, dass auch der Islam keine terroristischen Anschläge rechtfertige und ebenso wie das Christentum eine friedliche Religion sei.


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