Schweiz: ,Pro Ecclesia’ kritisiert Papst-Verleumder

25. September 2006 in Schweiz


Rechtliche Schritte gegen den Schriftsteller Dieter Meier will die katholische Volksbewegung "Pro Ecclesia" prüfen.


Baden (www.kath.net, sb)
Pro Ecclesia Schweiz verurteilt aufs Schärfste die Verunglimpfungen von Dieter Meier in seinem Buch „Hermes Baby“ und in einem Interview mit der Tageszeitung „20 Minuten“ am 6. September. Darin bezeichnete der Schriftsteller Papst Benedikt XVI. als Massenmörder und stellte den Heiligen Vater mit Hitler und Stalin gleich.

Die katholische Volksbewegung behält sich rechtliche Schritte gegen Meier vor, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Papst betreibe „mit seinem total veralteten Moralkodex sowie der Ignoranz und Lügerei gegenüber Aids und dem Kondomgebrauch geplanten und gezielten Massenmord“, behauptete Meier in dem Interview. „Für mich ist Ratzinger ein Massenmörder in der Dimension von Stalin oder Hitler.“

Die Äusserungen von Dieter Meier seien „absurd“, argumentiert „Pro Ecclesia“. Zum Beispiel in Afrika hätten alle Länder mit hohem Katholikenanteil weitaus niedrigere AIDS-Infektionsraten als Länder mit geringem Katholikenanteil. „Wer sich mit seinem Partner in Treue übt, wer keinen ständigen Partnerwechsel hat und keinen Drogenmissbrauch betreibt, kommt fast nie in Gefahr, Aids zu bekommen“, heißt es.

Auf diese Zusammenhänge weise die ethische Position der katholischen Kirche auf einmalige und hervorragende Weise hin, auch nach dem moralischen Empfinden von vielen gläubigen Christen anderer Konfessionen.

Darum sei die Gleichstellung des Heiligen Vaters mit Hitler und Stalin eine „ungeheuerliche Beleidigung und Verleumdung“, die „Pro Ecclesia“ nicht hinnehmen will. Die Organisation ist überzeugt, dass mehrere Straftatbestände des Schweizerischen Strafgesetzbuches verletzt wurden und behält sich darum vor, diese auch zur Anzeige zu bringen.


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