
29. September 2006 in Deutschland
Sie wachsen nicht dort, wo die Voraussetzungen für kirchliches Handeln optimal sind, sondern wo die Christusverbundenheit gelebt, sagt Kardinal Sterzinsky.
Fulda (www.kath.net) Die Quelle jeder geistlichen Fruchtbarkeit liegt in der Verbundenheit mit Christus. Das sagte der Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky bei einer Predigt im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda.
Klösterliche Gemeinschaften seien wie geistliche Biotope, von denen Ströme religiösen und caritativen Lebens ausgehen, sagte der Erzbischof. Früher habe es manches lästernde und verdächtigende Wort und manche herabsetzende Rede über Klöster gehört. Heute spricht man mindestens unter Gebildeten mit großer Hochachtung vom monastischen Leben und von den Leistungen der Orden in der Geschichte.
Geistliche Gemeinschaften seien ihrer Bestimmung nach Zeugen für die Quellen, aus denen die Kirche lebt, sagte Sterzinsky: nicht aus ererbten oder erwirtschafteten Gütern, nicht aus kulturellen Leistungen der Vergangenheit, nicht aus erworbenem Wissen, sondern aus der bleibenden Verbundenheit mit Christus.
Man wird der Kirche unserer Tage nicht vorwerfen können, sie sei träge, es mangele an Aktivität, meinte er. Man wird ihr auch nicht vorhalten können, sie sei einfallslos in der Entwicklung pastoraler Strategien. Aber nehmen wir ernst genug, was das Evangelium uns so eindringlich ans Herz legt: Die Quelle aller geistlichen Fruchtbarkeit liegt in der Verbundenheit mit Christus!
Der wahre Weinstock sei Jesus Christus selbst, unterstrich der Kardinal. Niemand sonst. Keine Institution, keine Gemeinschaft, keine Einzelpersönlichkeit. Die Geschichte habe oft erwiesen: Die besten Früchte sind nicht gewachsen, wo die politischen oder ökonomischen Voraussetzungen für kirchliches Handeln optimal waren, sondern vielleicht gerade in Armut und Bedrängnis wo die Christusverbundenheit gelebt wurde.
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