19. Oktober 2006 in Weltkirche
Ein Desinteresse am Leiden großer Teile der Weltchristenheit stellte Professor Obiora Ike fest, der einen Kongress in Bad Blankenburg besuchte.
Bad Blankenburg (www.kath.net / idea) Deutschlands Christen befinden sich weitgehend im Glaubensurlaub. Ihnen geht es so gut, dass sie das Leiden großer Teile der Christenheit vergessen. Diese Ansicht vertrat der Generalvikar von Nigeria, Professor Obiora Ike, auf dem zweiten Ökumenischen Bekenntniskongress vom 15. bis 18. Oktober im thüringischen Bad Blankenburg.
Für Afrika seien Unterdrückung und Verfolgung eine alltägliche Erfahrung, sagte Ike in einer Diskussion mit dem evangelischen Thüringer Bischof Christoph Kähler (Eisenach) und dem katholischen Bischof Joachim Wanke (Erfurt). Trotz Versklavung, Kolonialisierung, wirtschaftlicher Ausbeutung und zunehmender Gewalt von militanten Moslems hätten die rund 50 Millionen Christen Nigerias ihr Gottvertrauen bewahrt.
Die katholische Kirche habe seit Jahresbeginn 700 Priester geweiht, fast drei Mal so viele wie in Westeuropa und wesentlich mehr, als die Kirche selbst brauche. Mehr als 30 nigerianische Priester seien nach Deutschland geschickt worden. In den USA arbeiteten 50 Priester. Nigeria hat rund 150 Millionen Einwohner, davon ist mindestens jeder dritte ein Moslem. Unter ausländischem Einfluss werde der Islam radikaler, so Ike.
In den vergangenen sechs Jahren seien rund 10.000 Christen umgebracht worden. Nach der Papstvorlesung in Regensburg mit einem mittelalterlichen islamkritischen Zitat seien 16 Kirchen angezündet und mehrere hundert Christen vertrieben worden. Ike rief die deutschen Kirchen zur Solidarität mit den afrikanischen Christen auf, indem sie deren Situation öffentlich machten.
Foto: KATH.NET
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