Das Geheimnis von Diözesen mit vielen Berufungen

9. Februar 2007 in Weltkirche


Die Untersuchgung einer Zeitung zeigen: Eucharistie und Treue gegenüber dem kirchlichen Lehramt spielen eine Schlüsselrolle – Weitere Faktoren: "Ministrantendienst", der "Weltjugendtag" und das Priestervorbild


USA (kath.net/Zenit.org)
Diözesen, in denen es zahlreiche Berufungen gibt, zeichnen sich nach Angaben der US-amerikanischen Zeitschrift „National Catholic Register“ durch sechs Merkmale aus. Wie Tim Drake in seinem Artikel „Vocations Surge“ („Berufungsschub“) darlegt, besteht die erste dieser „sechs Gewohnheiten von höchst effektiven Diözesen“ darin, die Eucharistie in das Zentrum der Berufungspastoral zu rücken. „Die Eucharistische Anbetung ist besonders wirksam, weil sie das Hauptaugenmerk auf das große Geschenk richtet, das das Priestertum so außergewöhnlich und so notwendig macht“, schreibt Drake. „Wir müssen dem Priestertum für die Realgegenwart Gottes im Allerheiligsten Altarsakrament danken. Und die Dynamik der stillen Eucharistischen Anbetung führt unausweichlich zur Frage: ‚Was willst du, Herr, dass ich tue?‘"

Der Journalist berichtet davon, dass die Betreiber der Webseite www.vocation.com in Zusammenarbeit mit der US-Bischofskonferenz den Versand von Monstranzen aus dem Vatikan zu Diözesen in den USA organisierte, um die Eucharistische Anbetung in den Pfarreien zu fördern. Das Ergebnis der Anbetungs-Initiative sei für die Verantwortlichen in der Berufungspastoral, etwa für David Craig, eine positiv Überraschung gewesen: In einigen Diözesen habe es nach der Einführung dieser Frömmigkeitsübung zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Berufungen gegeben.

Die zweite „Gewohnheit“, die Drake anführt, ist die Einladung. Nach Angaben der US-Bischofskonferenz haben 78 Prozent aller Priester ihren Berufungsweg nur deshalb ernsthaft in Erwägung gezogen, weil sie ein Priester dazu animiert habe.

Das dritte Merkmal, das berufungsstarke Diözesen auszeichne, ist die Treue gegenüber dem kirchlichen Lehramt.

Gerade diese Treue sei es, die das Priesterseminar für mögliche Kandidaten attraktiv erscheinen lasse, berichtet der „Catholic National Register“ mit Verweis auf drei „boomende“ Priesterseminare in den USA: St. Mary's in Emmitsburg (US-Bundesstaat Maryland), St. Vincent in Latrobe (Pennsylvania) und St. Gregory the Great in Seward (Nebraska). Die Priesteramtskandidaten kämen zudem aus Familien, die der Lehre der Kirche treu seien, heißt es in dem Artikel.

Eine Schlüsselrolle spielten in dieser Hinsicht die Väter: „Es gibt wunderbare Ausnahmen, aber in der Regel kommen Priester aus engagierten katholischen Familien, in denen der Vater im Glaubensleben eine aktive Rolle einnimmt.“

Das fünfte und sechste Merkmal ist die Interaktion mit Priestern beziehungsweise die Teilnahme am Weltjugendtag.

Jugendliche müssten den Priestern begegnen und mit ihnen Umgang haben; andernfalls kämen viele von ihnen nicht auf die Idee, „dass das Priestertum ein Leben bedeutet, dass sie ansprechen könnte“. Der Ministrantendienst sei gerade aus diesem Grund empfehlenswert, denn zahlreiche Priester hätten beim Dienst am Altar zum ersten Mal Menschen kennen gelernt, die von Gott berufen worden seien; und dadurch hätten sie erfassen können, „was eine Berufung mit sich bringt“.

Abschließend erwähnt Tim Drake noch den „Faktor Weltjugendtag“. Solche Tage böten jungen Menschen Gelegenheit zu erkennen, dass sie vieles in der Welt bewirken und im positiven Sinn verändern könnten.


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