Patriarch von Moskau zur Einladung Putins an den Papst: 'weise'

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Weiterhin aber Verwürfe gegen den Vatikan


Moskau (kath.net/Zenit.org)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexej II. von Moskau und ganz Russland hat am Freitag gesagt, Präsident Vladimir Putin habe "weise" gehandelt, als er den Papst nach Moskau eingeladen hat.

Der russische Präsident hat in einem Interview mit der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza erklärt, er sei bereit, den Papst "jederzeit" nach Moskau einzuladen und er mache alles in seiner Macht stehende, damit Orthodoxe Kirche und Rom wieder Beziehungen miteinander aufnehmen.. doch das hänge nicht nur von ihm ab.

"Aufgrund der Feststellung, dass es auf Regierungsebene zwischen Russland und dem Vatikan keine Probleme gibt, hat der Präsident zu verstehen gegeben, dass ein eventueller Papstbesuch dann fruchtbar sein kann, wenn die Probleme zwischen den Kirchen gelöst werden", so der Patriarch in seinen von der Nachrichtenagentur Itar-Tass veröffentlichten Erklärungen.

"Mit Weisheit hat er (Putin) daran erinnert, dass Johannes Paul II. nicht nur Staatsoberhaupt des Vatikans ist, sondern auch die Katholische Kirche leitet. Das bedeutet, dass eine Einladung nach Russland von Seiten des Staates und der Orthodoxen Kirche erfolgen muss, die eine der größten auf der Welt ist und die Liturgie seit über 1000 Jahren auf russischer Erde zelebriert", so der Patriarch.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat sich bisher gegen einen Papstbesuch ausgesprochen, da sie mit Missgunst das Wiedererstehen der katholischen Kommunitäten betrachtet, die in der ehemaligen Sowjetunion von den Kommunisten zwangsweise aufgelöst und selbst im Untergrund hart verfolgt wurden. Offiziell hat man sie damals der Russisch-Orthodoxen Kirche zwangseinverleibt.

"Unsere Vorwürfe dem Vatikan gegenüber sind weiterhin gültig", so der Patriarch abschließend. Man beschuldigt den Vatikan orthodoxerseits des Proselytismus in Russland, der Ukraine und Weißrussland".

Unerwartet hat der Patriarch entschieden, eine Delegation der Russisch-Orthodoxen Kirche zum Gebetstreffen der Religionen am 24. Januar nach Assisi zu entsenden. Er wird dort von Metropolit Bitirim von Wolokolamsk und Jurjew vertreten. Auch der russisch-orthodoxe Bischof Inokentij von Frankreich wird in Assisi teilnehmen.


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