Papst fordert gerechte Globalisierung

19. Mai 2007 in Aktuelles


Die Bevölkerungen Asiens und Afrikas leiden unter den wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen, sagte Benedikt XVI. vor Mitgliedern der Stiftung "Centesimus Annus – Pro Pontifice".


Vatikan (www.kath.net/RV)
Papst Benedikt XVI. hat das bedingungslose Profitstreben im Zuge der Globalisierung kritisiert. Die Gerechtigkeit dürfe in der Wirtschaft nie aus dem Blick geraten, sagte der Papst am Samstag vor Mitgliedern der Stiftung „Centesimus Annus – Pro Pontifice“. Insbesondere die Bevölkerung in Asien und Afrika leide an den aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen.

„Diese Völker benötigen dasselbe wie andere Völker auf der Welt, nämlich eine soziale und wirtschaftliche Entwicklung, die harmonisch ist und die reelle menschliche Dimension in den Mittelpunkt stellt. Wenn man das schnelle Wachsen der Wirtschaftszahlen betrachtet, wenn man beginnt, die Probleme im Zusammenhang mit der modernen Entwicklung zu analysieren, ohne die zunehmende Umweltverschmutzung und den unverantwortlichen Konsum der Rohstoffe zu vergessen, dann scheint es klar zu sein, dass nur ein Globalisierungsprozess möglich ist, der die Ansprüche der Solidarität berücksichtigt und damit der Menschheit eine wahrlich gesunde und friedliche Zukunft für alle garantiert.“

Die Stiftung „Centesimus Annus – Pro Pontifice“ hat in ihrem zweitägigen Studientreffen im Vatikan die Soziallehre der Kirche vertieft. Der Papst betonte, dass die katholische Soziallehre immer darauf bestanden habe, Solidarität nicht nur als Leitlinie individuellen Verhaltens zu sehen, sondern auch als Ziel und Prinzip der gesamten sozialen Ordnung. Unter dem Vorzeichen ökonomisch-technologischer Globalisierung habe dies weit reichende Folgen.

Der Name der Stiftung nimmt Bezug auf die letzte Sozialenzyklika Johannes Pauls II., in dem er 100 Jahre des Lehramtes in diesem Bereich aufnahm, die Kirche in die Zukunft wies und ihre Auseinandersetzung mit den „res novae“ des dritten Jahrtausends anregte. Die Bezeichnung „Pro Pontifice“ unterstreicht die Absicht, besondere Nähe zur pastoralen Aufgabe des Papstes zu pflegen.


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