10. Juni 2007 in Chronik
Beauftragter für Religions- und Weltanschauungsfragen der katholischen Diözese Würzburg, Pfarrer Alfred Singer, macht bei Evangelischen Kirchentag Werbung für Zen-Meditation und meint, dass der Glaube dadurch lebendiger wird.
Köln (www.kath.net/idea)
Die aus dem Buddhismus kommende Zen-Meditation lässt sich in die christliche Spiritualität einbinden. Davon ist der Beauftragte für Religions- und Weltanschauungsfragen der katholischen Diözese Würzburg, Pfarrer Alfred Singer, überzeugt. Ein Christ, der den Zen-Weg gehe, werde zu einem tieferen Verständnis der Heiligen Schrift und zu einer engeren Beziehung zu Jesus Christus gelangen.
Dies geschehe nicht durch eigenmächtiges Tun, sondern durch das Sich-Öffnen für Gott und sein Wirken, sagte der Theologe am 8. Juni auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln. Er selbst habe durch die Zen-Meditation erfahren, dass sein Glaube lebendiger wurde.
Gerade für sehr intellektuelle Menschen sei Zen ein Weg, das von der Vernunft geprägte Denken loslassen zu können. Singer zufolge bedeutet die Praktizierung der Zen-Meditation nicht, die Inhalte des Buddhismus zu übernehmen. Man müsse zwischen Inhalt und Methode trennen.
Dies sei beim Zen eher möglich als etwa bei Meditationsformen des tibetischen Buddhismus, in dem eine Fülle von Praktiken mit magischen Handlungen und einer bunten Geisterwelt verbunden seien. Singer gab dem katholischen Theologen Karl Rahner (1904-1984) recht, dass der Christ von morgen ein Mystiker sein werde. Nur ein Glaube, der zum innersten Besitz geworden ist, kann heute angesichts der vielen Herausforderungen Bestand haben, so Singer.
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