Sri Lanka: 25.000 Pilger trotzen den Bomben

21. August 2007 in Weltkirche


Eine "Friedenszone" in Festzeiten: Tamilische Rebellen gaben den Zugang zum größten Marienwallfahrtsort des Landes frei.


Mannar (www.kath.net) Bomben fielen ringsum, als tausende Gläubige zum Fest Maria Himmelfahrt im berühmten Wallfahrtsort Madhu die Heilige Messe mitfeierten.

In der gesamten Diözese Mannar hatten sich die Menschen in den Pfarren intensiv auf die Wallfahrt vorbereitet: „mit einer Novene, Anbetung des Allerheiligsten und durch tägliches Mitfeiern der Messe“, wie ein Pfarrer gegenüber „Asianews“ erzählt.

Dass sie überhaupt hier sind, ist schon ein Sieg. Das Gebiet ist derzeit von tamilischen Rebellen, den „Liberation Tigers of Tamil Eelam“, kontrolliert. Seit eineinhalb Jahren ist der Krieg wieder entbrannt, in dem die Tamilen um die Unabhängigkeit des Nordens kämpfen. Die Zufahrt zum beliebtesten Wallfahrtsort des Landes wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Auf Drängen des Bischofs gelang im Juni ein Durchbruch: Der Präsident erklärte das Marienheiligtum offiziell zur „Friedenszone“ zu Festzeiten. Die Rebellen hielten sich daran, die Zufahrt zur 220 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo gelegenen Kirche wurde freigegeben.

Bei der Festmesse zu Maria Himmelfahrt hörte man Bomben aus benachbarten Orten. „Beim Lärm der Bomben begannen die Pilger, Singalesen und Tamilen, zu weinen und ,Unsere Frau von Madhu’ anzurufen um den Frieden“, schildert Bischof Harold Anthony Perera.

„In ihren Augen habe ich Tränen der Freude und des Schmerzes gesehen. Als ich mit ihnen gesprochen habe, habe ich verstanden, dass diese Gläubigen, die Maria so sehr verehren, jedes Risiko auf sich genommen hätten, um hierher zu kommen. Es tut mir leid, dass sie bei der Anreise solche Schwierigkeiten hatten wegen der vielen Check Points entlang der Straße.“

Der mehr als 20-jährige Konflikt zwischen den Tamilenrebellen und der Regierung hat 60.000 Tote gefordert, davon mehr als 5.000 in den vergangenen 20 Monaten.

Foto: (c) AsiaNews


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