Indonesien: Katholikinnen müssen muslimischen Schleier tragen

18. September 2007 in Weltkirche


"Wenn mich die Leute jetzt auf der Straße sehen, denken sie, ich sei zum Islam konvertiert", erzählt eine Schülerin, die gezwungen wurde, den Schleier zu tragen.


Jakarta (www.kath.net) „Sie haben keine andere Wahl.“ So begründen katholische Eltern im Norden Sumatras die Tatsache, dass ihre Töchter in der Schule verschleiert gehen müssen.

Schuld daran ist die lokale Gesetzgebung, die sich zum Teil eng an die Scharia anlehnt. Die Religionsfreiheit ist de facto nicht vorhanden: Nicht-Muslime werden gezwungen, sich den islamischen Gesetzen unterzuordnen.

So ist es passiert mit katholischen Schülerinnen aus der Provinz Padang im Norden Sumatras, von denen die Missionsnachrichtenagentur „AsiaNews“ berichtet: Die Kinder von Stefanus Prayog Ismu Rahardi besuchen öffentliche Schulen. Kürzlich baten die Lehrerinnen die Mädchen, den muslimischen Schleier zu tragen.

„Das passiert zum ersten Mal“, sagt der Vater. „Meine Töchter sind erschrocken. Ich habe versucht, ihnen zu vermitteln, dass der Schleier einfach ein zusätzliches Kleidungsstück ist. Aber sie begreifen natürlich, dass das Problem bei weitem nicht nur ein ästhetisches ist. Sie spüren, dass sie sich in einem Klima befinden, dass ihrer eigenen Religion gegenüber feindlich eingestellt ist.“

Es handelt sich um keinen Einzelfall in dieser Provinz, die muslimisch dominiert ist. Bereits im Jahr 2005 gab es einen ähnlichen Fall einer Schülerin, die gezwungen worden war, den Schleider zu tragen. „Die Lehrer haben Druck auf mich ausgeübt, damit ich mich anpasse“, erzählte sie. „Wenn mich die Leute jetzt auf der Straße sehen, denken sie, ich sei zum Islam konvertiert.“


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